Hallo ihr lieben Belesenen!

Im Schulunterricht besprachen wir einst ein Gedicht, in dem ein Vater versucht sein krankes Kind zu retten. Am Ende ist das Kind tot, des Vater´s Haar über Nacht weiß geworden. Das Gedicht hat mich damals sehr berührt. Ich würde es zu gerne nochmal lesen, habe es aber nicht wiedergefunden. Kennt einer von euch das Gedicht? Der Erlkönig ist es nicht.

Eure
Bärbel

Lieber Arno!

Bärbel schrieb doch, dass es n i c h t der Erlkönig ist.

LG.otto.

Ne, eben. Der Erlkönig ist es nicht. Es kommt aber aus der gleichen Epoche wie der Erlkönig oder "die Füße im Feuer" - das haben wir damals auch gelesen.

Liebe Grüße,
Bärbel

Möglich das es d o c h " Die Füße im Feuer" von C.F. Meyer ist? Dabei geht es um die verfolgung der Hugenotten und Folter. Ein Mann verliert seine Frau, doch... ist da auch von einem Ritt auf dem Pferd die Rede. Brings nicht zusammen, werde für Dich suchen...
Gruß otto.

P.S.:

Also: in dem besagten Gedicht hat eines Schlosses Herr nicht weißes, wohl aber graues haar bekommen.
Die Ballade beginnt...

Zitat

---

" Wild zuckt der Blitz. In fahlem Lichte steht ein Turm.
Der Donner rollt. Ein Reiter kämpft mit seinem Ross,
Springt ab und pocht ans Tor und lärmt. Sein Mantel saust
Im Wind. Er hält den scheuen Fuchs am Zügel fest."

---

Und später...

Zitat

---

" Durch die Tapetentür in das Gemach gelangt,
Vor seinem Lager steht des Schlosses Herr - ergraut,
Dem gestern braun noch gekraust das Haar."

---

Und weiter...

Zitat

---

" Sein Dienst mir schwer... Gemordet hast Du teuflisch mir
Mein Weib! Und lebst!...Mein ist die Rache, redet Gott."

---

...............................................................................................


Nun wurde mir bei der Ballade auffällig, dass es wie beim Erkönig um den Tod eines Menschen geht,
in beiden Gedichten wird geritten. In den letzten Tagen hast Du sicherlich über das Thema der Folter nachgedacht, dass im Gedicht " Die Füße im Feuer" eine wichtige Rolle spielt. Da wir versuchen über Kafkas
Erzählung " In der Strafkolonie" zu diskutieren, konnte ich nicht ausschließen, dass Du Dich bewußt oder unbewußt mit denm Thema der Folter beschäftigt hast. Du hättest also nach einem Dir bekannten Text suchen wollen, der z.B. in Deiner Schulzeit eine ... zwingende Rolle... für Dich spielte.Dazu kommt Dein
Interesse zur Religion, die historisierend behandelt wird. Wäre es verwunderlich, wenn Du hier unbewußt einiges miteinander vermischtest, weil Du derzeitig über die verschiedensten Themata nachdenken willst, Dich vielseitig interessierst? Selbst wenn ich daneben liegen sollte- was Du mir dann bitte nachsehen möchtest- so finde ich interessant auf welche Gedanken jemand kommt, der sich mit den literarischen Interessen einer anderen Autorin versucht auseinander zu setzen. Nun ja, daneben ist auch vorbei...

Ja, Otto, das kann sein. Ich hatte zwar immer im Hinterkopf, dass der Vater das Kind retten will, zu spät ist und wegen dessen Tod ergraut - aber ich hatte immer "weiß" im Kopf.

Vielleicht habe ich die beiden Gedichte einfach miteinander vermengt........ im Laufe der Jahre daraus eines gemacht.

Ich danke dir sehr für deine Hilfe,

Bärbel