#1

Bild-Haft(Sonett)

in Philosophisches und Grübeleien 05.12.2011 10:34
von MarleneM (gelöscht)
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zuletzt bearbeitet 23.01.2012 23:44 | nach oben

#2

RE: Bild-Haft(Sonett)

in Philosophisches und Grübeleien 22.12.2011 15:55
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Sehr hübsches Sonett, liebe Marlene,

was mir auch schon eher auffiel. Aber da ich zur Zeit in lästigster Weise durch Alltagsanforderungen und Sachzwänge abgelenkt bin, habe ich noch immer nichts dazu geschrieben.

Die Flüchtigkeit der inneren Bilder unseres Bewußtseins als Gegenstand einer lyrischen Betrachtung: Tolles Thema.
Du nimmst einen Täter an, der unsere innere Leinwand mit Filmbildern bespielt. Ein Moment der Fremdsteuerung.

S1Z1: umwirbt, oder? Bewirbt sich wer, wirft das die Frage auf, wozu. Das wäre an dieser Stelle ungeklärt.

Doppelbödig ist unsere Wahrnehmung: Untergründig gehen wir wohl auf unser inneren Bewertung visueller
Impulse. Befinden wir uns zu äußeren Notwendigkeiten im Widerspruch, bricht gelegentlich der Boden.

Der Schluß ist lyrisch hübsch. Der Sinn erschließt sich mir nur teilweise. Der Leihgabe unbekannter Herkunft
und fraglicher Zweckbestimmung könnte ich hinterher trauern oder froh sein, daß sie weg ist. Wenn mir der
Dichter dazu keine Anhaltsunkte liefert, bleibe ich philosophisch unterwegs. Also wandernde Grüße - mcberry

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#3

RE: Bild-Haft(Sonett)

in Philosophisches und Grübeleien 22.12.2011 21:01
von MarleneM (gelöscht)
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Dies war meine Absicht, den Schluß für jeden offen zu lassen, lieber Mac.
Für mich ist diese Doppelbödigleit, da ich ein sehr gradliniger Mensch bin, eher lästig bis nervig.
Es mag aber auch andere Menschen geben, die sich im "falschen Lichte" sonnen, baden oder auch geborgen fühlen.
Einer Wertung wollte ich mich daher enthalten.
Die falschen Bilder werben, meist steht man in einem besseren Lichte da- wer präsentiert sich schon absichtlich negativ.
Hinzu kommen Bilder, die Menschen aus Liebe in einen hineininterpretieren, also quasi schuldlos-lächel.
Fazit : das Bild, das oberflächliche trügt fast immer. Aber es verleibt uns ein. Es ist schwer von einem Bild wieder herunter zu kommen( als Betrachter)oder es von sich zu schütteln.( als Bebilderter) Also fremdbestimmt, wie du schon sagst.
Irgendwie automatisiert sich die Chose.
Dennoch: irgendwann kippt sie auf. Darum nur geliehen.
Falls dir ein besserer Schluß einfällt, wäre ich für einen Vorschlag dankbar. Schließlich ist die Pointe in einem Sonett wichtig. Mag sein, dass er stärker sein könnte.

Ein frohes Fest wünsche ich dir und deinen Lieben
Marlene

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