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Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 20.10.2011 10:46von WastelandWarrior • | 50 Beiträge | 50 Punkte
Es schuf einst Gott - so sagt man sich - die zwei Geschlechter:
eins männlich, stark, das andre weiblich, schwach.
Seit jenem Tage denkt die Menschheit drüber nach,
ob eine andere Verteilung wär gerechter.
So liegt des Weibes Stärke nicht im Stricken,
sondern im Reden, wortgewandt ohn' Unterlass.
Auch lauscht die Frau selbst leisem Wuchs von Gras,
derweil der Mann eifrig versucht zu flicken,
zu reparieren, retten, kämpfen und errichten.
Was er erschafft, das soll bestehen ewiglich!
"Welch Spuren hinterlass ich?", frägt er sich
und sucht sein Leben derart zu gewichten.
So schleppt er - schwerbeladen - sich samt Säcken.
Die Frau an seiner Seite kommentiert.
(auch dann, wenn nichts Bedeutendes passiert).
Ihr Wort ist 's, das ihn macht zum Recken!
Vielleicht war Gott ja doch viel weiser,
(wenn er es war, der Mann und Frau gemacht)
als man auf Anhieb erst einmal gedacht.
Ich glaub, er lacht. Nie laut, doch oft (und leiser).
.warrior `11
RE: Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 20.10.2011 13:16von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Die Interpretation gefällt mir außerordenlich, Wasteland Warrior,
daß wir zur Erheiterung einer Gottheit derart geschaffen, also immerhin zu Unterhaltungszwecken geeignet seien!
Auch bezeuge ich gerne, daß Frauen zum Stricken - die Sachen passen selten wirklich - nicht geschaffen wurden. Im Mittelalter war Stricken ein Männerhandwerk und in Peru soll es immer noch so sein. Die schicken Alpaka Pullover sind also von Männern für Männer.
Und Schleppen von Säcken ist bis heute was für Kerle. Wieder triffst du voll ins Schwarze. Auch noch diese (dämlichen) Kommentare, während eine schadenfrohe Gottheit sich über die menschliche Komödie lustig macht.
Ja, du hast es erfaßt. Daumen hoch - mcberry
RE: Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 20.10.2011 13:37von WastelandWarrior • | 50 Beiträge | 50 Punkte
der "hohe daumen" ist mir definitiv lieber als der erhobene zeigefinger, mcberry.
danke also für den verständigen und wohlwollenden kommentar.
das "gefällt mir außerordentlich" werd ich mir einrahmen. :)
das freut mich sehr.
lieber gruß,
warrior
(die aus eigener erfahrung weiß, dass frauen nicht automatisch zum stricken geboren sind)
RE: Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 20.10.2011 16:43von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Guten Tag, WastelandWarrior!
Komm nur her, ins Wechselbad der Gefühle und Kommentare!
Schön, daß Du geschrieben hast. Jeder Beitrag ist ein erfreuliches Ereignis.
Das Unerfreuliche kommt jetzt gleich, aber nur von mir.
Interessanterweise beeinhaltet meine unerfreuliche Meldung zugleich wieder Erfreuliches,
indem sie die Möglichkeit bietet, meine persönliche Meinung besser kennenzulernen,
was aber schon wieder sehr unerfreulich sein kann.
Mein Maßstab mag Dich befremden, aber an irgend einer Stelle sollte der Hinweis erfolgen,
daß wir im E-Literatum sind. Das kann eine strengere Bemessung von Qualität durchaus
rechtfertigen. Wenn das fachliche Wissen und geprüfte Können des Schreibers mit berücksichtigt
werden, sehe ich mich schon mit einem Problem konfrontiert. Das kann ich trotz meiner allgemein
bekannten Liebenswürdigkeit keine allzu nette Kritik abgeben, wo alles als bestens und gut qualifiziert wird.
Also gebe ich unbefangen und frei zu, nicht so begeistert zu sein, schon gar nicht außerordentlich wie
der vorherige Leser und Beurteiler. Ein weiterer Grund mag sein, wie schon vielerorts gelegentlich betonte,
daß ich zur Sorte der Schwachlächler gehöre (jene Sorte, die nur im Keller unter Ausschluß der Öffentlichkeit
lacht).
