Hallo!
Ich habe eine Weile über dieses Gedicht nachgedacht, da es einerseits etwas Sperriges hat, das es schwer macht, es auf den ersten Blick als Gedicht zu sehen, andererseits, wenn man sich die Mühe macht, mehr Inhalt in sich birgt als die wenigen Worte.
Mit Hilfe von Formatspielereien und einem schreiend bunten Layout scheint das LI sich um die Tatsache herumzumogeln, dass der eigene Tod unausweichlich ist. Sei es vor dem Hintergrund einer Krankheit, sei es, weil die Menschen nun mal alle sterblich sind.
Gleichzeitig besteht zwischen Konjunktiv und Indikativ durchaus eine Bedeutungsverschiebung. Denn "Ich würde sterben" impliziert für mich immer die Frage nach dem "Wofür" - würde das LI für eine Ideologie sterben? Für eine Meinung? Für etwas, das die Welt verändern soll? Oder ist es nur ein ganz banaler Satz wie "Ich würde sterben für ein Glas Wasser? Für eine Kugel Eis? Für einen neuen, schicken Mantel?"
Der Indikativ dagegen hat etwas Endgültiges.
Interessant, wie viel in dem bisschen Wort doch stecken kann.
LG, Evanesca