Die Nacht davor
Wenn mondlos hinter Hügeln Heere wachen,
weil ihre Führer keine Freundschaft schlossen,
am Morgen Schlachten, rot mit offnem Rachen
den Kriegern drohen, die in Stahl gegossen,
Wenn Schreie der Besiegten lautlos hallen
als nahe Zukunft aus den frühern Zeiten,
wenn schon die Fäuste sich um Schwerter ballen,
seit Priester Ritter gegen Unbill feiten,
Wenn all dies Seelen fängt und grausam quält:
Wo bleibt da noch die Liebe Capulets,
die einzig gegen solchen Schrecken stählt,
der andernfalls das beste Herz zerfetzt?
Hierher, Ihr Treuen, die der König rief!
Ein feiger Narr, wer unsern Kampf verschlief!