#1

wetterfühlig

in Philosophisches und Grübeleien 03.04.2012 18:18
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

der nächste winter wird kälter
so wie der sommer heißer
als der vorangegangene

maiherzen schlagen schneller
so wie sich gegen ende des jahres
der lebenspuls verlangsamt

wer möchte den wetterhahn
nicht davon abbringen
sich hundertjährig zu wiederholen

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#2

RE: wetterfühlig

in Philosophisches und Grübeleien 04.04.2012 16:31
von yaya (gelöscht)
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Hallo Perry,

der Text scheint mir mit der Erinnerung zu spielen. Früher scheint alles irgendwie besser gewesen zu sein.
Vergangenheit präsentiert sich weniger bedrohlich als die Gegenwart. In der Wiederholung, im "Alles schon dagewesen" liegt auch ein Beschwichtigungsversuch: Wir sind damit schon einmal fertig geworden, es wird
auch diesmal gut gehen. Kikeriki!

Mit Klimaerwärmung und Überbevölkerung umgehen zu müssen wird uns vor neue Anforderungen stellen.
Was der Wetterhahn dazu sagt, bleibt abzuwarten.
Mein optimistisch pulsierendes Maiherz lassen deine wetterfühligen Verse schneller schlagen. Grüße von Yaya

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#3

RE: wetterfühlig

in Philosophisches und Grübeleien 04.04.2012 16:45
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Perry,

die Zeilen zu interpretieren fand ich gar nicht so einfach.
Die Rhythmik wechselnder Jahreszeiten ist angesprochen, wie auch die Wiederkehr, welche
ausgerechnet der windwechselne Wetterhahn zum Thema beisteuert.
Niemals ändern wird sich gerade der Wechsel, scheinen mir die Verse vermitteln zu wollen.

Yayas Deutung gefällt mir, weil sie tiefer schürft und aktuellen Bezug aufnimmt. HG - mcberry

zuletzt bearbeitet 04.04.2012 16:47 | nach oben

#4

RE: wetterfühlig

in Philosophisches und Grübeleien 04.04.2012 17:55
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo yaya,
deinen Interpretationsansatz finde ich gut, auch wenn gerade das "Wetter" im Blick des hundertjährigen Kalenders sich ja angeblich wiederholt. Es ging mir um ein Ausbrechen aus dem immer wiederkehrenden frühlingshaften Anrennen des Lebens gegen die herbstliche Vergänglichkeit.
Die Antwort liegt vermutlich darin, dass der Mensch irgendwann in der Lage sein wird, die Erde mit ihren Jahreszyklen (mit Raumschiffen) zu verlassen um sich einer neuen Aufgabe zu stellen, vielleicht einem tausendjährigen Weltraumkalender zu trotzen.
Danke für den erhöhten Maiherzschlag und LG
Perry

Hallo mcberry,
letztlich ist nur wichtig, dass die Bilder auf Interesse stoßen, Interpretationen sind meist subjektiv mehrdeutig.
Danke fürs Reinspüren und LG
Perry

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