poll Umfrage: was darfs denn heute sein?
Die Umfrage ist beendet. Stimmen zur Umfrage "was darfs denn heute sein?" 11 Stimmen abgegeben.
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Antworten Anteil der Stimmen Abgegebene Stimmen

1. oliver64 - Der Schlimmsten einer 36,4% 4

2. Alcedo - Ich 0% 0

3. Marot - Von der Freiheit der Religion 18,2% 2

4. Alexa - Ich wollt‘ der ongeleinten Zeit hier eigentlich entkommen 0% 0

5. Simone - Julklapp mit dem Weihnachtsmann 18,2% 2

6. Brotnic2um - Traumfabrik Schizo 27,3% 3

7. Joame Plebis - "Professor, steht es fest, daß ich kein Hühnchen bin?" 0% 0
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11 Mitglieder haben an der Abstimmung teilgenommen.

#1

Abstimmung zum Faden "10.12.2009 - Adventskalender"

in Wettbewerbe 11.12.2009 00:17
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte

Hallo liebe E-LITEraten,

schon wieder endet ein Tag und eine neue Abstimmung beginnt.

Hier sind die Texte des 10.12.

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1.oliver64

Der Schlimmsten einer

Huhu, wir inszenieren Schauermärchen
und heucheln Sympathie für jene Pärchen,
die zirkuläre Spinner penetrieren.
Zerrissenheit, wer wüsste um dich besser,
als Dichter, die mit federscharfem Messer
den Hauch eines Gefühles noch sezieren.

Nur nicht erfahren, wir erleben akademisch.
Borniertheit ist bei Lyrikern endemisch.
Es ist ein großer Unterschied, zu schreiben,
die eigenen Dämonen zu erkennen
und nicht von denen anderer zu trennen;
im Sein den armen Irren treu zu bleiben.

Doch das vermag ein Blinder nicht zu leisten.
Der sieht nur sich. Das ärgert mich am meisten.
Auch ich bin lyrisch viele, so wie keiner,
den sie erkennten, wenn sie ihn erkennten.
In wenigen, doch wacheren Momenten
befürchte ich, ich bin der Schlimmsten einer.

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2.Alcedo

Ich

Ich Ich Ich Ich Ich Ich Ich Ich Ich
Ich Ich Ich Ich Ich Ich Ich Ich Ich
Ic Ic Ic Ich Ich Ich h h h
I I I Ich Ich Ich ch ch ch
I I I Ich Ich Ich ch ch ch
Ic Ic Ic Ich Ich Ich h h h


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3.Marot

Von der Freiheit der Religion

Wir wählen frei, wir sind ein freies Land,
das zeigt sich schon am alten Rüdliband.
Wir sind ein Volk der kleinen, reichen Leute,
drei Sprachen einen, statt zu isolieren.
Wir wollen alles Bargeld importieren.
Die Invasion der Türken endet heute.

Wir wählen frei, wenns sein muss auch Faschisten.
Wir sehnen uns nach vollen Abfahrtspisten
Wir sind Europas gut geschützte Mitte
und haben mit Europa nichts am Hut.
Denn wir sind frei, erhaben, stolz und gut
und Gastfreundschaft war früher einmal Sitte.

Wir wählen frei und Wir ist groß geschrieben.
Was uns nicht passt, wird aus dem Wir vertrieben
Was schert uns eure blöde Etikette
und überhaupt, fragt doch die Kirchenmänner
ein Gotteshaus, das sagt euch jeder Kenner,
benötigt Türme, keine Minarette.

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4.Alexa

Ich wollt‘ der ongeleinten Zeit hier eigentlich entkommen,
denn, wenn ich jetzt ganz ehrlich bin, mir wird doch viel genommen,
viel Zeit und so
und überhaupt, es haut auf Hirn- und Muskelmasse.
Auf Dauer sicher nicht so klasse
für Kopf und Rücken und den Po.