In medias res:
Die Strophen ergeben ein uneinheitliches Gesamtbild,
insbesondere siehe Strophe 2:
Verszeile 2 (XxxXxXxXxXxX)
Verszeile 4 (xXxXXxxXxXx)
Vom Anspruch her, überlasse ich die Beurteilung Dir selbst. Einige Aussagen wurden
vom 'Hörensagen' übernommen oder sind vorurteilsbehaftete Aussagen.
Es gibt Männer, die wie ein Wasserfall Dummschwätzer sind.
Auf die Stärke der Frau, die physiologisch in der Ausdauer liegt, konnte logischerweise
nicht eingegangen werden.
Tatsächlich können viele Frauen dem leisen Wuchs des Grases lauschen;
das ist aber auch nur eine Unterstellung, nicht für alle anzunehmen,
da es Frauen gibt, die ärgste Brutalos weit übertreffen.
Unter Gesellschaft wird es schon richtig stehen, da es mir für die Rubrik Humor
doch zu wenig lustig erscheint.
Es ist auf jeden Fall eine nette Plauderei, die keinesfalls irgend einem wissenschaftlichen
Anspruch gerecht wird, ihn ja auch nicht erhebt.
Wie bereits Anfangs erwähnt: jeder Beitrag ist ein willkommener Beitrag (Du kennst die Ausnahmen).
Mich hat es gefreut, von Dir zu lesen; aber mit der außerordentlichen Verzückung warte ich noch.
So kann eben ein gewisser Grad von Bekanntheit Erwartungen sehr hoch stecken, die nicht immer leicht
leicht erfüllt werden können.
Ist Dir irgendwann einmal nicht an zuckersüßer Kritik gelegen, sondern an einer schonungslosen Meinung,
dann wende Dich getrost an mich; ich bin gut in vernichtenden Schreiben.
Lieben und wohlwollenden Gruß
Joame
Zitat
Es schuf einst Gott - so sagt man sich - die zwei Geschlechter:
eins männlich, stark, das andre weiblich, schwach.
Seit jenem Tage denkt die Menschheit drüber nach,
ob eine andere Verteilung wär gerechter.
So liegt des Weibes Stärke nicht im Stricken,
sondern im Reden, wortgewandt ohn' Unterlass.
Auch lauscht die Frau selbst leisem Wuchs von Gras,
derweil der Mann eifrig versucht zu flicken,
zu reparieren, retten, kämpfen und errichten.
Was er erschafft, das soll bestehen ewiglich!
"Welch Spuren hinterlass ich?", frägt er sich
und sucht sein Leben derart zu gewichten.
xXxXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxX
xXxXxXxXxXxX
xXxXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxXx
XxxXxXxXxXxX
xXxXxXxXxX
xXxXXxxXxXx
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xXxXxXxXxXxX
xXxXxXxXxX
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Zitat
zu reparieren, retten, kämpfen und errichten.
Was er erschafft, das soll bestehen ewiglich!
"Welch Spuren hinterlass ich?", frägt er sich
und sucht sein Leben derart zu gewichten.
So schleppt er - schwerbeladen - sich samt Säcken.
Die Frau an seiner Seite kommentiert.
(auch dann, wenn nichts Bedeutendes passiert).
Ihr Wort ist 's, das ihn macht zum Recken!
Vielleicht war Gott ja doch viel weiser,
(wenn er es war, der Mann und Frau gemacht)
als man auf Anhieb erst einmal gedacht.
Ich glaub, er lacht. Nie laut, doch oft (und leiser).
xXxXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxXxX
xXxXxXxXxX
xXxXxXxXxXx
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RE: Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 20.10.2011 17:04von WastelandWarrior • | 50 Beiträge | 50 Punkte
Zitat
aber an irgend einer Stelle sollte der Hinweis erfolgen,
daß wir im E-Literatum sind. Das kann eine strengere Bemessung von Qualität durchaus
rechtfertigen. Wenn das fachliche Wissen und geprüfte Können des Schreibers mit berücksichtigt
werden, sehe ich mich schon mit einem Problem konfrontiert. Das kann ich trotz meiner allgemein
bekannten Liebenswürdigkeit keine allzu nette Kritik abgeben, wo alles als bestens und gut qualifiziert wird.
ich poste hier nicht, joame,
um von allen mit "netter kritik" bedacht zu werden.
