#1

Blicklos

in Philosophisches und Grübeleien 23.10.2010 17:09
von Ralfchen (gelöscht)
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Blicklos

Entsetzt wank ich durch dieses Feld,
Gesehnes quält mich und ich weine,
fürs Fortsein gäb ich all mein Geld,
auf Glitschiges treten die Beine.

Es starren tot und bunt Pupillen,
nun raste ich fastblind und leide,
erkenne es mit Widerwillen:
Ich fand die wahre Augenweide

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#2

RE: Blicklos

in Philosophisches und Grübeleien 23.10.2010 17:23
von Landloper | 333 Beiträge | 333 Punkte

-

zuletzt bearbeitet 09.12.2010 07:31 | nach oben

#3

RE: Blicklos

in Philosophisches und Grübeleien 24.10.2010 02:09
von Ralfchen (gelöscht)
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ein wirklich passendes bild. erstaunlich wie die gedanken des zeichners die metaphorismen enthüllen,

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#4

RE: Blicklos

in Philosophisches und Grübeleien 24.10.2010 10:27
von Landloper | 333 Beiträge | 333 Punkte

-

zuletzt bearbeitet 09.12.2010 07:32 | nach oben

#5

RE: Blicklos

in Philosophisches und Grübeleien 24.10.2010 11:23
von Ralfchen (gelöscht)
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hahahahaha...das iss ein HYRONIMUS.ausschnitt - oder? die ähnlichkeit des dritten v.l. mit dir iss frappierend. ich dagegen kann der erst v.l. nicht sein, weil ich weder kahl geschoren (nur 1964 bei der armee) bin, noch kreisrunden haarausfall habe. sehr wohl könnte ich der zweite v.l. sein, mit dem weißen langbart. der entschleppte hat eine gewisse ähnlichkeit mit dem lang absenten burgenländischen hobby-wort-schneider JOAMErl PLEBISzitus.

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#6

RE: Blicklos

in Philosophisches und Grübeleien 10.11.2010 19:24
von Richard III | 868 Beiträge | 871 Punkte

Immer diese Bilderfluten... tztz Da muss man immer soviel scrollen und das Gedicht wird immer kleiner...
Hm, nun mal sehen, ob ich noch Größe finden kann:


Entsetzt wank ich durch dieses Feld,
Gesehnes quält mich und ich weine,
fürs Fortsein gäb ich all mein Geld,
auf Glitschiges treten die Beine.
xXXxXXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXXxxXx
Also ich muss zugeben, dass ich mir die zweite Strophe zuerst angesehen habe, zum einen weil sie mich mehr anspricht und zum Anderen liest sie sich besser.
Metrisch meine ich, stimmt es hier nicht ganz, einen Versuch das zu zeigen habe ich dir oben ge-x-t. Kann aber auch sein, dass ich irre, ich bin etwas aus der Übung. ;)
Die ersten beiden Zeilen finde ich sehr gut, weil ja, halt eine gute Einleitung zu S2, sehr schön auch dieses schlichte "ich weine". Was mir gar nicht gefällt und der Hauptgrund ist, weshalb ich sofort zu S2 sprang: Das Gedicht zeigt durch die (sehr gelungene finde ich) Wort- und Satzbauwahl hauptsächlich Verzweiflung durch Erkenntnis und dieses "fürs Fortsein gäb ich all mein Geld" ist war inhaltlich sehr passend und fügt sich auch durch die schlichte Aussage gut ein, ist mir aber begrifflich zu nah an der Realität, die sonst eher ausgeblendet ist. Ich sehe einen Menschen auf einem Feld, wir haben sehnen, starren, blind, leiden, Glitschiges (dazu komme ich gleich noch) und dann "GELD". Passt für mich nicht, stört mein ästhetisches Empfinden. Das mag ein Anderer anders interpretieren. Mir missfällt es.
Ach ja und was sag ich zu "Glitschiges"... Ein bisschen erzwungen, die Beine treten auf Glitschiges und umgekehrt wirkt immer verkrampft. Der Begriff ist mir auch zu... mh wie soll ich es sagen.. kindlich vielleicht. Also könnte man noch feilen an der S1 für meinen Geschmack, zumindest an den beiden letzten Zeilen. Ansonsten... Das schreib ich jertzt am Schluß des Postings...

Es starren tot und bunt Pupillen,
nun raste ich fastblind und leide,
erkenne es mit Widerwillen:
Ich fand die wahre Augenweide

xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
Ja gut ein "fastblind" sollte getrennt werden oder hat es damit eine Bewandtnis? Bei Schreibern weiß man ja nie, was die sich so zurechtschöpfen und mit vermeintlicher Bedeutung zustopfen.
Diese Strophe an sich hat etwas, obwohl sie durch die Satzstellung etwas von Holz hacken hat. "tot und bunt" finde ich eigenartig, weil man mit toten Augen, bzw. normalerweise schwarzen Pupillen nichts Buntes verbindet, aber dieser Gegensatz ist reizvoll, denn ich denke mir dabei jemanden, der schon so verzweifelt ist, dass seine/Ihre Wahrnehmung etwas psychedelisch wird (Weshalb muss ich jetzt an diese 60er Jahre Leuchtposter denken?)
Vielleicht sind es auch seine/ihre Eigenen?
Hach, wir haben hier vielleicht ein suchendes Etwas, dass einem Ideal nachläuft und nun erkennen muss, dass es dieses Ideal längst gefunden hatte, es aber nicht erkannt oder wieder verloren hat? Oder nun, da es das Ideal gefunden hatte nun nicht mehr glücklich sein kann, weil alles Andere dagegen grau und verfault erscheint? Hat die "wahre Augenweide" unser lyr. Ich blind gemacht oder alles Andere, was nicht daran reicht?
Ich mag diese Strophe, die Verzeiflung, der nahe oder schon gegenwärtige Wahnsinn kommt bei mir an und diese verzweifelte Erkenntnis ist doch aus dem Leben gegriffen. Sehr schön.

Ansonsten... find ichs halt wirklich gut umgesetzt, klein, fein, schlicht zum großartigen Inhalt, der reinen Erkenntnis, so muss das sein. Immer ein bisschen Gegensatz.


And therefore, since I cannot prove a lover,
To entertain these fair well-spoken days,
I am determined to prove a villain
And hate the idle pleasures of these days.
(William Shakespeare, King Richard III)
Www.kings-heritage.blogspot.com
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