Außerdem, bequem

ist diese krumme Haltung vor dem Bildschirm ja nun nicht.
Wofür denn auch? Für ein Gedicht?
Ne, lass mal gut sein, heut‘ wär‘s recht,
weil, auch das Laub, das müsst‘ gefegt …,
danach, so hab ich überlegt,
wär‘ auch ein Wohnungsputz nicht schlecht
und (was ich eigentlich gar nicht mag)
die Wäsche muss noch … 90 Grad.
Gesagt, getan, wo ist der Knopf
zum aus… Verdammt! Was für ein Knacken
im Nacken?
Oder etwa doch im Kopf?
Ich lass mich lieber
wieder nieder
dann wird’s bald besser geh’n.
Nun, ich kann ja nix dafür,
jetzt bin ich eben wieder hier
und schreib zum Thema Schizophren.

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5.Simone

Julklapp mit dem Weihnachtsmann

Auf diesem Spielplatz hat der Tag sich ausgezogen und gedreht,
an einem Donnerstag (was sich im Nachhinein von selbst versteht),
und hat pastellne Farben blassblau übertüncht.

Die Unschuld wurde fahrig in Geschenkpapier gewickelt
(die Hände kalt, die Nase wund und fürchterlich verpickelt),
verraten, in den Sand getreten und gelyncht.

Die Schaukelseile drehten sich, wie Engelshaar im Winterwind.
Unter der Kletterstange lag im Schnee erwartungsvoll ein Kind,
dem Glocken zynisch, in den roten Ohren tönten.

Am Abend saß die Stille unterm buntgeschmückten Weihnachtsbaum.
Bekommen hab ich viel, genommen hat er lediglich den Traum,
dass Weihnachten nur Menschen, Menschendingen frönten.

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6.Brotnic2um

Traumfabrik Schizo

Es ist zehn Jahre her. Ich war Sechzehn. Es war Sommer. Ich besuchte eine Ausstellung von Uklanski, die sich mit der Darstellung von Nazis in Hollywood Filmen auseinandersetzte. Sie hieß: The Nazis. Sie war auf einen Raum begrenzt. An drei der vier Wänden hingen die Bilder. Alle gleich groß und im selben Abstand zueinander. Eine Photo-Parade von Schauspielgrößen in Naziuniformen.

Peter O’Toole sah cool aus. Peck sexy. Niven schnieke. Brando in Gelb und SS Uniform? Verlor nichts von seiner mokanten Chuzpe. Im Gegenteil. Die Bilder öffneten mich. Ich sah James Bond als Nazi und wurde nass. Nur Kinski blieb crazy. Ich weiß noch, wie nervös und erregt ich war, als ich mir den Austellungskatalog kaufte.

Als ich Jahre später, mit einem laminierten Bild vom Nazi-Peck, meiner Hand und den Möglichkeiten einer Dusche, mich befriedigte, hatte ich meinen ersten Flash. Als ich wieder zu mir kam, zertrat ich, mit schwarzglänzenden Leder-Stilletos, die Augen, die Hoden eines Unbekannten und steckte in einer bügelglatten Totenkopfuniform.

Ich floh, ich heulte, ich verabscheute was ich gesehen oder getan hatte. Die Uniform aber, die Uniform hatte ich anbehalten. Nicht vom Leib gerissen. Sie hängt noch heute im Schrank. Das war mein erster Flash, nicht der Letzte.

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7.Joame Plebis

"Professor, steht es fest, daß ich kein Hühnchen bin?"
"So ist es, bannen sie die Zweifel aus dem Sinn"
"Wenn sie es sagen ohne Spaß, dann mach ich das;
recht vielen Dank und angenehme Feiertage!
Erlauben sie mir noch die letzte kleine Frage,
warum habe ich Lust nach Weide und nach Gras?

Wenn alles saftig grünt und Blumen sprießen
will ich es beissen schlucken und genießen.
Das gibt zu denken, läßt mir keine Ruh."
"Was sie vermuten, wird mir schnell bewußt,
dazu der Anblick ihrer großen Brust,
sie halten sich doch nicht für eine Kuh?"

"Ne,ne, ich fragte nur, bin doch nicht toll,
doch wenn sie durstig sind, hier wär ein Mündchen voll!"

(...)

zuletzt bearbeitet 11.12.2009 00:48 | nach oben
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