ob das "wir", auf das du dich hier als basis für den bewertungsmaßstab beziehst, so einheitlich ist, wie du meinst, wage ich einmal in frage zu stellen.
meine ganz persönlichen wertmaßstäbe würden sicherlich das ein oder andere urteil hier begründen, das doch auch wieder sehr abweichend erschiene von anderen. und das ist normal und gut so. und jeder bildet sich sein urteil auf grund dessen, was er in seinem erlebnis- und bildungshorizont so zur verfügung hat. die schlüsse, die dabei gezogen werden, dürften da ganz natürlicherweise sehr unterschiedlich ausfallen.
ich hätte mein werk hier nicht gepostet, wenn es meinem gefühlten, eher vortrags-lesenden und -schreibenden anspruch an lyrik (der natürlich nur ein ganz persönlicher sein kann. wie bei jedem anderen auch) nicht ausreichend qualitativ gelungen erschiene. ob das nun beim gegenüber auch so ankommt, habe ich nicht in der hand.
ich lese deine kreuzstich-muster und sehe, was sie belegen sollen. der laut gelesene vortrag jedoch lässt bei mir nichts ins holpern oder stocken geraten. das leicht verschraubte und minimal wechselnde in der silbenanzahl erzeugt für mich dynamik, wie sie in humoriger lyrik durchaus ihre berechtigung und funktion hat.
ich bin und war generell noch nie verfechterin des sauber-perfekt durchgehaltenen metrums, da ich das sehr rasch als geleiere empfinde oder als zu dominant im vergleich zur eigentlichen aussage. denn selten gehen inhalt und form tatsächlich eine derart stimmige einheit ein, dass diese rechnung aufginge.
wäre das so, wären wir wohl alle nicht mehr hier in foren tätig, sondern gern- und vielgelesene bekannte und hochgelobte lyrik-autoren "da draußen". so ganz kann ich also den hype hier nicht nachvollziehen.
dass ich hier klischees bediene und du es kritisierst, sagt mir, du bist mit großem bier-ernst an einen text herangegangen, der sich ganz anders versteht als du ihn anscheinend gelesen hast. da kann natürlich nicht richtig ankommen und schon gar nicht richtig eingeordnet werden, was zwischen autor und leser eigentlich hätte transportiert werden können (wenn auch nicht zwingend müssen).
welche "bekanntheit" du hier meinst, ist mir nach wie vor ein rätsel.
ich habe so gut wie gar nichts geschrieben die letzten jahre. man findet auch kaum neues von mir. und wenn, dann eher fingerübungen aus spaß an der freud.
wenn das dem "euch" des e-literatums zu un-e-literär sein sollte, kann ich damit leben.
dann muss man es mich nur wissen lassen. so von "wir" zu "du". dann passe ich hier eben nicht her. soll vorkommen und ist für mich jetzt kein beinbruch. auf jeden fall kein ärgernis wert.
die außerordentliche verzückung kann und will ich gar nicht bieten. die liegt ohnehin immer nur im auge das betrachters. insofern hat mich dein kommentar hier mitsamt dem betriebenen aufwand eher - verzeih mir - leise amüsiert. das wechselbad findet jedenfalls nicht auf meiner seite statt, wie mir scheint.
ich habe es schon andernorts gesagt: ich bin nicht das, was hier in mir gesehen werden will. ich war da schon letztens erstaunt und bin es auch jetzt - nach diesem kommentar - wieder.
lieber gruß,
warrior
RE: Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 20.10.2011 17:47von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Lieber WastelandWarrior!
Erwähnte ich nicht, ein Schwachlächler zu sein? Offensichtlich genügten mehrere meiner im Text lesbaren Hinweise nicht, um Deine humorvolle Seite anzusprechen, was ich gerne getan hätte.
Wie es mir in Zukunft gelingen wird, etwas zu schreiben, ohne dabei meine Goldwaage zu benützen, weiß ich nicht. Ich vermute nichts, keine Person, kein Geschlecht oder sonst etwas hinter einem Autor.
Nur meine Meinung, die doch nicht einmal eine Kritik war, wagte ich zu schreiben. Ich weiß doch, oft will niemand als Geschickter Leser gelobt werden, der es versteht, ein 'Kreuzstich-Muster' das Holperstellen hat, einwandfrei zu lesen.
