#1

schneeblind

in Minimallyrik 07.01.2011 22:37
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

- picture deleted -

gefährliches flimmern erhellt horizonte
fixpunkte verschwimmen
unnahbar die schmerzgrenze
tränenlos
weissheit im blick

zuletzt bearbeitet 20.11.2020 09:25 | nach oben

#2

RE: schneeblind

in Minimallyrik 10.01.2011 14:29
von chip | 433 Beiträge | 461 Punkte

hi mac,
hast du ihm einen schneeball ins auge geschmissen? wahrscheinlich nicht, es sieht authentisch aus.

zum text: zuerst dachte ich, ohne bild funktioniert er nicht, aber das stimmt nicht.
ein dreihebiger versfuß wird durchgehalten,
ein horizont begrenzt auch optisch die erste zeile und liegt am weitesten rechts, kurz gefolgt von der schmerzgrenze.
es sollte aber die heißen, dann wäre es auch grammatisch korrekt: wenn pixel verschwimmen, wird der horizont optisch unscharf, unnahbar ist er sowieso.

an dieser schmerzgrenze wendet sich der text und betritt eine gefühlsebene. ob "tränenlos" in der sache hinkommt bezweifle ich, vllt frieren die tropfen ja fest; für das bild stimmt es. die innere haltung kann in jedem fall tränenlos sein. dichterische freiheit darf ab und zu mal angewendet werden.

"weissheit im blick" soll das komisch sein? ist tatsächlich an das neu entstehende innere auge der erkenntnis gedacht? blinde seher antiker texte erwarben ihre weisheit unter verlust der sehkraft.
soll man nun lachen oder ehrfürchtig in sich gehen? sag`mal was. chip

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#3

RE: schneeblind

in Minimallyrik 10.01.2011 19:56
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Ich sag`ja schon was.
Also ursprünglich wollte ich dem Typ auf dem Bild, den ich im Dezember gerade so vorfand, wie ich ihn verließ, ein paar harmlose Wörter widmen: Kurzprosa.

Nachdem ein Vorforum seine geballte Kompetenz daran ausließ, waren die Zeilen zäsiert. Aus "zur schneeblinden Schmerzgrenze" wurde ein "der" derselben ohne Adjektiv. (Ich fühlte mich weichgeklopft. Vllt sollte ich mal was tun, was ich kann, eben nicht dichten...)
Jetzt erfahre ich, daß nur "die" als Artikel grammatisch richtig ist. Ja, hat auch was. Schon umgesetzt.

Erkenntnisse zu gewinnen? Der Typ wirkt auf mich zu komisch, um die Assoziation eines inneren Auges hier anzubringen. Zumal die Statue vom Tauwetter vollständig restauriert werden wird.
Soll ich mich nun über die eingehende Beschäftigung mit dem schneebepuderten Schnösel freuen oder in der Luft zerrissen fühlen. Ach egal, sei in jedem Falle bedankt. lg mcberry

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