Der leere Platz im Vogelzug der Müden
verleitet ihn zu einem kurzen Hecheln -
es reicht nicht zum erhofften Lächeln.
Sie landet in der Truhe seiner Prüden.
Per Zeitung raschelt er sie aus den Träumen,
um dann sie mit den Tasten zu beklicken.
Die eingangs Schöne tötet ihn mit Blicken!
Das darf sie gerne, soll sie ruhig schäumen!
Der Service bietet Kaffee an und Weckchen;
sie bittet drum, und um ein süßes Schneckchen
und Kondesmilch (die dicke, aus der Dose).
Der Kellner reicht's zum Fensterplatz hinüber.
Pardon!!! Ihr sicher absichtsloser Stüber
gießt Heißes über's Laptop auf die Hose.
Wär's ein Sonett, dann wär' es längst zu Ende.
Das Wienett schafft die wundersame Wende
zum Happy-End! (Ihr könnt's ja heimlich lesen.)
Wenn ich nicht irre, ist es so gewesen:
Die Deutsche Bahn ist pünktlich(!) angekommen
und hat die nasse Hose übernommen.
Das Laptop war ein Mac, und nahm's nicht übel
(ein Windowsrechner läge jetzt im Kübel!).
Zum Menschlichen: Hier sei der Charme gepriesen,
den der jetzt unbehoste Mann bewiesen:
Die Dame, ob der Wirkung doch erschrocken,
ließ er nicht einfach so am Bahnhof hocken;
im Smalltalk ging es erst um seine Härchen...
Am Ende waren sie ein happy Pärchen!
(Zum "Wienett" - die Betonung liegt auf "Wie" - hat mich Gedichtbandage mit "Kein Sonett" inspiriert, vermutlich seinerseits eher ungewollt: Denn zum Denken anregende Fragen stellt dieses Wienett wie so viele Sonette keine einzige, aber ist denn ein Happy-End nicht viel viel mehr als eine gute Frage und ihre Antwort zusammen?!