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Sie
in Düsteres und Trübsinniges 29.06.2012 03:45von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.
L.F Celine
hi gemii
ist ne puppe oder so. die beschreibung lässt mich total an ein spielzeug denken.
gibt welche die mama quäken und echt blöd sind. aber auch die kannst du beim spielen alles sein
lassen was du willst. liebes baby oder böses blag oder wegschmeissen und vergessen. wenn der
flaschengeist regie übernimmt verteilt er seine einfarbigen rollen an frau und hund und die kinder.
katzen wären schon weg. miau alba
da es mit Sie betitelt ist, würde ich an eine gummipuppe denken- kein spielzeug, sondern eine, die einsame männer sich abend ins bett holen um naja...
den geist aus der flasche zu lassen.
abgehackte beziehungslose wortfetzen passen dazu, kein sanftes miteinander
beziehungslosigkeit
gefällt mir so schlecht nicht... das werk meine ich
koko
RE: Sie
in Düsteres und Trübsinniges 03.07.2012 18:12von der.hannes • | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte
seltsame einstellung, hannes
eine partnerin, die nichts neues mehr bietet- muss eine partnerin was bieten? und wenn sie es nicht tut, liegt der grund vielleicht auf beiden seiten...
willenlos damit in verbindung zu bringen, dass eine frau nichts mehr bietet, das kommt mir schon recht schräg vor.
vielleicht tut sie es ja willentlich nicht...
dieses gedicht polarisiert- vielleicht gewollt
koko
RE: Sie
in Düsteres und Trübsinniges 04.07.2012 15:59von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Mit wenigen Worten gelang es Gemini, einen inspirierenden Gedankenaustausch zu entfachen.
So wie allabendlich der Geist der Flasche entquillt, quellen Gedanken von Assoziationen genährt,
um dieses Thema, das bestimmt zu den traurigsten Kapiteln familiärer Beziehungen gehört.
Von erfahrenem Leid, unzähligen Versprechen und Enttäuschungen abgestumpft,
scheint der schier unabänderliche Verlauf des Lebens beschlossen zu sein.
Wenn letzte Ansinnen von Aufbegehren erfolglos zerbrachen und den Geist
stumpf und resignierend zurückließen, beschränken sich zwischenmenschliche Beziehungen
ritualartig auf unumgängliche Notwendigkeiten, zu denen laut Erfahrung auch der
allabendliche Geist aus der Flasche gehört.
RE: Sie
in Düsteres und Trübsinniges 05.07.2012 20:36von der.hannes • | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte
RE: Sie
in Düsteres und Trübsinniges 29.07.2012 12:12von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte
Hallo Zusammen,
ich würde den Text mal in einer etwas anderen Richtung ausleuchten, weil mir das Bild "den Geist aus der Flasche lassen" in Sachen ehelichen "Pflichten" nachzukommen, doch etwas weit hergeholt erscheint.
Für mich ist es eher das abendliche (Frust)Trinken des Papa, wobei das Kind/die Tochter darauf wie im Text in und außerhalb der Familie reagiert.
Konstruktiv halte ich die Endreimgestaltung für zu einfach, auch wenn dem Thema eine gewisse Monotonie gut steht.
LG
Perry
RE: Sie
in Düsteres und Trübsinniges 31.07.2012 22:19von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Ich habe Gedichte über Kindesmissbrauch immer gehasst, bis ich das geschrieben habe. Ich denke, dass man so ein Thema nict leicht in Worte fassen kann und vermutlich ist es mir auch hier nicht gelungen. Gearbeitet habe ich lange daran. Allerdings empfinde ich, as nicht Missbrauchsopfer solch ein Gedicht auch als anmaßend.
Danke und LG
Gem
Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.
L.F Celine
RE: Sie
in Düsteres und Trübsinniges 01.08.2012 00:30von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
mir bricht innerhalb des Textes das "böse/bösartig" zu sehr aus. dadurch funktioniert der Dreischritt, den du mit wehrt sich nicht/ist nett/wehrt sich nicht (so von mir gelesen) machst, nicht so ganz. aber vielleicht ist das ja auch genau der Effekt, den du wolltest -
Kindesmissbrauch war auch das erste, woran ich gedacht habe. ein betrunkener Vater, der sich allabendlich über seine Tochter hermacht, die das still erträgt. unheimlich.
Happy people have no stories. (Therapy?)
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