|
|
Des tiefen Grabens blauer Schlund
Verschlang ein Kind, ein Königreich.
Gebeine modern auf dem Grund.
Die Oberfläche schimmert weich
Und spiegelt eine ferne Zinne.
Den Jäger holt sein Schicksal ein.
Am stillen Weiher hielt er inne,
Um eine fremde Maid zu frein.
Gemeinsam liefen sie weit fort;
Er fragte kaum, woher sie kam.
Bald suchte man an jedem Ort
Den Schuft, der die Prinzessin nahm.
Erschrocken rasch zur Burg zurück
Gerannt ließ man sie nicht hinein.
"Du bringst dem Hohen Haus kein Glück;
Bezwingst dein wildes Herz zum Schein.
Verlassen dort am Uferrand
Sprang sie ins Wasser um zu sterben.
Die Raben flogen tief ins Land.
Ihr Haus starb aus, blieb ohne Erben.
herzlichen glückwunsch, yaya, zum sieg gegen harte konkurrenz.
sie kommt nostalgisch daher, diese ballade, und volkstümlich. gibt es eine melodie, worauf sie passt?
besungen wird der untergang einer epoche. das aussterbende könighaus leitet notwendigerweise einen
regierungswechsel ein. - eine patriarchalische sippe verdirbt ihre mutige tochter und beendet ihr treiben.
auf genau zwanzig zeilen verteilt wird eine geschichte verdichtet mit anfang, mitte und schluss. auch rein
formal gesehen ist das so ganz einfach nun auch wieder nicht. vllt kommen balladen wieder in mode - tschüs chip
auch ich möchte mich der gratulation anschließen.
die bescheidene reaktion auf den gewinn macht die autorin sympathisch, denke ich doch auch, was sie schrieb.
die geschichte, die alte form der ballade hat jedoch doch immer noch ihre wirkung auf den leser.
wenn ich noch einen tipp geben darf. was mir nicht so gefiel, war das ende. das erben auf sterben erschien mir als schluss einer ballade etwas einfach.
vielleicht würde da ein etwas lyrischerer schluss besser wirken, zumal eigentlich klar ist, dass, wenn sie stirbt, es auch keine erben geben wird.
grüße von koko
Gratulation, yaya!
Wirkunsvoll ist die gut geschriebene Ballade, auf die wir uns mehr besinnen sollten.
Ich will mich demnächst mehr der Ballade widmen.
Wie oben angesprochen, sind keine Erben die logische Konsequenz nach dem Tod im Teich,
doch sehe ich es so, durch die ausdrückliche Erwähnung, daß es keine Erben gab,
wird die weitreichende Folge des Verstoßens und Verwehrung des Einlasses betont.
Mit wenigen Worten ein Schicksal als Kurzfilm zu zeigen, ist Dir gelungen.
Das Gefallen Deines Werkes ist berechtigt!
Joame
Eure Kommentare zeugen von Großmut, vielen Dank.
Den Schluß fand ich emotional folgerichtig. Wer seinen Kindern so übel mitspielt, untergräbt die Zukunft des Landes. Zumal im Adel bis heute ein Mannesstammprinzip geltend gemacht wird, ist das Aussterben eines Hauses nicht die natürliche Folge einer verstorbenen Prinzessin. Sie hatte also keine Brüder, der König keinen Sohn, oder auch der kam abhanden. Aber das wäre Stoff für eine neue Ballade. Güße von Yaya
lasst uns doch mal ein gemeinsames schreiben (projekt) als ballade machen. ( also jeder, der will, schreibt eine ballade lächel)
wär nicht schlecht.
grüße von koko
RE: Ballade
in Gesellschaft 12.08.2012 19:42von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Die Idee gefällt mir auch.
In den Folgegedichten oder der Spielecke. Vorherige Planung eines Handlungsfadens wäre mein Rat.
Ach ja, Yayas Laptop ist immer noch in Reparatur. Sie kommt nirgends rein ins Web, ohne jmd. zu bitten.
Leben ist hart. Deswegen nützen markige Durchhalteparolen - überall, zu jeder Zeit - oft und viel - mcberry
Liebe Yaya,
die Ballade ist sauber gereimt, insofern gehe ich mit den anderen Kommentatoren mit. Was ich nicht begreife, warum du dir einen so mittelalterlichen Stoff suchst. Eine Ballade verlangt nicht unbedingt einen mittelalterlichen Stoff. Eine Ballade ist Erzählung in Reimform, und deine Ballade kommt mir doch ein wenig zu lakonisch daher. Die Sprache vor allem berührt mich nicht, da ist nichts Romantisches, Buntes, das dem Stoff angemessen wäre und das der Leser bei einer Ballade erwartet. Ich will nicht sagen, dass es keine Ballade ist. Aber lies mal die Balladen von Uhland, Fontane u. a. Fontane kann ich sehr empfehlen.
Lieben Gruß
Knochenkarl
hi mcberry,
unter folgegedichte wären sie eigentlich falsch, weil es ja kein "folgegedicht" ist, sondern jedes eigenständig.
vielleicht könnte man ein eigenes unterforum machen, für das es dann einen namen zu finden gälte.
dann könnte man öfters ein gemeinsames schreiben zu einem thema machen.
gruß von koko
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, will mir scheinen.
@mcberry: Internet Zugänge tun sich dem auf, der sich redlich müht und nett fragt. Danke des Zuspruchs.
@ Knochenkarl: Balladen sind eine mittelalterliche Form. Die Längenbegrenzung auf zwanzig Zeilen wurde
beachtet. Bunte Romantik legte m. E. das Bild nicht nahe, auf welches der Beitrag bezogen blieb, auch
wenn der Text für sich selbst stehen kann und soll. Dergleichen ist auch immer Geschmacksache, oder?
@Kokoschanell: Die Eingangsbeschreibung der Folgegedichte von W. Pfusch sieht die Erarbeitung eines
gemeinsamen Projektes vor. Eine Abfolge von für sich allein stehenden Beiträgen war ursprünglich nicht
gemeint. Was sollte also dagegen sprechen, daß du in diesem Forum einen neuen Faden eröffnest?
Wenigstens weist der anschließende Diskussionsfaden hier ein buntes Leben und Teiben auf. Grüße von yaya
|
Forum Statistiken
Das Forum hat 8220
Themen
und
61619
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: Besucherrekord: 420 Benutzer (07.01.2011 19:53). |
Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen |