Archipelago

Maddalenen-Archipel

Im tosendkalten Wasser gefangen
Stirbst Du in zwei Minuten schon
Bevor Dich die kurzen meterhohen
Wellen gegen die vom Götterkind
Beim Umstürzen des Spielzeugturms
Verstreuten Steinklötze klatschen
Bis Deine eisigen Arme brechen und
Die spitzharten Nussknackerzähne
Deine Schädelschalen aufmeisseln

Der türkisklare Wasserspiegel
Am Morgen danach täuscht die
Die die Gedenktafel bald über all
Die schon früher hier tödlich
Gescheiterten für wahr nehmen
Werden über die Macht dieses Ortes
Bei Sturm aus der Straße von Bonifacio
In die Bucht von Lavezzi

der text ist wohl im Sturm vor Bonifacio abgesoffen :(

Hi Hannes,

die Kälte des Wasser also besorgt es uns, noch bevor wir gegen die Felsen geschmettert werden.
Wie tröstlich zu wissen. - Das Thema trägt sicher auch ein Gedicht. Aber m. E. finden sich Mängel:

Dem Götterkind beim Spielen zuzuschauen stelle ich mir ergötzlich vor, doch zieht diese Einblendung rasch
vorüber. Das Thema wird auch nicht wieder aufgenommen und steht in keinem inneren Zusammenhang mit
der später anzubringenden Gedenktafel. Inhaltlich zerfällt der Text in zufällige Trümmerteile, jedes für sich
genügend interessant. Keine übergeordnete Rahmenerzählung hilft, solch einen Unfall einzubetten.

Am Ende stehe ich als Leser etwas ratlos da und kann nur noch befinden: Ja, wirklich schlimm! Sollen wir
Warnschilder aufstellen? Oder der Macht der Götter ergeben? Der Text schweigt auch dazu. HG - mcberry

Vor langer zeit ritt eine nackte frau,
Gleich einem fisch, auf einer wellenbrust.

Doch diese welle war so ungeheuer rau.

Bis dahin war´s ihr reine meereslust.

Dann hob sie ab, zerbrach auf lavastein,
Zerfiel zerfetzt im schrei an bein und arm.

Am abend, später, trank er schweren wein,
Ihr blut, hellrötlich, war noch lange warm.

Und in den feuchten sand schrieb er das wort:
Sie war sehr kühn, doch deshalb längst kein fisch.
Als sie die Welle prüfte, trug sie Neptun fort.

Zum Wein aß er von einem reich gedeckten Tisch.

Am Stein ein bronzeschild: Hier brach Gefahr
Den blanken Leib, der eine Schöne wahr.

am stein also. das klärt zumindest die frage wo die gedenktafel hinpappt für den abgesoffenen text.
echt scharf drauf hier. nix gegen seenot und ihre retter. fisch zu verschmähen wäre irrtum. und der
will ernährt sein anscheinend mit untergegangenen helden. die waren wohl zum fische fangen auf m
wasser oder was treibt euch da bloß immer wieder hin wenn meere so gefährlich sind bleibt doch in
den flüssen. kenne kein tier mit immer neuen schiffen um an klippen zu kentern sprich unterzugehen.
faszination endloser wasserweiten ist mir nicht nachvollziehbar. es gibt nordsee fischshops. miau alba

hi mcberry, danke für die Anmerkung eines fehlenden roten Fadens. Der war bei mir vorhanden, weil ich da selbst langgeschippert bin und mir den grausigen Sturm vorstellte mit seinen traurigen Auswirkungen. Ich denke also noch einmal nach, ob ich das besser machen kann. Aber die damalige Situation steht mir dabei etwas im Weg.

Lieber Otto,

freut mich, dass dieses Gedicht vom Meer Dich zu einer eignen Moritat anregen konnte.

Liebe Alba,

da ich Fisch eher nur an Meeresstränden für frisch halte - ich weiss, dass das im Zeitalter der Eismaschinen unsinnig ist, aber komme nicht von der Vorstellung los -, wären nordsee fish (and chip?) shops ja eine Gefahrenstelle, die mit der Straße von Bonifatio mithalten kann.

Da ich dieses Jahr sogar auf anderen Meeren wagen will zu segeln, jagst Du mir also Angst ein ;)

es grüßt
der.hannes