Zeilen an Verfächerungen
Einst war eine Hand.
Aus dieser, jeder Fingerspitze, wuchsen neue Hände.
Wie vermessen ist eigentlich eine Hand, die wiederum fünf Hände besitzt, welche ebenso fünf weitere Hände haben, bis in alle Ewigkeit?
Wen wollen diese Hände greifen, halten, fangen? Das Universum? Und wozu? Wäre das nötig?
"Nein, diesem lückenlos sich spinnenden Netz unendlicher Hände kann nicht einmal die Ewigkeit entgehen." flüsterte das Staubkorn ergeben dem Schicksal und hoffte, der Zufall trüge es durch diese Welt der Hände nach dem Chaosprinzip, hindurch, irgendwo könnte ja doch eine klitzekleine Lücke sein.
Die Hand aber fürchtete sich völlig ungewohnt vor dem Staubkorn, auch ein wenig um der eigenen Größe der Ewigkeit und dem verzehrten Spiegel der Unendlichkeit. So dachte sie widerstrebend und sprach aufbegehrend „Hybris – bin ich nicht, denn ich bin meine eigene Hand,“ sie kratzte sich an der Hand, der Hand, der Hand und sprach weiter „immer und mit jeder, niemand kann mir entrinnen, denn es gibt nichts neben mir, außer Hand um Hand mich, und meine Größe!“ Das Staubkorn aber landete währenddessen auf der Endlichkeit einer dieser Vielen, es war eine Zwillingsprimhand: 65516468355 • 2333333 ± 1 (= 111659...716160 ± 1), eine Primzahl binärer anderer Hände versuchte währendessen divergent das Sandkorn ebenfalls zu halten, fangend zuzupacken.
Doch wie klein und bedeutend ist ein Staubkorn in solchem Zusammenspiel?
Das fiel derweil von einer zur anderen - da sich die Unzahl der Hände stets selbst betrog, in dem Glauben zu halten sich verfing - mal schnell, mal fast eine Ewigkeit dauernd, kullerte, ob der Größe und Wuchtigkeit, scheinbar endlose Zeit. Und dann wieder fiel es im freien Fall von Schlupfloch zu Wurmloch in deren Konvergenz. Also irgendwann kann man hoffen, auch auf die Endlichkeit. In Unvermaß.
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