wir haben alles versucht
freiäugig und mit filterbrille
zu sehen was sich
hinter türen planetar gereiht
im dunklen räkelnd
auf hellem zeigen sollte

das auge zielte
auf selten vorbeiziehendes
vom kurs abgekommen
vermaßen wir die abstände
verglichen aufs neue
fantasie und wirklichkeit

Doch sie zeigt sich nicht, lieber Perry,

wolkendicht verschleiert die hitzeflimmernden Bilder ihrer geheimnisvollen Wüsten vor dem lauernden irdischen
Auge: Unnahbare Göttin. Terrane Anbeter ersannen lichtbrechende Optik aus Glas und Stahl, um ihr näher zu sein.
Opferten Nächte im Scheine fantastischer Aussichten. Verzeichneten Kurven in unbeschreiblichen Linien auf den
Sternkarten in - warten. Oh Abendstern! Senden wir ein paar Sonden.
Und wenn sie nicht verglühen, erreichen uns ihre faszinierenden Bilder morgen noch. Planetarische Grüße - mcberry

Hallo mcberry,
Auslöser für den Text war der kürzliche Venustransit am 06.06.2012. Mittlerweile wissen wir ja, dass die Venus ein wenig zu heiß ist für unsere Begehrlichkeiten, aber das macht ja nichts, in unserer Fantasie bleibt sie wohl immer die Männer verführende Liebesgöttin. Also schauen wir weiter durchs Schlüsselloch und projizieren unsere
Erwartungen auf einen dunkel wandernden Punkt auf der hellen Sonnenscheibe.
LG
Perry