Wenn es sein muß lese auch ich Dir 'Die drei Indianer' so betont wie 'Der Zauberlehrling' vor.
Bauen wir doch unterschiedliche Ansichten nicht zu weit aus. Ich sehe weit und breit keine Schwierigkeiten. Böse Zungen würden wahrscheinlich in einer ähnlichen Situation argumentieren, der Autor vertrüge keine Kritik. Nein, das mache ich nicht; Du wirst doch Kritik vertragen können, sollte einmal eine erfolgen. Das nehme ich an. Wenn wir nicht von verschiedenen Dingen sprechen, so liegt es wahrscheinlich an der Art der Definition, Nuancen der Wortwahl etc.
Das erste Zitat, das Du hereinstellst, kann verschieden ausgelegt werden: als versuchter Spaß oder ganz streng und ernst, ... Und ich dachte, Du würdest mir zustimmen, wo ich von meiner allgemein bekannten Liebenswürdigkeit schrieb. Pech gehabt, Du hast es anders gelesen. Nicht einmal geschmunzelt hast Du.
Muß ich noch mehr Beispiele anführen, um zu verdeutlichen, wie unterschiedlich gelesen werden kann und Meinungen eines Schreibers formuliert werden können?
Keine Schwierigkeit einen knappen Kommentar abzugeben, staubtrocken und ohne irgendwelche Zusätze.
Der hätte gelautet: Rhythmisch nicht ganz einwandfrei, Thema nicht aufwühlend, nicht literaturpreisverdächtig!
Wäre es so besser gewesen?
Gruß
Joame
RE: Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 20.10.2011 18:15von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Zitat
wäre das so, wären wir wohl alle nicht mehr hier in foren tätig, sondern gern- und vielgelesene bekannte und hochgelobte lyrik-autoren "da draußen".
Liebe Kollegen,
mal ganz im Ernst zur Abwechslung, denn meine lyrischen Feldversuche nehme ich nie so schwer, wir sind eben nicht schlechter als "da draußen" einige Dichter. Satire höre ich mir gerne mal an, auch - aber nicht nur - im TV. Vieles ist so flach, daß sich selbst der Abgrund weigert, es zu verschlingen.
Andererseits kennen wir die Situation doch gut genug: Qualität bringt uns nicht wirklich weiter. Insbesondere für Lyrik fehlen Vermarktungsmöglichkeiten. Auf Autoren, die ihre Chance zu nützen verstanden, einen Groll zu entwickeln, sollten wir zu bedacht sein, denn darauf hat jeder ein Recht. Aber das nur am Rande.
Gerade diese Hoffnungslosigkeit, die fehlenden Entwicklungs- und Aufstiegschancen erwächst, kann verbissene Bestrebungen um Qualität nach sich ziehen und hier wie anderswo das Arbeitsklima vergiften. Wie Angstbeisserei u. U. eine Mobbing Dynamik nach sich zieht.
Natürlich gibt es Maßstäbe. Aber ich bitte Euch, wenn ein Werk diesen nicht entspricht, was soll 's.
Viele sogenannte Bestseller sind Reisser, die gültigen Maßstäben für Literatur ganz sicher auch nicht entsprechen. Deshalb will ich mir nicht in den Bauch beißen.
Vom vorliegenden Gedicht, das ich nur inhaltlich angeschaut habe, bin ich jetzt weit abgeraten. Stimmt schon, daß formale Aspekte besonders an Joame hängen bleiben. Vllt sollten wir uns um Erweiterung des Lyrikstabes bemühen. Bitte geratet euch nicht in die Haare. Jeder Kopf zählt. Und an eure beiden habe ich mich schon so sehr gewöhnt. HG - mcberry
RE: Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 20.10.2011 18:20von WastelandWarrior • | 50 Beiträge | 50 Punkte
hm, joame,
dann kann ich dich wohl nicht lesen.
etwas, das ich durchaus nachdenklich zur kenntnis nehme.
der begriff "schwachlächler" ist für mich z.bsp. nicht einordenbar.
deine restlichen ausführungen anscheinend ja ebensowenig.
ich bezweifle nicht, dass ich dich nicht deinen intentionen entsprechend gelesen habe. bin allerdings ratlos, wie und ob das zu beheben ist. samthandschüh-chen können und sollen da nicht die lösung sein.
