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RE: Weißt noch?
in Liebe und Leidenschaft 15.12.2010 08:47von Rubberduck • | 558 Beiträge | 558 Punkte
RE: Weißt noch?
in Liebe und Leidenschaft 15.12.2010 14:24von otto • | 637 Beiträge | 645 Punkte
Sehr gut!
Ich habe das aufgenommen, doch bitte ich Dich nochmal das Gedicht, wie im Weiteren erklärt, vorzunehmen.
Ja der Bruch, scharfkantiger Reißwolf, zuweilen den Träumen ausgeschlossen...
In der zweiten Strophe habe ich versucht die ganze Aussichtslosigkeit des Bruches( 1.Strophe) mit einem Traum zu kompensieren/auszuhalten. Der Schlafende träumt sich zurück in die Zeit vor dem Bruch.
Doch, und hier liegt die von mir intendierte Pointe: so oft er auch träumt, immer wieder wird er aufwachen, (ja sein sein Versagen scheint ihn zu wecken, ohne das er schon ausgeschlafen wäre, doch träumt er keine Schuld, keinen Verlust )wird ihn Schuld, seine, fühlen lassen. Doch mehr noch den Verlust. Schuld und Verlust, manchem bleierne Gewänder.
Ich verstehe, dass Du auch Kurzgeschichten schreibst? Ich habe einige während meine Zeit in Australien geschrieben. Auch mit Bärbel hatte ich mich bereits schon früher gesprächsweise wegen der Kurzgeschichten
eingelassen ( Ich meine solche, die nach 1945 entstanden). Derzeitig versuchen wir uns über F.Kafka zu verständigen. Da geht es z.B. um das Komische im Fürchterlichen, Unsäglichen, um die Verstecke individuellen Leidens über das Ausstellen einer Literatur, in der es um die lebenslange unerklärliche Verhaftung des Menschen geht.
Ist es Dir interessant genug zum Thema der " Fremdheit", der literarischen Verfremdung " Fremdheit" in der Literatur am Dichter F.Kafka zu diskutieren? Vielleicht um uns selber mit einer Kurzgeschichte zu Thema im Forum zu üben, zu melden? Man kann das ja nicht mit jedem machen. Andererseits bin ich der Ansicht, dass man nicht immer Dinge berühren muß, über die man unterschiedlicher Meinung ist. Aber will man das riskieren, dann sollte es sich schon lohnen. Allgemeiner gesagt ginge es mir um Schreibversuche, in denen eine Entpersönlichung des Autoren keine Verwechslung mehr zwischen seinem Werk und ihm zuließe. Nun, gerade dies scheint mir bei F.Kafka überhaupt nicht gelungen, denn zu auffällig habe ich seine ( aus meiner Lesart) unglaublichen literarischen Bemühungen verstanden, nichts über den Menschen K. zu verraten, und doch alles diesem Menschen K. Rätselhafte dem Leser wie scheinbar leicht zu lösende Rätsel aufzugeben. Aber das sei einer ( vermutlich unmöglichen ) Besprechung nicht vorweggenommen.
Ich bedanke mich zu dem Texthinweis,
danke für Deinen Kommentar, liebe pistacia, Gruß
otto.
RE: Weißt noch?
in Liebe und Leidenschaft 15.12.2010 22:25von otto • | 637 Beiträge | 645 Punkte
Ja, das ist eine modische Verpackung. Warum nicht nach Fortschritten, wenn sie Dich, wenn sie weitertragen. Wohin?
Das Zeitgemäße war schon immer das Zeitgemäße. Und wer hätte die Kraft etwas dagegen setzen zu können, und wo nicht zu können es zu wollen?
Es überfliegt die Zeit die ausgeräumten Erden
die später kommen, sind die Gräberschänder,
und sieben aus, was aus der Erdenränder,
uns Kenntnis gibt, so das wir wissend werden.
Doch ernsthaft: ich bin gerne in neuen Kleidern, ohne Einwand zu des Kaisers neue Kleidern.
Verfremdung: Persönlich suche ich nicht " nur" nach Beispielen, sondern möchte gerne über Fremdheit in der Literatur
nicht nur am Beispiel diskutieren, sondern mich selbst in der Diskussion positionieren als Beispiel persönlicher Wahrnehmung. Dann aber diese Wahrnehmung entpersönlichen ins Literarische. Das - zugegeben - ist noch sehr instabil, mir unausgegoren. Doch wir haben ja noch nicht mit der Diskussion begonnen. Ja, Du bezeichnest zunächst das, was ich suche: zu forschen.
Ausgang der Fragestellung war Bärbel, die - soweit ich es verstanden habe- Schwierigkeiten fand, sich in einem anderen Forum zu Fragen des Häßlichen, des Bösen, des Sündhaften, des Abgründigen, der Fremdheit, des Krankhaften literarisch zu äußern, weil sie fürchtete in Kommentaren zurückgewiesen zu werden ( soweit meinte ich es verstanden zu haben).Das brachte z. B. Baudelaire, Kafka, auch G. Benn ins Spiel. Die Dekandence des 19. Jahrhunderts, Aufbrüche in den Fokus zu nehmen, z.B. S. George, Ich füge hinzu, die Ausgrenzungen der Nationalsozialisten im Kontext der mit G.Benn geschaffenen Irritationen zu besprechen. Dann die Gruppe 47, ich füge Celan hinzu, Enzenberger, die Diskussion zur modernen Lyrik, die 68 ziger, und jetzt. Haben wir eine Zeit, die nach neuer Werteorientierung sucht, sie braucht? Also wie kommen wir dazu im Forum das " jetzt" zu besprechen? Da ist zuviel Abstand. Ich denke wir brauchen eine neue Standortbestimmung, dann können wir nicht ohne Rückschau
Fundamente , neue legen. Doch diese Gesellschaft scheint fraktioniert. Es gibt wieder Kreise, wie um 1875- 1930. Keine wirkliche gesellschaftliche Substanz die Verantwortung für Werte im praktischen Sinne will, für leistbar hält. Doch zunächst interessiert mich der Gesprächsgegenstand: Wie erlebe ich mich in dieser Gesellschaft ? 2. Was habe ich dazu, literarisch zu sagen? Will ich beitragen? Mit anderen, als Individum oder sozial? Aus der Beziehung mit anderen? Ich denke mich nicht nur als Individium, doch wenn, dann nur als eines im sozialen Kontext, nicht als individual elitär.
Aber das ist nur vom Baum aus dem Ärmel geschüttelt. Bärbel interessiert sich für frische Triebe. Also.
Liebe Grüße, otto.
RE: Weißt noch?
in Liebe und Leidenschaft 16.12.2010 12:04von Rubberduck • | 558 Beiträge | 558 Punkte
Hallo?
Sprecht ihr über mich? Ja, das Bärbelsche würde gern in Tiefen schürfen, weitab von eingelaufenen Trampelpfaden. In diesem Forum geht man mit bedrückenden Texten viel selbstverständlicher um. Otto hat schon richtig erklärt, worum es mir geht. Mit der Auseinandersetzung, nicht Mitleid erhaschen. Und dann um die literarische Umsetzung, Darstellung, Stilmittel.
Bärbel spielt mit!
Wie soll das praktisch laufen? Ein eigener Thread?
Liebe Grüße
Bärbel
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