Des Lebens froh ein junger Mann
–getäuscht vom eigenen Eifer-
sah als gottedlen Lotus an,
was doch nur Wiesenkräuter war’n
und pflückte Sträuße, glücklich, heiter.
Alle Blumen winken, locken,
Sterne, Sonnen, Dolden, Glocken.
In Duft- und Farbenherrlichkeit
war’n sie ihm lieblich zugeneigt.
Er hat es freudiggern genossen.
Der stolzberauschte Jüngling schlief,
bald ermüdet hingesunken,
von Blüten überflutet tief,
wie von Nektarsüße trunken.
Doch Lotus hat er nicht gefunden.
Derweil geradewegs ein Herr
-achtlos Schönheit niedertretend-
ging durch das Wiesenblütenmeer,
kniete sich sodann –wie betend
zu Gott- nieder am Waldesrand,
wo, dort im Schlamm, blauer Lotus stand.
Die 1. Version im Anhang
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