#1

sonett der dichterfürstin

in Humor und Fröhliches 13.10.2011 12:33
von WastelandWarrior | 50 Beiträge | 50 Punkte

Es ist, nach jahrelangem Üben, heut soweit!
Die Welt steht still, hält ihren Atem an und zittert.
Sie hat des Dichtergenius' Duft wohl schon gewittert.
Bin zur poetischen Beglückung nun mehr als bereit!

Versiert mess wendig ich euch Verse aller Arten.
Wer meine Perfektion nicht würdigt, ist ein thumber Tor.
Mir macht man X-en nicht als Kreuzstichmuster vor!
Wer jetzt noch nicht erleuchtet ist, muss weiter warten.

Bin eure Dichterfürstin, herrsch über Trochäen,
auch Anapäste, Jamben, Spondä- und den Daktylus.
Kein Zeitensturm wird je mein Werk verwehen!

Gönn ab und an auch meiner Muse einen Kuss!
Weiß: ohne mich könnt sie nicht lang bestehen.
Ich bin's - der Dichterweisheit letzter Schluss!





.warrior ´10

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#2

RE: sonett der dichterfürstin

in Humor und Fröhliches 13.10.2011 22:33
von MarleneM (gelöscht)
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Hallo Warrior,
- eher eine Satire, eine bissige Moritat auf die, die sich in der Lyrik als besonders erlaucht empfinden. Möglicherweise auch auf den Klassiszismus, da es als Sonett geschrieben wurde.
Formal:
4. Z, Vers 1
wird auf als betont- ist nicht so glücklich
Tröchäen und bestehen/verwehen reimt sich nicht.
Gereimtete Satiren sollten immer auf gutes Handwerk achten, auch wenn ich keine Dichterfürstin bin. GGG
Der letzte Satz ist pointiert und mit dem Wortspiel gut gelungen.

Ansonsten bin ich inhaltlich nicht einer Meinung, was die Qualität des Werkes aber nicht mindert.
Zu viele gibt es unter den Schreibenden, die sich dem Handwerk entziehen mit solcherlei Argumentation- und nur deshalb, weil sie eben die Klassiker nicht mehr beherrschen.
Besserwisser anderersets gibt es überall in der Welt zu allen Themen. Diesen setzt das Gedicht einen amüsanten Schluß- Punkt.
Ein Schmunzeln von Marlene

zuletzt bearbeitet 13.10.2011 22:34 | nach oben

#3

RE: sonett der dichterfürstin

in Humor und Fröhliches 13.10.2011 23:49
von WastelandWarrior | 50 Beiträge | 50 Punkte

danke fürs schmunzeln, Marlene!


dafür ist das textlein auch gedacht in all seiner bescheidenheit. *gg

"mehr als bereit" betone ich auf "mehr". nicht auf "als". lyrIch, die fürstin, ist eben nicht nur bereit sondern mehr als bereit. (ev. etwas, das nur wir ösis so sagen?)

mit dem reim "trochäen - verwehen/bestehen" kann ich fürstlich genug leben. dass er sich nicht reimt, empfinde ich so nicht. es gibt weitaus unsauberere reime als diesen, die ihre legitimation haben. da steh ich hoheitlich drüber.

aber du hast recht: grade satire sollte dann beim handwerklichen nicht zu nachlässig sein.
ich bin damit zufrieden. sonst hätte ich es nicht so belassen.
verbesserungsvorschläge nehme ich aber dennoch gerne an.
auch eine fürstin kann noch immer nach höherem streben. nä?


lieber gruß,

warrior

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#4

RE: sonett der dichterfürstin

in Humor und Fröhliches 13.10.2011 23:52
von munk (gelöscht)
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hi kämpin,

mir gefällt deines. marlene hat schon soviel vorweggenommen. doch ihr schmunzeln verlängert sich bei meinem lesen deines textes.

ein munkelgrüßle der sonettistin

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#5

RE: sonett der dichterfürstin

in Humor und Fröhliches 14.10.2011 08:42
von WastelandWarrior | 50 Beiträge | 50 Punkte

bescheidenen dank zurückgemunkelt! ;)

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#6

RE: sonett der dichterfürstin

in Humor und Fröhliches 14.10.2011 12:33
von MarleneM (gelöscht)
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wenn du auf mehr betonst, dann holperst du ais der Metrik.
Dass du mit einem Keinreim leben kannst, dennoch aber betonst, Verbesserungsvorschläge annehmen zu wollen, finde ich seltsam.
Aber ok, jeder Jeck is anders.
Und bevor du mich zur Dichterfürstin stempelst, halte ich lieber den Mund.
LG von Marlene

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#7

RE: sonett der dichterfürstin

in Humor und Fröhliches 14.10.2011 12:41
von WastelandWarrior | 50 Beiträge | 50 Punkte

ich sehe in trochä-en und verwe-hen keinen keinreim, MarleneM,

lasse mich aber gern per Beleg durch Exempel eines besseren belehren. keinesfalls bin ich mit der arroganz der dichterfürstin "eins". ich sehs einfach nicht. und ich hörs nicht, dass das nicht reimt. jeckig oder nicht.
daher kann ich deine verbesserungsanmerkungen auch nicht als solche wahrnehmen. nicht aus arroganz, falls du das so empfindest.

auch das holpern hör ich nicht, wenn ich auf "mehr" betone.
hab aber nach deiner anmerkung ein wenig gesucht und könnte ein

Zitat
Es ist, nach jahrelangem Üben, heut soweit!
Die Welt steht still, hält ihren Atem an und zittert.
Sie hat des Dichtergenius' Duft wohl schon gewittert.
Bin zur poetischen Beglückung nun endlich bereit!



anbieten. oder das "mehr als" oder das "endlich" ganz wegzulassen....???
je länger ichs mir vorlese, umso verwirrter wird mir, was silben und betonung angeht.

wäre das dann besser in deinen ohren?


fürstentitel verleihe ich ohnehin keine. nicht mir und auch nicht anderen. keine bange.


lieber gruß,

warrior

zuletzt bearbeitet 14.10.2011 12:43 | nach oben

#8

RE: sonett der dichterfürstin

in Humor und Fröhliches 14.10.2011 20:13
von MarleneM (gelöscht)
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wenn du endlich nun bereit schriebst, dann passt es. Die Metrik folgt immer der natürlichen Wortbetonung. es geht nicht nur um Slbenzahlen.
Mag sein, wenn du ais Österreich kommst, ich meine, sowas gelesen zu haben, dass dialketal das ä und das e nicht so stark betont wird.
wähnen, gähnen, Trochäen,Pygmäen- das wären Reime
verwehen und bestehen passt ja.
LG von marlene

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