Hallo RR,
Auf den zweiten Blick scheint mit der Text interessanter als auf den ersten. Eines Kreisens wegen, welches mit der Vorstellung von zwei Frauen beginnt und endet, die sich beide nur wenig auf den Protagonisten beziehen, und weit davon entfernt sind, in einer seelenlosen Umgebung irgendeinen Trost zu spenden.
Zu Beginn der Geschichte lehnt der Protagonist eine Aufforderung zum Tanz ab, einer möglichen Alternative zur Einsamkeit. Mag er die Frau nicht, weil sie ihren Tequlia alleine trank? Jedenfalls bleibt er beim Bier ausschenkenden Barkeeper hängen und zählt bis fünf. Erst nachdem er den Schauplatz verlassen hat, kann er sich entschließen, dem Kommentar des Mädchen beizupflichten.
Im Fortgang der Geschichte wertet der Protagonist seine Wohnung ab, die Nachrichtensendung. Und erfährt Abwertung vom Nachbarn, dem die philosophische Dimension seiner Äußerungen entgeht. Hier zum ersten Mal gefällt ihm etwas. Der Typ will enden, oder?
Der offene Ausgang der Geschichte stimmt bedenklich. Bezieht sich die Zustimmung zum: "heiß" auf eine Nähe zu den Kriegsschauplätzen der Nachrichtensendung? Kann man die Geschichte lesen als Vorabend eines Amokläufers?
Wahrscheinlich kann er sich dazu nicht aufraffen.
Beschrieben als Welt ohne sinnvolle Interaktion, bleibt es dem Leser überlassen, sich andere Umgangsformen zu überlegen. Sprachlich dicht, mit eingängigen Szenen, die sich leicht in Bilder übersetzen, leistet der Text eine Vorstellung von möglichen Auswirkungen vorherrschender indirekter Kommunikationsformen.
Vllt interpretiere ich etwas hinein, was nicht intendiert war. Aber Leser sind so. Gerne gelesen. HG - mcberry