ich weiß auch, dass ich oft falsch gelesen werde und kenn daher das gefühl auf beiden seiten. ein zustand, der nie schön ist und selten gutes hervorbringt.
nicht jedem menschen ist genau die gleiche sprache zu eigen. auch, wenn es an der oberfläche nach derselben klingt. ich weiß.
ich finde bedauerlich, was hier abgelaufen ist im dialog.
auch, weil ich einfach das thema "wir hier auf e-literatum blablaba..." für völlig überzogen halte. ich bin jemand, der sich selbst versucht, nicht zu ge-wichtig zu nehmen und sich auch in gesellschaft die das mit sich selbst betreibt, nicht wohl fühlt...
aber auch da lese ich wohl nicht die (vorhandene?) selbstironie dahinter. wie auch? dafür bräuchte ich einen anhaltspunkt oder erfahrung, das einzuordnen, wo es hinsollte. beides hab ich nicht. dafür kennen wir einander nicht lang und gut genug. und ich auch das forum nicht gut genug.
wie also sollte ich als relativer new-comer hier, das richtig einordnen? ich fühl mich hier, gelinde gesagt, grad ein wenig vorgeführt. etwas, das mich zum null-lächler macht.
wenn ein kommentar dermaßen groß und gewichtig wie deiner daherkommt, gehen die nuancierungen - auch nach entsprechender einleitung wie hier - leicht unter oder werden gar nicht erst erkannt.
hier ist das wohl so geschehen. auch das kommt wohl öfter vor als der kommunizierenden menschheit lieb ist.
deute meine lesart deines komms auch als das, was sie noch aussagt: dass ich dir und deiner meinung nicht wenig gewicht hier als moderator beimesse. ein ins rennen geführtes "wir" lässt sich da nur schwer ignorieren. vor allem, wenn ich von mir ausgehend annehme, dass ein solches "wir" dann auch wirklich die meinung einer mehrheit darstellt. aber vielleicht ist es ja mein fehler, dass ich dich zu ernst nehme.
im moment mag ich aber darüber nicht mal schwachlächeln.
ich hatte freude an etwas. mehr sollte es nicht sein. das scheinbare (?!) gewicht deines kommentars hat das für mich doch sehr in frage gestellt. nein, ich bin nicht hier, um in die dichterischen ruhmeshallen einzuziehen. wie auch - ich sehe keine.
ich weiß eigentlich im moment gar nicht, was ich sehe.
ich werd drüber nachdenken.
lieber gruß,
warrior
ps: nachtrag, weil erst jetzt gelesen, da zeitgleich gepostet mit mcberry:
@mcberry
du kennst meine haare doch noch gar nicht. ;)
woran also hättest du dich schon gewöhnen können?
wir sind uns auch nicht in die haare geraten. zumindest ist für mich keine strähne "zerrupfter" als zuvor.
meine antwort kann natürlich aufgeregter gelesen werden, als ich sie meinte. klar, ist es kein feines gefühl, vorgeführt zu werden.
wir haben eher wieder etwas übereinander gelernt, würde ich sagen. und das ist ja nie schlecht.
dennoch: so ganz toll finde ich nicht, sich hinter einem "wir" eines e-literären forums zu verstecken, um schwachlächelnde spiele mit jemandem zu betreiben, der eben zu anderen anlässen und gelegenheiten humorig bzw. ernsthaft ist und das dann dementsprechend wahrnimmt.
so recht kann ich die kommunikation hier im forum auch nicht einordnen. bin wohl zu sehr mädl dafür. damit kann ich aber leben. (auch, weil ich sehr wohl geschlecht hinter kunstschaffen wahrnehme und mit-betrachte. es zu leugnen, wäre ein scheiterkonzept eines selbstbetrugs).
lieber gruß,
warrior
RE: Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 20.10.2011 20:10von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Schönen Abend, WarlandWarrior!
Zitat
weil ich einfach das thema "wir hier auf e-literatum blablaba..." für völlig überzogen halte
Schon möglich, daß es überzogen ist. Aber wir sind nun einmal die Besten! Wo ich auch nicht hinschaue,
nirgendwo etwas besseres.
Samthandschuhe? Nein, lieber dornenfeste lederne Handschuhe, wäre mir lieber.
Du hast etwas ganz Wichtiges gesagt: Ich hatte Freude an etwas.
