Inhaltlich ein reales Märchen, Kommunikation zwischen den Kleinen, die sich lieben und verstehen:
der Spatz pfeift dem Kind ein Lied, das Kind fühlt sich angesprochen und freut sich. Die Veschmitzheit des Poeten blitzt durch, indem er das Lied eben auch verschmitzt piepsen lässt (der Spatz scheint zu wissen: da wird gleich einer ein wenig übertreiben...)
Raffiniert deine Reimtechnik: vier gereimte Zeilen schließt jeweils eine uneingefangene Zeile. Das passt zum Inhalt: das Lied eines kleinen Spatzen ist ja an sich schon eine Frechheit, hier hebt sie sich noch hervor, und dass es in der Seele doppelt warm nachklingt, macht das Lied zum Schatz des Kindes.
Sprachlich gefällt mir die realistische Darstellung in Strophe 1: Wellblechgarage, die konkrete Ortsbeschreibung. Vielleicht könnten in diesem schönen Satz doch zwischen 0 und 5(!) zusätzliche Kommas Platz finden? (in der 2. Strophe fehlt nur 1).
Der "Spatzenfreund" ist doppeldeutig, primär spricht er mich in der Bedeutung an, die du hier nicht meinst: der Freund der Spatzen. Ich läse hier lieber: „Mein Spatz, mein Freund!“, da das Kind auch eher eine klare einfache Sprache sprechen dürfte. Der folgende Satz könnte/sollte ebenfalls in dieser Hinsicht umgeformt werden – das ist keine kindliche Sprache. "ob" überfordert inzwischen Erwachsene...
Ich gehe jetzt zum Bäcker! Und werde wieder mehr auf Spatzen und Kinder achten...
Grüßchen
Phil