Nachsommer


die Seidensöckchen abgestreift
huscht der Morgen übers Taunass

entlockt Pergamentblättern
ein freudiges Rascheln

und legt Strahlenkränze
an Denksteinen des Sommers
nieder.

Liebe Salome,
das Motiv tritt uns gleich im Titel entgegen, gleichsam als mahnende, deutende Visualisierung: "Nachsommer."
Er stellt sich verspielt und doppeldeutig dar, mit eigener Wesenheit und Körperlichkeit, die sich in den kindlichen Seidensöckchen, dem Huschen und conträr in alten Pergamentblättern und Denksteinen äußert. - Das Attribut "freudig" verheißt einen letzten, wärmenden Glanz.
Der Titel erweist sich als bedeutsam, als Zentrum der Verse. Inhaltlich vollzieht sich zum Ende hin ein Wandel im Verhältnis des jugendlich-tänzelnden Sommers und seinem Ermatten.

Habe ich eigentlich schon gesagt, dass ich dein Gedicht gut finde?
liche Grüße
pista

hi pista,
ja so gehts, nun scheint auch der nachsommer vorüber zu sein: regenschauer 6°C... liefern einen herben vorgeschmack auf die kommenden tage; kann sein, dass die morgen überhaupt nicht aus ihren dicken wollsocken kommen und sich müde in der dämmerung verlaufen. zeit, den kachelofen anzuheizen und teewasser aufzusetzen...

vielen herzlichen dankfür das blättern in meinen pergamentblättern, das anfühlen der sonnen-speicher-warmen denksteine und deine gefallensworte.

liebe grüße, salome

hallo salome

mir gefällt dein "Nachsommer". die denksteine sind just heut besonders agil, denn verlain'scher regen spaziert auf dem oktoberlichen morgentau und öffnet so die türen zur bücherwelt, zum zauber auststrahlenden "rascheln" von herbstblättern, die sich aus alten büchern in alle sinne schmiegen.

sehr gern gelesen

munkelgrüßle

hallo munkel,

danke für dein gefallen und deinen poetisch-stimmungsvollen kommentar. ist mir eine freude!

liebe grüße, salome