Das ist ein ganz wesentlicher Punkt. Viele sind aus dem gleichen Grund hier. Freude soll nicht genommen werden, sie soll bereitet werden. Ich bitte Dich, laß Dir von niemandem Freude nehmen, die zu selten und in zu geringen Mengen vorkommt!
Viele Gründe sind es, hier zu sein. Einige sind hier wegen erster literatischer Erfahrungen, andere aus purem Zufall. Sie wurden süchtig und kommen von hier nicht mehr los. Andere wiederum wollen sich im E-Literatum einen guten Namen schaffen, den sie als Sprungbrett für einen Bestseller gebrauchen können.
Welcher Art die Gründe auch sind, gemeinsam haben sie zumindest ein bißchen Freude; manche mehr, manche weniger. Sogar solche soll es geben, für die Streß anstelle der Freude gerückt ist, die gerne die Mühe und Plage ablegen würden und gerne wieder frei wären. Doch Pech gehabt, weil sie oft einen Zehnjahresvertrag unterschrieben, der sie verpflichtet, dafür auch etwas zu leisten. (Nebenbei gefragt, für wie viele Jahre hast Du unterschrieben?) Ich gebe offen zu, in meinem Fall war es die Gier. Kaum konnte ich glauben, was mir geboten wurde, hatte den Vorschlag nicht einmal zu Ende fertig gehört und schon laut ein mehrfaches JAJA geschrien.
Weil öffentlich einige Fragen aufgetaucht sind, habe ich sie auch öffentlich beantwortet, da üblicherweise kein Faden zugeschrieben werden sollte.
Als Letztes zum Gewicht meines Kommentars: er hat so viel Gewicht, wie Du ihm gibst.
Bevor ich mich meinem vollen PN-Briefkasten zuwende,
einen herzlichen Gruß!
Joame
RE: Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 20.10.2011 20:44von WastelandWarrior • | 50 Beiträge | 50 Punkte
mach dir keinen kopf, joame.
ich hab wohl heute einen schlechten tag.
da kommt die masche "grad von dir hab ich besseres erwartet" und "wir sind hier e-literär" anscheinend noch schräger an als sonst. um nicht zu sagen, querliegend.
das mit der freude in lyrikforen ist so eine sache, die ich schon länger beobachte. ich lese nicht wenig kommentare - so ganz allgemein - , die mir nicht das gefühl vermitteln, dass hier freude am tun oder spaß an der freud im spiel ist. und wenn, dann meist sehr einseitig. wohlwollen lese ich so gut wie nie. auch kein "gemeinsames wachsen aneinander und verstehen wollen eines gegenübers in seiner eigenen schreib- und les-art".
viel mehr lese ich geltungsbedürfnis (und nehme mich da gar nicht aus), kampf um verständnis, um den eigenen standpunkt, ein gemessen-werden an etwas, das einen gar nicht erfassen kann. weil kunst nun mal so ist und das gar nicht leisten kann und will.
so gesehen, sind foren in gewisser weise ein scheiterkonzept, sobald eine "wir"-wertigkeit ins spiel gebracht wird. irgendwie verführt das medium aber genau dazu. leichter als im realen leben, wo man viel eher wahrnimmt und akzeptiert, dass jeder jeck anders tickt, anders wahrnimmt und auf anderes wert legt. außer man ist im verein. ;P
abendgruß,
warrior
heut hats halt nicht geklappt mit dem dialog, so wie erhofft. so what.
unabhängg von jeder Kenntnis, wer Warrior ist oder sein sollte, möchte ich mich rein zum Werk äussern.
Ich würde es auch nicht amüsant finden, ich würde es auch eher klischeelastig sehen- wäre da nicht der Satz, den die Frau wieder erhebt. ihr Wort macht sie um Recken.
An diesem Satz mache ich den, Humor fest.
Formal möchte ich nachhaltig Joame bestätigen. Wenn man ein Reimgedicht macht, was selten genug heute stattfindet und immer lobenswert ist, weil die Reimlyrik sonst ausstirbt, muss man sich auch an die Metrik halten.
Das Kreuzstichmuster, das ich beim Stricken nie beherrschte, ist also unumgänglich, soll es sich um ein formal gutes Werk handeln. Zur Metrik gehört auch eine gleiche Hebungszahl, die hier ebenfalls nicht eingehalten wird.
