#1

Kleiner Kreisverkehr

in Gesellschaft 26.03.2011 11:42
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Bergab führt diese breite Straße.
Der Lärm gehört zum guten Ton.
Müll tritt sich fest im Übermaße,
erobert auch ein Mikrophon.

Bin ich vielleicht im Kreis gefahren?
Stieg ich falsch um? Auf Endstation,
da mochte ich nicht offenbaren,
daß mir nicht einfällt, wo ich woh`n...

Zerstreuter Sinn am Spiel-o-maten
verzockt im Nu den ganzen Lohn.
Nicht umkehrbar die Missetaten
bleibt übrig eitel Illusion.

Im Baggersee geht jeder baden.
Bist du mein Freund? Ich komme schon.
Auf flachen Uferpromenaden
lustwandelt Degeneration.

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#2

RE: Kleiner Kreisverkehr

in Gesellschaft 26.03.2011 16:43
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

hi mcberry,

ist das so?
das gedicht streift arg am zynismus in seiner verdrossenheit.

wo ist der weg, der pfad hinaus?
das ewig gleiche, seit anbeginn... wie auch der pranger derer, die es benennen.
ist es nicht so viel leichter, sich in positionen der ablenkung zu ergeben, denn was ließe sich ändern - im ganzen reigen so vieler egos?

das gedicht an sich ist wohl gelungen-ermaßen traurig, ein spiegel, wenn man ihn so betrachtet.

lieber gruß
gb.


_________________________________________________________
>> Du verdammter Sadist:
Du versuchst deine Leser zum Denken zu zwingen.<< - E. E. Cummings zu Ezra Pound
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#3

RE: Kleiner Kreisverkehr

in Gesellschaft 28.03.2011 18:46
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

hi gb, du fragst nach dem escape button.

finden sich anleitungen für pfadfinder nicht in ausdrücklich abwegigen foren wie diesem?

ansonsten nichts neues, altmodische form und abgegriffener inhalt, gespiegelte einöde, sehe ich auch so. hatte aber bis jetzt noch nichts in der art hier abgeliefert.

manchmal werde ich experimentierfreudig und schreibe schräge texte, beispielsweise: camel, kanasta und benzinkanister. nachts knistern bunte folien auf verpackungen weniger schrill. alles gut gegen bauchweh. also weiterfressen. - aber das lasse ich schnell wieder bleiben. einmal, weil die metrik nicht stimmt und außerdem kommt prosa in foren meist weniger gut an. egal - man liest sich - mcberry

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#4

RE: Kleiner Kreisverkehr

in Gesellschaft 28.03.2011 21:02
von Rubberduck | 558 Beiträge | 558 Punkte

Hi Mac,

in deinem Kreisverkehr findet niemand die richtige Abzweigung, so scheint es.

Zu viele Einbahnstraßen führen in die Resignation.

Ich lese auch Ungerreimtes und Prosa ;-))

Thanks for the ride,

LG,
Rubber

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#5

RE: Kleiner Kreisverkehr

in Gesellschaft 28.03.2011 21:17
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

Zitat von mcberry
hi gb, du fragst nach dem escape button.


Nein, mcberry, das nicht. Nur nach der Form des Hier-Seins, einer möglichen Wandlung, anderen Perspektiven.

Zitat von mcberry
finden sich anleitungen für pfadfinder nicht in ausdrücklich abwegigen foren wie diesem?


Wie sollten die sich finden? Und wo? Gäbe es je Antwort? Ich bin noch auf keine gestoßen, nur auf mehr Verständnis...
Vielleicht ist es einfach immer der unterschiedliche Ort, der trennt... x, y, z und t

Nachtrag: eventuell liegt es auch an einer zu variablen Fragestellung, nach dem Sender- Empfängerprinzip, mangelnder Präzision oder schlicht der Phantasie des Einzelnen, dem Zweifel der Reflektion dessen... blablabla... ich erspare weiteres Schwafeln... eben zu viele Unbekannte.

Zitat von mcberry
ansonsten nichts neues, altmodische form und abgegriffener inhalt, gespiegelte einöde, sehe ich auch so. hatte aber bis jetzt noch nichts in der art hier abgeliefert.


Würde ich Dich kennen, sagte ich: Pappnase!
Denn DAS habe ich so nicht sagen wollen. Es war der gesellschafts-philosophische Aspekt, vielleicht ein wenig die Wanderung in die Melancholie - um des Inhalts...

Zitat von mcberry
manchmal werde ich experimentierfreudig und schreibe schräge texte, beispielsweise: camel, kanasta und benzinkanister. nachts knistern bunte folien auf verpackungen weniger schrill. alles gut gegen bauchweh. also weiterfressen. - aber das lasse ich schnell wieder bleiben. einmal, weil die metrik nicht stimmt und außerdem kommt prosa in foren meist weniger gut an.


o. W. :-)

Zitat von mcberry
egal - man liest sich - mcberry


Egal is Currywurscht - und die is Banane!

Bis denne
gb.


_________________________________________________________
>> Du verdammter Sadist:
Du versuchst deine Leser zum Denken zu zwingen.<< - E. E. Cummings zu Ezra Pound
zuletzt bearbeitet 28.03.2011 21:33 | nach oben

#6

RE: Kleiner Kreisverkehr

in Gesellschaft 30.03.2011 14:08
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Rubberduck und Gedichtbandage,

klar renne ich mit Pappnase rum, hilft aber kaum gegen Grippeviren. Alles im Leben scheint unvollkommen.

Mal ohne Clownskostüm:Wenn ich das philosophisch ernst nehmen soll, funktionieren die Verse nicht mehr.

Ohne Dualität - ob sie nun als Teil des Lebens definiert wird oder als Funktion unserer Wahrnehmung - existiert anscheinend nichts: Licht und Schatten wurden gemeinsam erschaffen. Was wir gut oder schlecht finden ist eine Frage der Menge bzw. Expositionsdauer.
In diesem Sinne steht Leere dem Erkenntnisprozeß nicht im Wege. Fläche und Tiefe gemeinsam schaffen Raum.

Damit fallen Klagen über Streß, Technicolor und Kälte teilweise in sich zusammen; übrig bleibt, daß ich wohl gerade nicht kriege, was ich will/brauche. Die Antworten kennt ihr ohne mich: Verhaltensänderung anstreben. Dazu die Kraft zu finden setzt psychophysische Fitness voraus; und Schuld waren immer schon die anderen.

Machen wir uns bewußt, daß sich Wachstum nicht kontinuierlich schräg aufwärts vollzieht, sondern in Stufen.
Auf dem Weg kleiner Schritte durch den Alltag scheinen wir nicht voran zu kommen. Nur nicht aufgeben: Chancen, sich plötzlich auf einem anderen Level wieder zu finden, gibt es immer - leider auch nach unten.

Weiter will ich mich darüber nicht auslassen. Die Leserschaft belehren zu wollen ist nicht mein Ziel. - mcberry

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#7

RE: Kleiner Kreisverkehr

in Gesellschaft 01.04.2011 18:50
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo mcberry,

eine Gesellschaft, die in sich gefangen ist, ist zum Scheitern verurteilt. Solange Oberflächlichkeiten das Leben bestimmen, wird es keinen Ausweg geben, dabei sind die Ausfahrten vorhanden.
Der philosophische Ansatz gefällt mir, auch wenn ich Bilder wie

"Müll tritt sich fest im Übermaße,
erobert auch ein Mikrophon."

ein wenig der Form geschuldet empfinde.

L
Perry

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