#1

Lästern

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 15.03.2012 18:34
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Lästern gehört zum Handwerk neuzeitlicher Funmedienmacher, die Dominanz beweisen wollen über die Alltagswirrnisse und die gemeinschaftsfördernden Umgangsformen. Ob es die modischen Ketzereien von Filmsternchen oder das sexistische Paarungsverhalten politischer oder kirchlicher Würdenträger sind, der Drogenkonsum von Stürmerstars, oder wie sehr die bekannte Diva X sich dank Sahnetörtchen der Tonnenform nähert: All dies und vieles mehr wird zur Zielscheibe beißenden Spotts und hämischer Schadenfreude.

Dieser schillernde Zerrspiegel verrät aber dem aufmerksamen Betrachter oft mehr über die Spötter als über die Verspotteten, mehr über die Medien als über die Gesellschaft.

Und es enthüllt uns Zuschauern mehr über die Untiefen unserer eigenen Natur als uns lieb sein kann ...

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#2

RE: Lästern

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 20.03.2012 09:35
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Haben sie nicht immer gelästert, lieber Hannes?

allerdings fällt mir auf, dass nur genügend prominente Zeitgenossen dieser Form von Aufmerksamkeit gewürdigt
werden. Meine Sahnetörtchen dagegen erledigen Mitbewohner ohne weitere Worte zu verlieren. Ist das nicht der
größere Skandal? - Und verrät tatsächlich eine Menge über deren hochkalorische Vorlieben, stimmt alles soweit.

Den Ansatz finde ich gut. Du könntest noch mit einem konkreten Beispiel aufwarten. Lästerliche Grüße - mcberry

zuletzt bearbeitet 20.03.2012 09:36 | nach oben

#3

RE: Lästern

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 24.03.2012 19:35
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

oh weh, konkrete Beispiele? Da müßte ich mir ja die Funmedien reinziehen :ihbäh: ;)

es grüßt
der.lästerer

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#4

RE: Lästern

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 25.03.2012 12:37
von alba | 645 Beiträge | 720 Punkte

gerade beim thema hanno mio

wieviel solche kritiker von sich selbst preisgeben darüber lästert mal anders herum die kampusch
mit düsterem hintergrund. als sei sie schicksalhaft dafür bestimmt boten ihr manche zeitgenossen
eilfertig eine rückkehr in die sklaverei an. in haushalte mit und ohne verliess.

wer um aufmerksamkeit heischt läuft immer gefahr auch räuber auf sich aufmerksam zu machen.
hat aber das leben einmal zugeschlagen zieht die beschädigte fassade weitere angriffe regelrecht an.
so sind die gesetze. was vogelfrei ist darfst du nehmen. wer klug ist bleibt in deckung. leises getarntes miau alba

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#5

RE: Lästern

in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 31.03.2012 20:07
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Also ich sage Nein. Es spricht mich weder Schriftstellerisch noch Inhaltlich an. Ich dachte, als ich es gelesen habe, ich würde einen Kaugummi nicht aus meinen Zähnen bekommen.
Wenn du willst, analysiere ich es.
Komisch, dass du eigentlich normalerweise gut schreibst. Das Werkzeug hast du, und das weißt du auch.

Gem


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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