Epitaph

da liegst du nun
und kannst nicht weiter:
weil du bist tot –
und ich bin heiter!

du quälgeist
hast nun ausgequält,
bist plattgedrückt,
bist ausgezählt.

du surrst nicht mehr,
du bist jetzt still,
du stichst nicht mehr,
weil ich es will.

platt ist dein leib
und schluss die plage,
so endest du,
weil ich es sage!

hi pensionsweg

besonders gefallen haben mir mücken zwar auch nie aber diese herrische art darüber zu schreiben
in zeilen so platt wie der gegenstand der betrachtung bringt es nicht wirklich obwohl der schrieb
keinen fehler hat im eigentlichen sinne ist er als gedicht nicht wirklich gut. was solls egal. miau alba

Hallo Pensionist

Es klingt für mich sehr, als würde das Lyri mit der Vergangenheit abrechnen. Beim Reim, welcher Jambo oder Trophäe das ist, kann ich nicht mitreden. Dafür haben wir die Gedichtbandage (die Hexe!).
Jedenfalls, ist es durchwegs ein geradlieniger Gang bis zum Tode. Es schwingt Verbitterung mit und ich denke, dass ich ähnliche Gefühle schon einmal empfunden habe. Womöglich auch Selbsthass ob des versagens?

Gem

Guten Tag, va_pensiero!

Diese beschriebenen Biester sind es nicht wert, über sie zu schreiben, so zumindest ist die Ansicht eines von ihnen Gequälten.

Ein humorvoller Gedanke, den vielleicht nur Gepeinigste zu würdigen wissen.

Wenn es heißt

Zitat

---

obwohl der schrieb
keinen fehler hat im eigentlichen sinne ist er als gedicht nicht wirklich gut

---

dann wäre eine Begründung dazu aufschlußreich, denn ohne diese wirkt der Kommentar eher herrisch,
abgesehen von der nicht feinen Art, etwas als Schrieb zu bezeichnen.

Es grüßt
Joame

patsch patsch patsch darf ich auch mal ... mitpatschen: Du hast mich geärgert, nun biste tot.

Zeilen, deren Dynamik im nachfolgenden Faden noch nachschwingt, lösten definitiv etwas aus:
Ärger will mir scheinen. Aber damit, denn Ärger ist Energie, können wir konstruktiv umgehen.

Unsere Schreibkunst allein bestimmt den Wert, nicht der Gegenstand. Selbst Sprichworte: "Wie du mir so ich dir" genügen der gereimten Fassung ohne deswegen schon literarischen Rang zu beanspruchen. Als Anhänger verbaler Magie in ihrer alltäglichen Form gefällt mir der Text auch einigermaßen: Vielfalt ist für Foren immer ein Gewinn.

Als mögliche thematische Weiterentwicklung bietet sich die allgegenwärtige Vergänglichkeit an, eine nicht uninteressante Wendung gegen das eigene (abgesaugte) Blut, etca. Vllt können unsere kritischen Katzen ihr lyrisches Potential auf das Thema werfen und zeigen, wie es anders geht. - In freudiger Erwartung weiteren produktiven Schaffens - mcberry

hi zusammen:
verbale magie? humor?- kann ich nix von finden.
nicht, dass ich geneigt wäre, mücken zu schützen, so missfällt mir doch der herrische ton: weil ich es will.
3 überflüssige strophen, die im grunde die erste nur inhaltlich wiederholen.
der protagonist hat eine mücke totgeschlagen- so what?

high noon stimmung, der rächer der enterbten.
weder wortwitzige satire, noch sonstwas.
sorry- das ist mir zu mückig -platt...aber ich komme ja auch aus dem gebirge...
gruß von koko

Das Thema, das uns serviert wurde, für das wir uns noch gar nicht ausreichend bedankt haben, ist ein ergiebiges Thema.
Laßt mich den Vergleich bringen von der Hausfrau, die Gäste einlädt. Wenn wir uns schon nicht verkneifen können, daß uns das Mahl nicht schmeckt, so werden wir hoffentlich die Höflichkeit besitzen und das nicht auf eine Weise zum Ausdruck bringen, die verstimmen oder beleidigen könnte.

Vielleicht laden wir zu einem Gegenbesuch ein und zeigen vor, wie wir bewirten, welche Zutaten wir verwenden;
es gibt auch regionale Unterschiede, so wie Humor nicht überall die gleiche Art hat.
Mohnnudeln sind nicht gleich Mohnnudeln. Der eine spart nicht mit Schlagsahne obenauf, der andere rührt geriebene Walnüsse darunter. Ein Ei darauf und am Schluß kurz ausgebacken oder mit einem Schuß Eierlikör für die Verwöhnten abgestimmt, ist auch möglich.
Wie in der Küche die Zutaten sind uns die Wörter, die Zubereitung und das Auftischen könnten eventuell mit dem Stil verglichen werden.

Es heißt aber nicht unbedingt, daß die servierten Nudeln von Aldi nicht munden müssen.

Gruß
Joame

man muss es nur aus der richtigen perspektive betrachten: der altersgruppe 3-8jähriger kinder macht es bestimmt freude.
dafür ist aber der titel zu kompliziert, wie wäre es mit "der mückenritter"?

vielleicht findet es seinen weg in das kinderland, das stückchen.
simple einfachheit muss nicht zwangsläufig dumm oder dämlich sein, ihr lieben vorschreiber, manchmal ist solche einfach nur deplaciert.

natürlich, lieber joame, gebe ich dir recht- mein kommentar war sehr direkt.
der grund dafür?
es verärgert mich, wenn zwanghaft versucht wird, solch ein gedicht auch noch "hochzujubeln" um den schreiber zu motivieren.
es gibt grenzfälle, wo das sinnvoll ist. letztlich bringt es aber keinem schreiber etwas, wenn man nicht die wahrheit sagt. lernen kann man nur aus kritik, die ehrlich daherkommt.
wäre es eine wortgewandte satire gewesen, wäre es eine ganz andere sache.
dieses aber stellt durch seinen hochtrabenden titel einen anspruch, den es nicht halten kann.
da der autor mir schon mehrfach auffiel, dass er kritik immer abschlägig behandelt, ärgerte es mich nun erheblich, in diesem gedicht nach magie oder humor suchen zu wollen, nur weil ich es soll.
entschuldigung, aber wollen wir nicht ehrlich zueinander sein, um das forum und uns alle voranzubringen?

lg von koko

Das Reizwort Mücke ist da, dann die kurze Beschreibung des Plattmachens - und Schluß die Plage.
Für mich ist das einzig Erheiternde, die Idee des Titels. Die von mir erschlagenen Mücken erhielten weder einen Nachruf oder ein Denkmal. Sogar ein Mausoleum habe ich mir erspart; das wäre sowieso überfüllt.

Das Übel naht zu uns - vermehrt
sich mästend an den Körpersäften,
für neue Brut der Mörderbande,
die Juckreiz fördert hierzulande.
Kein Schengen hilft - es wird gekratzt,
wird aus den Venen uns geschmatzt.

Joame