Hinzu kommen unreine Reime: schwach,nach Unterlass, Gras.
Den Schluss-Satz finde ich nicht schlecht, unerträglich aber:
frägt er.
Alles in allem würde ich sagen: da müsste man noch einiges feilen.
LG von Marlene
RE: Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 20.10.2011 21:22von WastelandWarrior • | 50 Beiträge | 50 Punkte
wie ich zur perfekten einhaltung von metrik stehe, habe ich ja schon andernorts erläutert. da werden sich wohl die geister auch weiterhin scheiden, MarleneM.
zur "fräglichen" unerträglichkeit kann ich beisteuern, dass ich den klang hier - weil so schön überzogen - passender fand als das jetztzeit-mäßigere "fragt" und
Zitat
"er frägt" ist die stärkere Beugung und älter als die schwächere "er fragt". Bei "tragen" z.B. hat sich die schwächere "er tragt" überhaupt nirgends durchgesetzt hier heisst es durchweg in ganz Deutschland "er trägt".
was jetzt für wen ertrag...träglicher ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
danke für den aufmerksamen kommentar und die wiederholten, geduldigen metrischen anmerkungen. vor allem aber für das fest-machen des humors am schlüsselsatz, der die klischees "enttarnt" in ihrer bedeutung hier.
warrior
(die man auch nicht weiter kennen muss. das meinte ich auch mit dem "hype", der hier künstlich vorgetäuscht wird durch joames kommentar, der mir alleine deshalb wirklich schon unangenehm ist. ich bin das, was im forum steht. aus.)
bei allem Respekt, warrior, frägt ist einfach grammatikalisch falsch. Da jibbet keine alte Form. Vielleicht hast du ja mal irgendwann den Konjunkiv nicht richtig verstanden?
Ich hatte schon mal angemerkt, und auch hier wieder verdeutlichend versucht,z u erklären, dass Metrik kein Jux ist.
Um es mal am literaturwissenschaftlichen fest zu machen:
ist die Metrik falsch, sind die Reime falsch, ist es kein Gedicht im literaturwissenschaftlichen Sinne.
Es ist mühevoll und zeitraubend wie Joame es getan hat, dein Werk metrisch aufzudröseln. Dein Abtun sollte, und wird es mich zumindest zukünftig, Kommentatoren dazu veranlassen, diese Zeit nicht mehr zu investieren.
LG von Marlene
RE: Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 20.10.2011 21:51von WastelandWarrior • | 50 Beiträge | 50 Punkte
RE: Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 20.10.2011 22:19von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Guten Abend!
Marlene, zu Deiner Aussage betreffend 'frägst'.
Ich kenne es auch, nur ist die Verwendung selten; sie ist so wie statt fragtest 'frugst',
in einigen Gebieten gut bekannt, in anderen weniger, ebenso wie die Möglichkeitsform 'fragtest' als 'frügest',
das in unserer Zeit seinen Bekanntheitsgrad sehr eingebüßt hat.
Mir sind die Umstände unter denen der Beitrag von WastelandWarrior erschien, bekannt. Ich nehme ihn gerne, so wie er ist. Meine spontane Meinung dazu habe ich abgegeben. Irgendwo muß ich auch einen Fehler haben, damit ich nicht heilig gesprochen werde. (Wie war das mit der Jungfrau von Orléans?)
Mein Schreiben dazu machte mir nichts aus; ich hatte gerade Zeit, weil ich wegen Stromausfall im Dunkeln saß. (Jetzt hatten wir die zweite UFO-Sichtung innerhalb einer Stunde - aus Sicherheitsgründen wurde unsere Stadt vom Stromnetz genommen.)
Danke, liebe Marlene.
