diffuse dämmertage
an keiner ecke kanten
falsche komplimente
prallen ab am echo
selbst das licht
der öffentlichkeit
bleibt schattenfrei
zeichen sprechen
wieder nicht für sich
und hinter deinen milchglasaugen
erlischt gerade die glut

es wird eine traumlose
nacht

Hallo Karl,

deine Zeilen kommen voll bei mir an: Klasse!

Ein bißchen mehr könnte ich schon dazu schreiben, kann mich aber kaum des
Eindrucks erwehren, daß meine Kommentare keine positive Resonanz bei dir
hervorrufen.
Also belassen wir es dabei. Liebe Grüße mcberry

15.12.09 zur 6.Zeile habe ich auch gedacht: weglassen, zu intimer Kontext.
statt der Feuerzeile gefiele mir auch: erlischt letzt glut.

Hallo Karl,

offenbar wandele ich gerade auf mcberrys Spuren und tatsächlich geht es sich da nicht schlecht. Deine Verse haben auch mich sofort angesprochen und für sich eingenommen. Ich war doppelt überrascht, weil ich mit deinen Arbeiten üblicherweise nicht allzu viel anfangen kann. Hier aber trifft es meinen Nerv. Starke Beschreibung einer reizlosen was auch immer: Welt, Beziehung, Begegnung, selbst auf die Politik könnte es ein Kommentar sein. Sehr variabel, ohne beliebig zu sein. Das Gedicht bringt das Kunststück fertig, eine Diazepam-Empfindung anregend zu beschreiben.

Wenn du mich zwängest, Verbesserungsvorschläge zu machen, dann würde ich die erste Zeile entdrehen ("diffuse dämmertage") und die sechste fortlassen. Ansonsten ist alles so, wie es sein sollte. Das Werk wirkt sehr souverän und damit kraftvoll.

Beste Grüße
Mattes

hi, Karl,

Das sind fantasieanregende Sachen, stelle sich einer vor, was er wolle.
Meiner Meinung nach ist das alles diffus, oberflächlich geblieben.
Sag deutsch, was Du sagen willst, sonst wird es keiner verstehen,
was nicht von Dir gewünscht ist.
So einen Namen hast Du noch nicht, kannst Dir keine nicht schlecht klingende
Zeilen hinschreiben und abhauen.
Willst Du gelesen werden? Willst Du von allen verstanden werden oder nur
von Deinem Seelenklempner?

Liebgrüssend
Ivana

Ich bin nicht sein Seelenklempner, doch für mich ergibt es einen Sinn und ich finde sogar, dass der offensichtlich ist: Der Dichter beschreibt eine extrem oberflächliche Welt. Alles dämmert nur noch diffus, nichts und niemand ist mehr zu greifen, alle Ecken sind glatt gelutscht, Kommunikation beschränkt sich auf gegenseitige Bestätigung, selbst das Licht bleibt ohne Schatten, nichts kann man nehmen, wofür es steht, weil nichts mehr für etwas steht. Kein Blick ist mehr gerade und klar, niemand brennt mehr für Inhalte. Selbst die Nächte bleiben traumlos, ob das nun am Anfang stand oder das Ende ist. Sackstark, jedenfalls meiner Meinung nach. Dein Kommentar ist hingegen nur hohl, leer, dümmlich. Auch nur meine Meinung.

Supiliebgrüßend
Mattes

...

Lieber mcberry,
danke für dein Kompliment. Deinen Vorschlag mit der Glut übernehme ich gern.
Herzliche Grüße
Karl

Lieber oliver,
auch dir herzlichen Dank für dein Lob. Die erste Zeile habe ich gern umgestellt, die sechste aber möchte ich erhalten, weil es mir inahltich schon um die öffentliche Wahrnehmung ging.
Herzliche Grüße
Karl

Liebe Ivana,
von allen will ich nicht verstanden werden. Dann müsste ich mein Niveau nach der absoluten Quote richten.
Und wenn ein Seelenklempner mich versteht, habe ich grundsätzlich nichts dagegen.
Herzliche Grüße
Karl

Hallo Karl,

ich reihe mich ein - in den Kreis der Lobenden.
Oliver64 hat bereits alles benannt.

Ein wenig unglücklich empfinde ich:
"erlischt gerade die glut" - gerade die könnte raus oder aber, wie mcberry vorschlug, "erlischt letzte glut", jedoch wäre das wahrscheinlich zu festgemacht.


supidupiherzelichstliebbravnettgrüßend
Gb.



Ivana,

ich empfehle an dieser Stelle - verbunden mit der Frage aller, ob man sich kognitive Grenzen wirklich antun muss - eventuell Hegel als Grundlagenstudium.
Wortsektion - manchem liegt das, mancher liegt daneben.
^{(Hegel nutzt – wie schon beim Begriff „Aufhebung“ – die (von ihm sehr gelobte) spekulative Eigenart der Sprache, mehrere unterschiedliche Bedeutungen in einem Wort zu verbinden.)}

Gruß,
Gb.

Liebe(r) Gedichtband.,
danke für deinen zustimmenden Kommentar. Ich habe mich darüber sehr gefreut.
Ansonsten viel Glück im bereits laufenden neuen Jahr
Karl

guten abend, karl feldkamp!



eine wort- und bildgewaltig formulierte endlosschleife des nicht-festgelegten les ich hier.
die formal zu besonderem gehöhte beliebigkeit einer nicht mehr träumenden gesellschaft(. bleibt die frage, ob aus resignation oder dummheit nicht mehr geträumt wird). am endergebnis ändert das allerdings nichts.

der text kantet gradezu schmerzhaft die anmahnung des fehlens jedweder lebendigkeit in scheinbar erfüllten leben.

mit großem genuss gelesen. vergnügen wär das falsche wort.



gruß,

the warrior

KARLI - alter zitzenfreund: ich mache mir sorgen um deine psychose. du scheinst auf dem weg der genesis. und: das habe ich nicht erwartet. endlich mal wieder was, das sich selbst nicht interessiert und somit aus seinen eigenen sätzen via emperor-cut zum leben erwacht. nachdem du 300meter "fluffysanft klopapier" abgerollt hast und nun wieder aus der mummifikation zurück bist: ein ein einwegvolles lehrlingswerk, dass uns vieles enthoffen lässt...

dein unenttäuschter...