Eine Gerade ganz allein
zog strebsam durch den weiten Raum
doch schöner, dacht' sie, wär's zu zwei'n
und folgte endlos diesem Traum,
bis eine zweite kam daher -
und prompt ging's (anfangs) ziemlich quer.

Denn eng begrenzt war nur die Freude,
ein einz'ger Punkt vereinte beide.
Dort liebten sie sich knapp und heiß,
der Schnittpunkt glühte zum Beweis.

Nur ein Mal glüh'n im öden Raum?
Das schien nicht der ersehnte Traum ...
sie hätten's öfter gern getrieben.

Mehr Freiheit wollten sie zum Lieben,
so frugen sie das Theorem.
Die Antwort war mehr unbequem:
"Flexibel sein!", empfahl gelehrt ein Satz,
für Schnittpunkte gäb' es dann massig Platz.

Und seht: die beiden transformierten
sich in komplexere Struktur
als Kurven sie sich nun gerierten
verfolgten so manch' neue Spur.

Als Kurven waren sie gebogen
wild durch den Raum, ganz ungelogen,
sie schnitten sich, wo sie nur wollten,
die Neider war'n es, die nun grollten.

Guten Tag, illmenau!

Ein für Dich naheliegendes Thema, das mit Deiner fachlichen Qualifikation zu tun hat, humorvoll in Gedichtform betrachtet. Rhythmisch ginge es zwar besser, aber es ist doch immerhin bemerkenswert, wenn Du Vielseitigkeit zeigst. Da darf man nicht verlangen, daß alles perfektest passt, speziell 4. Strophe, Z4 oder 5. Strophe, Z 3.
Auf jeden Fall hast Du eine außergewöhnliche Idee aufgegriffen und verwirklicht.

Freundlichen Gruß
Joame

hallo ilmenau,


das erinnert doch am ausgangspunkt sehr an morgensterns 2 parallelen, siehe auch hier in unserer schönen rumpelkammer.

nach meinem empfinden ist das zu 2 dimensional, umganssprachlich, gereimt um des reimes willen, zu lang, zu verzettelt, zu viel kurzweil...
es weiß nicht wohin es gehen soll, das stück, es liebäugelt der leichtigkeit und verhaspelt sich im alltäglichen wahn - mal platt umganssprachlich mal denkwürdig frugend.

vielleicht sollte hier an der stringenz gefeilt werden? der der intention.


fragwürdige grüße
gb.