spätwinter

das wasser für den garten darf nicht fließen
und kleine sänger brauchen körnerfutter

die bank auf der terrasse steht bedeckt
mit einer plane gegen schnee geschützt

man hört noch keinen magren igel schmatzen

die karpfenteiche ruhen unterm eis
und auch im tale grünt kein hoffnungsglück

die schrumpeläpfel in der kammer schwinden
und träumen nicht mehr von dem weihnachtsbaum

noch dämpft ein stetig feuchtrer schnee die stimmen
das kinderlachen und den straßenlärm

nur mittags in der fahlen sonne schwitzen
die zapfen an den dächern kühle tropfen

die mischen sich mit schnee zum ersten matsch

doch lehnen an der tür noch langlaufskier
und in den nächten wütet letzter frost

Hallo Hannes,

eigentlich ein schöner Text. Aber ein Leitthema hätte ich mir gewünscht, zu dem der Schluß nach so vielen angerissenen Themen zurückkehren kann. Wasser assoziierte Bilder kommen viele vor, laufen aber nicht zum Leitmotiv auf.

Dem Leser geht es wie einem Kind mit einem Berg voller Geschenke.
Auf die Frage: "Was hast du zum Geburtstag gekriegt?" Antwortet es: "Weiß nicht genau, es war so viel!"

Grüße von Yaya

Tippgetappt in Z10: f e u c h t e r schnee

Hallo yaya,

das Leitmotiv ist Spätwinter. Da schmilzt und friert es, und feuchter Schnee wird immer feuchtererer Schnee ... :)

Es geht um Stimmung. Die einfach gehaltene Sprache soll dazu passen.

Was die Vielfalt angeht: Stell Dir ein altes Landschaftsgemälde vor: In der einen Ecke findest Du rodelnde Kinder, rechts sieht man Eiszapfen an den Dächern im Sonnenlicht schmelzen, in der Mitte eine Gartenszene und links im frostigen Schatten Eis.

Es grüßt
der.hannes

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Lieber Joame,

schön, dass Dir das Gedicht etwas sagen konnte :)

es grüßt
der.hannes