RE: Der Schöpfer lacht
in Gesellschaft 21.10.2011 08:20von WastelandWarrior • | 50 Beiträge | 50 Punkte
Es schuf einst Gott - so sagt man sich - die zwei Geschlechter:
xXxX - xXxx - xXxXx (anzahl hebungen: 5/ silben: 13)
eins männlich, stark, das andre weiblich, schwach.
xXxX xXxXx X (anzahl hebungen: 5/silben: 10)
Seit jenem Tage denkt die Menschheit drüber nach,
xXxXx xxXx XxX (anzahl hebungen: 5/silben: 12)
ob eine andere Verteilung wär gerechter.
xXx Xx x xXx XxXx (anzahl hebungen: 5/silben: 13)
geht für mich - trotz unterschiedlicher silbenzahl in den Z2 und 3 - auch und immer noch. ich weiß, "richtiger" oder "perfekter" und somit "besser" (für mein empfinden "aalglatter") wäre beispielsweise:
Es schuf einst Gott, so sagt man sich, die zwei Geschlechter:
xXxX xXxX xXxXx
eins männlich, stark, das andre weiblich, schwach.
xXxX xXxXx X
Es denkt seitdem die Menschheit drüber nach,
xXxX xXxXx X
ob nicht die andere Verteilung wär gerechter.
xXxX xXxX xXxXx
die zweite version macht recht wunderschön daDAdaDAdaDAdaDAdaDAda usw. usf.
ich persönlich mag genau DAS nicht (zumindest finde ich es in den seltensten fällen mit dem inhalt als stimmige einheit, sondern meistens zu dominant, weil der inhalt oft hinter den singsang zurücktritt. zumindest für meine wahrnehmung beim lesen) und lese auch lieber lyrik, die - wie bei einem tanz - einmal mit einer im rahmen bleibenden kleinen gegenbewegung neue spannung aufbaut anstatt im ewigen gleichtakt-singsang weiterzuschweben.
klar kann man das rein literaturwissenschaftlich als "falsch" oder "inkorrekt" bezeichnen.
das kann man auch in der malerei so betreiben, wenn man jemandem erklärt, dass er nicht flache mit räumlich-wirkenden elementen in einem einzigen bild mischen soll oder andere dinge, die heute alle gängig sind und - natürlich immer unter der voraussetzung, es ist gut bzw. mit erkennbarer absicht gemacht - legitim.
wer aber kann oder will das erkennen?
eben.
ich weiß, die, die anderen die texte x-en, machen sich da arbeit und mühe. weil sie den text so hingebogen sehen wollen, wie er ihren wertmaßstäben entspricht. da sie sich diese nicht von irgendwoher zusammengetragen und gebildet haben, ist auch verständlich, dass diese erwartung besteht. aber genau da ist der denkfehler.
ich weiß, ich habe einen schrägen zugang zur lyrik. was sicherlich daran liegt, dass ich bildende kunst studiert habe. ich sehe auch geschriebenes "freier" und dennoch in einem technisch relativ konkreten rahmen. der sich nur an anderen werten mit anderer kunstauffassung orientiert.
wir könnten hier ewig über metrum, hebungsanzahl und korrektheit diskutieren und würden dennoch nie auf einen gemeinsamen nenner kommen. nicht, weil ich dickschädliger bin, sondern weil ich aus anderen überzeugungen mit kunst und daher auch lyrik umgehe. sie auch anders lese, wahrnehme und einordne. ebenso die mittel, mit denen sie gebildet wird.
ich kann x-en. ich könnte das ganze gedicht auf "korrekt" umbauen. ich will aber nicht. nicht, weils mir zu mühsam wäre, sondern weil ich anders empfinde und wahrnehme. und weil ich eine andere einstellung zur "verwendung" und "orientierung an vorgaben" habe. regeln sind da, um sich zu orientieren. aber nicht die völlig ausnahmslos korrekte anwendung und befolgung derselben macht den wert eines kunstwerks aus, sondern der bewusste umgang damit. das kann auch ein regelbruch sein. eine kleine, gewollte "unsauberkeit" sozusagen.
dass oft davon ausgegangen wird, es wären solche unsauberkeiten einem urheber "passiert" ist schon der anfang vom aneinander-vorbei-lesen und -über-kunst-reden. zu der ich die lyrik auch und ganz besonders zähle.
das war mir noch wichtig klarzustellen.
ich weiß, wie sehr man sich über kritikresistente möchtegern-dichter oder -maler ärgert. habe allerdings gelernt, wenn man sich ärgert, ist man selber schuld. man möchte doch eigentlich auch gern so genommen werden wie man ist. ohne sich ständig messen, beweisen oder verbiegen zu müssen.
muss man alles gut finden oder müssen einen alle gut finden?
muss man deshalb ständig versuchen, andere umzuerziehen?
eben.
lg,
warrior
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