#1

Untergestellt

in Philosophisches und Grübeleien 22.12.2009 13:47
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

Untergestellt

Nichts weißt du, Fremder, nichts,
denn du reduzierst mich
in dieser Annahme
auf mich.

Aus dir, dem deinen.
Den Anspruch, -
dem unterstellten
sich so erhöhend
zu einer Feste
der eigenen Geradlinigkeit -
der nicht gegeben ist,
da kein Anspruch existiert
in diesem,
der Waage,
auch der Vergänglichkeit.

Erhöhst dich
im Vermuten
des zu Wissenden,
ziehst deine Kreise dabei.

Verzeih,
ich vergaß, für den Augenblick,
dass eine Welt nicht meine sei
und meine einzig ist.

©


_________________________________________________________
>> Du verdammter Sadist:
Du versuchst deine Leser zum Denken zu zwingen.<< - E. E. Cummings zu Ezra Pound
zuletzt bearbeitet 28.12.2009 22:49 | nach oben

#2

RE: Untergestellt

in Philosophisches und Grübeleien 27.12.2009 15:50
von Katerchen | 170 Beiträge | 170 Punkte

.


Hallo, Gedichtbandage.

nun, was mag dein Gedicht besagen. Fixier- und Angelpunkt scheint die
Persönlichkeitsüberhöhung, welche aus dem unterstellten, überdachten
erwünschten, aber fehlenden Gemeinschaftsgefühl entsteht, obwohl
entsprechende Reichweite vorhanden ist, zu sein. Die augenblickliche
Klarstellung der Individualvorstellung findet sich beinahe mitleidig in der
letzten Strophe.

LG
Katerchen




.


->perhaps there is nothing in this universe but I self<-

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#3

RE: Untergestellt

in Philosophisches und Grübeleien 27.12.2009 19:04
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Gb,
nun schleiche ich schon eine Weile um diesen feinsinnigen Text herum, und
siehe, Katerchen traut sich zu kommentieren.
Warum fragt er denn nicht mal, was Erhöst heißt? (Auf -> erhöhen bin ich
nicht gekommen.) Ist das etwa schon wieder diese Rechtschreibreform?

Zitat
Erhöst dich im Vermuten des zu Wissenden, ziehst deine Kreise dabei.



Angezogen hat mich ein Verweis, den ich hier herauslese, auf allgemeine
und übergeordnete Bedeutungen, die nur schwer in Worte zu fassen sind,
der sich, was existiert, aber kaum entziehen kann. LG Mcberry

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#4

RE: Untergestellt

in Philosophisches und Grübeleien 27.12.2009 22:18
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

Katerchen,

solange es am Ende nicht selbstmitleidig daherkommt ist alles ok.
Danke der Interpretation.
Am Ende ist man immer klüger als zuvor. Ob man gewachsen ist?
Keine Ahnung.


mcberry -

erhöhen! Da hast Du mich aber ganz kalt erwischt. DANK! Flüchtigkeit... Verfluchte!

Zitat
Angezogen hat mich ein Verweis, den ich hier herauslese, auf allgemeine
und übergeordnete Bedeutungen, die nur schwer in Worte zu fassen sind,
der sich, was existiert, aber kaum entziehen kann.


...und was soll ich mit diesem Kommentar anfangen ??? Danke! -> ;-)
...ich denke immer noch drüber nach!
Berechtigung?


Lieber Gruß,
Gb.

Edit: komatöser Kommentarauseinadersetzungsversuch... Existenz, Eszens? Keine Ahnung!???


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zuletzt bearbeitet 29.12.2009 00:36 | nach oben

#5

RE: Untergestellt

in Philosophisches und Grübeleien 29.12.2009 21:00
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Zitat
Nichts weißt du, Fremder, nichts, denn du reduzierst mich
in dieser Annahme auf mich.



Hallo Gedichtbandage,
..........stimmt, ist schwammig. Versuche ich das besser in Worte zu kleiden:
Ein existierendes/dargestelltes Objekt kann übergeordnete Zusammenhänge
zum Ausdruck bringen.
Z. B. das Motiv einer Rosenblüte mit einem abgefallenen Blatt als Bild und
Ausdruck der Vergänglichkeit sowohl dargestellter Objekte: Pflanzen, als
auch Ihrer symbolischen Bedeutung: Liebe.
Meisterhafte Personendarstellungen, die sowohl eine individuell persönliche
wie eine archetypisch überzeitliche Sphäre abbilden, schuf u.a. Rembrandt.
Hoffentlich wird der Sinn deutlicher und du denkst nicht: Nun spinnt er völlig.
LG mcberry

zuletzt bearbeitet 29.12.2009 21:04 | nach oben

#6

RE: Untergestellt

in Philosophisches und Grübeleien 30.12.2009 17:19
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

Hi mcberry,

Zitat von mcberry

Zitat
Nichts weißt du, Fremder, nichts, denn du reduzierst mich
in dieser Annahme auf mich.



Hallo Gedichtbandage,
..........stimmt, ist schwammig. Versuche ich das besser in Worte zu kleiden:
Ein existierendes/dargestelltes Objekt kann übergeordnete Zusammenhänge
zum Ausdruck bringen.
Z. B. das Motiv einer Rosenblüte mit einem abgefallenen Blatt als Bild und
Ausdruck der Vergänglichkeit sowohl dargestellter Objekte: Pflanzen, als
auch Ihrer symbolischen Bedeutung: Liebe.
Meisterhafte Personendarstellungen, die sowohl eine individuell persönliche
wie eine archetypisch überzeitliche Sphäre abbilden, schuf u.a. Rembrandt.
Hoffentlich wird der Sinn deutlicher und du denkst nicht: Nun spinnt er völlig.
LG mcberry



ick versteh dit nich!
bin zu blöde, verschlüsseltes birnchen, das ich bin. - keine große leuchte, aber arbeiten tue ich hart daran! ob das noch was bringt?
was hat mein DING mit einem objekt zu tun?
da sind zwei, oder viele, oder ein innerer dialog, ein spiegel, ein bild und dann vielleicht noch mehr...
rembrandt mag ich sehr, salgado y pereda de antonio, vor allem seine 'allegorie der vergänglichkeit' sagt mir noch mehr zu...
DAS mag dann vielleicht eine archetypische überzeitliche sphäre abbilden, jedoch mein kleines geschreibsel, in diesem zusammenhang?

danke für die liebe, die ist ausschlaggebender anteil, der hierzu führte.
das, was man manchmal feststellt, einem doch fremd bleibt, völlig erschlagen über diese art der distance ist. letztlich verliert.
vielleicht sich selbst, einen geliebten menschen, es eigen tut urteile zu fällen, aus seinem kleinen erfahrungsschatz, maskeraden aufzuerlegen... vermessen.
die weisheit/dämlichkeit offen um sich zu blicken, aus diversen betrachtungsweisen, nach vorne zu gehen und es ein um's andere mal auf's neue zu versuchen, was nicht heißt, kindlich rein durch die gegend zu tappen, kommt meist spät oder gar nicht. man steckt viel zu sehr in sich, in diesem einheitsgrau, im alltäglichen.
dabei ist es genau das, dieses alltägliche in dem wir uns wiederfinden können, raus gehen, die farben der zwischenräume entdecken...
..........................................................................................................blablabla :-) das war das wort zum mittwoch...

lieber gruß,
Gb.


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