freut mich umso mehr, dass du dich durch den wortdschungel schlugst. :)
ich kann das alles abnicken, trotzdem ich die mittleren strophen anders wahrnehme und auslege. aber interessanter als die intention ist doch, was ein text dem leser erzählt. danke also fürs assoziieren!
ja, authentizitätssucht finde ich einen starken begriff. ich war vor ungefähr einem monat bei dem vortrag einer freundin am musikwissenschaftlichen institut in berlin, die von ihrer feldforschung in brasilien berichtete. da bekam ich kleinen einblick in eine welt, die so sehr mit leben gefüllt ist, dass dort der begriff authentizität fremd ist, bzw kaum eine bedeutung hat.
sie berichtete unter anderem von einem ritual, bei dem sich welche in trance tanzen, um sprachrohr ihrer götter zu werden (die feldforscher wollten dort trommler interviewen). auf einem video waren völlig enthemmte tänzer zu sehen.
sie sagte, dass dort schon das wort authentizität unbekannt und die suche danach ein typisch westliches thema sei.
diese vorstellung faszinierte mich - mir begegnet das wort grade im zusammenhang mit literarischen texten sehr häufig. ich bin aber ehrlich gesagt nicht mehr sicher, ob authentizität ein angemessener maßstab für einen text ist und wie man die überhaupt feststellen können soll. so ein text ist ja ohnehin ein kunstprodukt, und wenn der autor nun nicht grade die gängigsten klischees bedient, kann er durchaus glaubwürdig von themen schreiben, die er nicht durchlebt hat.
tja, nehm ich wenigstens an, räusper. das musst ich anscheinend mal loswerden. ;)
grüße
kjub
ps: danke fürs geschickt.