#1

gesichte

in Philosophisches und Grübeleien 22.11.2012 20:31
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

beiläufig gesagt wird nie
nicht nur einmal wenn nie wird
sondern viele nies springen
über die klippe der geburt
in die immer nachfolge und
die manchmale verfolgen sie
als vorbilder nie aber hinter
lassen sie nachbilder bei
irgendwem auf einer
einzigen netzhaut

zuletzt bearbeitet 24.11.2012 16:35 | nach oben

#2

RE: gesichte

in Philosophisches und Grübeleien 23.11.2012 15:32
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Zitat
beiläufig gesagt
wird nie nicht nur einmal
wenn nie wird
sondern viele nies springen
über die klippe der geburt
in die immer nachfolge
und die manchmale
verfolgen sie als vorbilder
nie aber hinterlassen sie nachbilder
bei irgendwem
auf einer einzigen netzhaut


Hallo Hannes,
das muß ich mir erst mal zurechtlegen, bevor sich Chancen eines Verarbeitungsprozeßes erschließen.
Nicht eingeschlagene Schicksalswege verlangen Tribute. Noch einmal gelesen, gefallen mir fliessende
Negativbilder in der Matrix als Schablonen einer nicht realisierten Möglichkeit durchaus. HG - mcberry

zuletzt bearbeitet 23.11.2012 15:33 | nach oben

#3

RE: gesichte

in Philosophisches und Grübeleien 23.11.2012 19:20
von Kokoschanell (gelöscht)
avatar

ein sehr düsteres Bild malst du da , lieber hannes.
zur großen Frage: was bleibt ( von jedem).
Das Gesicht eines jeden vergeht mit dem Tod, ja, sogar vor und hinter unseren Augen, Fotos machen wir deshalb.

dass es nie bleibt und dieses nie sich fast zwanghaft fortsetzt, sehe ich nicht so. es sei denn, man bezieht es tatsächlich nur auf das Gesichte.

Ich denke, ein Mensch ist vielmehr als ein Gesicht. Und das, was man nicht sieht, das bleibt von ihm in unseren Herzen.
Schönes Worstpiel mit gesichte : gesicht und sie aufforderung zu sichte,dh, mach dir bewusst...
lg von koko

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#4

RE: gesichte

in Philosophisches und Grübeleien 26.11.2012 20:45
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Hallo, mcberry,

ja in letzter zeit arbeite ich ziemlich extensiv mit zeilenumbrüchen... Das erschwert sicherlich das Lesen, aber es zwingt oft zum nachdenken. Vielleicht mute ich den Lesern ja zuviel zu. In der Regel fügt sich aber alles beim lauten Lesen....

Hallo Koko,

beim Schreiben schien mir das Bild gar nicht so düster, eher wie ein Spiel mit dem nie, dem manchmal und dem immer. Aber es wurde gemalt im November, dem düster-grauen. Und so hat Deine Interpretation die Stimmung aufgedeckt, in der es geschrieben wurde. Interessant, dass Du das Gedicht auf den Menschen beziehst. Der taucht eigentlich nur indirekt auf, als irgendwer mit Netzhaut. Das nie - das nie vergessenene, das nie gesagte, das nie gedachte, das nie empfundene, das nie beachtete - schmuggelt sich hier zumindest in das Manchmal, ohne aber dauerhaft oder zumindest als Nachbild be/erkannt zu werden.

es grüßt
der.hannes

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#5

RE: gesichte

in Philosophisches und Grübeleien 26.11.2012 23:23
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

hannes, du, der,

feine arbeit!
ich las es gestern schon - es gefällt mir ausgesprochen, gut durchdacht und klar, auf jeder ebene.
würde ich es nicht so blöde finden, sagte ich jetzt: chapeau! ;-)

bis denne,
gruß
gb.


_________________________________________________________
>> Du verdammter Sadist:
Du versuchst deine Leser zum Denken zu zwingen.<< - E. E. Cummings zu Ezra Pound
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#6

RE: gesichte

in Philosophisches und Grübeleien 27.11.2012 10:35
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

hallo gb,

uiuiui, das geht runter wie Butter :).

Danke und man liest sich ;)

es grüßt
der.hannes

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