Hallo Perry,
wurde auch Zeit den Steinen mal einen Text zu widmen.
Im Verhältnis zu ihrer kulturtragenden Bedeutung kriegen sie nicht allzu viel Aufmerksamkeit.
Beginnend mit ihrer archaischen und doch der Zeit unterworfenen Gestalt bricht die erste Strophe
das Gestein herunter von einstiger Größe zu Masse.
In der Hand des David werden sie zu einem Werkzeug durch dessen geistige Kraft: die Gefahr geht
also keineswegs vom Stein aus. Ein Erdrutsch ließe ein ganz anderes Bild von Urgewalt entstehen.
Der Mensch - als Kulturträger - wird ganz bewußt ins Spiel gebracht.
Die dritte Strophe ist für mich die schwächste Stelle, weil sachlich bedenklich. Steine aalen und
schmiegen sich nicht. Sie sind farbig, aber nicht vom Wasser geschminkt. Der Wechsel zu einem
subjektivem Blickwinkel kommt plötzlich und bringt nichts, was ich erkennen könnte: verzichtbar.
Die Schlußzeile bringt es voll: als Trägersubstanz menschlichen Strebens nach Höherem ringen die
alten Steine der Schwerkraft ein paar Zentimeter ab.
Gedankt sei ‘s dem Architekten wie dem Dichter! LG mcberry