lärm irrt stroboskopisch
zwischen tisch wänden
ohr hirn und abscheu
verschmutzt schnecke raum empfinden
trommel fell klänge
rhythmen und ruhe

weiß rauschende welle
wahrnehmungsdeiche sturm flutend
gefäß und leben grausam
zerreißend schutz gewebe
hinterlistig um spülendes
schleichen ins unter
bewusste selbst
seicht manipulierend

Hallo Hannes,

den Sinn glaube ich verstanden zu haben, obwohl ich nicht sicher bin.
S1 läßt einem die Schallwellen um die Ohren fliegen. Den Begriff: Schmutz kann ich mit Interferenzen
nicht in Verbindung bringen. Sie überlagern sich, ergänzen einander, heben sich möglicherweise auf.

S2 will nach einem unüberhörbaren Lärmangriff hinterlistig ins Unterbewußte vordringen. Also echt ...

Gegensätzliche Bilder verwirren ohne eine nachhaltige Aussage zu hinterlassen. Insgesamt bleibt ein
verstörender Eindruck eines überarbeitungsfähigen Rauschens hart an der Schmerzgrenze. Grüße von Yaya

Liebe yaya.

Dann hätte der.hannes doch genau das ausgedrückt, was vielen von uns die Ohren zum Pfeifen bringt. Mir gefällts nicht (und wer sagt denn, dass Kunst immer gefällig sein muss), und ich finde, er hat ins Schwarze getroffen.

gruß, ilmenau

Hallo hannes,
ein "lärmender" Text, was die Bilderflut anbelangt.
Was mich ähnlich wie yaya stört ist die Unschärfe mancher Bilder.
So ist "stroposkopisch" ein Begriff aus der Lichtwelt, der zur Schallwellen nur bedingt passt.
Auch ist die "weiß rauschende welle" eher ein Begriff aus der Elektrizität (weißes Rauschen auf dem Bildschirm).
Die "verschmutze schnecke" bringe ich mit der Ohrschnecke in Verbindung, wobei das vermutzt wenig zielführend ist, da es die Schallaufnahme eher dämpfen würde.
Auch für mich muss Kunst nicht unbedingt "schön" sein, sollte aber eine gewisse Schlüssigkeit beinhalten.
LG
Perry

Ich sehe mit dem 'Weißen Rauschen', das für mich in erster Linie ein Schallphänomen ist, keinen Widerspruch. Ebenso wie wir von einer sogenannten Licht-Verschmutzung betroffen sind, gilt das auch für den Schall. Die Zivilisationsübel, die zur Sprache gebracht werden, sind da und nehmen zu. Mensch, gesamte Natur, inklusive Meer sind betroffen. Ja, er irrt der Lärm, wie der Titel besagt, keine Welle geht verloren. Mit Wörtern wie Hinterlist, unterbewußt und manipulieren ist der Lärm in der richtigen Gesellschaft. Wir sind von Amplituden durchdrungen.

Gruß
Joame

Hallo Ihr Lieben,

ihr habt mit Eurer kurzweiligen Diskussion meines Gedichts die wichtigen Punkte wunderbar ausgeleuchtet.
Danke!

Es grüßt
der.hannes