das herz schlägt nordisch
sammelt bernsteineinschlüsse
trägt bart nach wikinger art

seit die pole schmelzen
setzten spekulanten auf nordost
der suez kanal ist passé

so erhält das hallo sonne fest
in murmansk am ende
der polarnacht neue bedeutung

Zitat

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so erhält das hallo
sonne fest in murmansk
am ende der polarnacht
neue bedeutung

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Im Winterhalbjahr, lieber Perry,

will mir die Sache mit der Erderwärmung weit weniger bedrohlich scheinen.
Bleibt Zeit für Schabernack aller Art, z. B. Verfremdung deiner vielschichtigen S3.
Stimmt genau, die Sache mit den gesammelten Einschlüssen. Unverfrorene Grüße - mcberry

Guten Tag, perry!

Literatur ist es jedenfalls und aktuell auch. Nur lyrisch finde ich hier nichts. Die Bedrohung durch die Erderwärmung ist eine große, wenn auch nicht die aktuellste. Die neuest festgestellten riesigen Risse der Erdkruste und das Torkeln des Poles, der jederzeit kippen kann, scheinen mir am bedrohlichsten für die nahe Zukunft.

Gruß von Joame

Lieber perry

Ich mag die freien Gedichte. Dieses Gedicht empfinde ich als einen zerbrochenen Spiegel.
Ein Sonntagsgedicht mit der Anmut des Herbstes.
Guter Stoff.

Gem

Hallo mcberry,
Winterhalbjahr hin oder her, der Effekt ist schleichend aber zunehmend.
Hier ging es mir weniger um die Tatsache selbst, sondern den Umgang mit solchen Erkenntnissen. Ein Prosit auf den Profit.
Danke fürs Verfremden und LG
Perry

Hallo Joame,

freut mich, dass dich mein "Prosit" auf die Erschließung der Nordostpassage angesprochen hat.
Die zunehmende Erderwärmung ist lediglich für Flora und Fauna ein Problem, die Erde selbst existiert auch ohne diesen oberflächlichen Besatz.
Womit Du mich allerdings "triffst", ist die Aussage, dass Du nichts Lyrisches an dem Text findest.
Für mich lebt freie Lyrik von der verdichteten Bildsprache, Zeilenumbrüchen, besonderen Blickwinkeln und Bezügen etc. Formal habe ich den Text z.B. durch einen Binnenreim (...art/bart) und einige Alliterationen aufgepeppt, die Terzettform kommt noch dazu.
Für mich ausreichend, um als Lyrik durchzugehen, aber das ist natürlich reine Geschmackssache.

LG
Perry

Hallo Gemini,
ich interpretiere den "zerbrochenen Spiegel", als "Bruch von Wort und Bild", so entsteht ein kaleidoskopisches Bild einer sterbenden Welt. Lasst uns darauf anstoßen!
Danke fürs "Sonntagsgedicht" und LG
Perry

Lieber perry!

Es soll Dich nicht treffen, überhaupt nicht, wenn Du vielleicht schon weißt, daß die Aussage, es sei nicht lyrisch, darin begründet ist, es nicht als Lyrisch im klassischen Sinne zu sehen, wo beim Vortrag eine Lyra zu verwenden wäre. Bei Deinem Beitrag wäre - zugleich als Betonung des Aufrufes - eine tiefe Pauke zu verwenden. Also leider kein lyrischer Gesang; deshalb auch nicht lyrisch.

Gruß
Joame

Hallo Joame,
nein lyrisch im klassischen Sinn ist es nicht, aber wer spielt heute noch auf der Lyra?
Einen tragenden Textklang, kann man auch mit anderen Mitteln (z.B. Alliterationen) erreichen.
LG
Perry

Ich hatte früher die Gelegenheit, auf einer Laute zu spielen, schon lange her. Jetzt zupfe ich manchmal leicht (ein Bekannter Musiker von mir hat eine, ein ihm teures Sammlerstück). Ich kenne niemanden. der eine Lyra hat, kann mir auch den Klang nur vorstellen, was durch Filme überliefert wird.

Gruß Joame