Liebe E-LITEraten,

hier findet Ihr die fünfte Abstimmung zum Adventskalender-Wettbewerb vor. Welches Drabble oder Gedicht hat Euch im Faden vom 5.12.2009 Klick hier am besten gefallen?

Die Abstimmung läuft in ein paar Stunden aus. Jetzt oder nie!

Grüßli
Maya
____________________________

1. Brot

Der arme Ritter Runkel – oder: Lyrik ist nicht tot, sie riecht nur etwas seltsam.

Ick lieb dir nich. Wie oft soll'n ick dit noch erzähl'n? Ick kann Dir nicht leid'n. Deine Jesichtsbaracke sieht aus wie mit ranzjem Fett fritiert und stink'n tuste ooch noch. Is det denn nich jenuch? Wat nervste noch mit deim Rumjeheule nach der ewjen Liebe? Machst hier een uff dicke Hose, abba deine Mucke is voll für de Tonne. So eene, wie die, in der de hier rumloofst vor meem Marzahner Dreiraumwohnpalast. Man, raff det ma: ick bin ne Berlina Jöre und keene Prinzessin nich! Schieb ab mit deim Blechkostüm, der Kinderjartenjitarre und deine olle Verse. Minne? Soll’n dit heiß'n?
___________________________

2. Margot

Novämberfarb

I weiss no gnäu, wie’s gsi isch, wo mer üs zerscht Mou troffe händ. A säbem Tag het’s grägnet ond i de Schtrosse het scho d’Wiehnachtsbelüchtig brönnt. Du hesch mi agluet - met dini Ouge, wo d’Farb vom Meer im Novämber händ - und gseit, es gäbi mängisch nome en einzigi Schance im Läbe. I ha druf nome glachet.
Üsi Schance het sächs Mönet duret. Hüt schtohn i do ond es rägnet weder, doch ds einzige Liecht wo brönnt, isch d’Kerze i dem Wendliecht. Ond Morn flügen i as Meer. I be secher, i finde dert es Schtöck vo der.



.... ich kriege sicher einen Bonus für den unverständlichsten Dialekt, nicht wahr?


Übersetzung ... extra für Brot

Novemberfarbe

Ich weiß noch genau, wie es war, als wir uns das erste Mal getroffen haben. An jenem Tag regnete es und in den Strassen brannte bereits die Weihnachtsbeleuchtung.
Du hast mich angesehen – mit diesen Augen, die die Farbe des Meeres im November spiegeln – und gesagt, es gäbe manchmal nur eine einzige Chance im Leben. Darauf habe ich lediglich gelacht.
Unsere Chance dauerte sechs Monate. Heute stehe ich hier und es regnet wieder, doch
das einzige Licht, das jetzt brennt, ist die Kerze in diesem Windlicht. Und Morgen fliege ich ans Meer. Ich bin sicher, ich finde dort ein Stück von dir.
_____________________________________

3. mcberry

Et iss schon immer viel no Kölle jepiljert worde. Desweje kenne mer schon fast
alles Jedöns. Awer wie dä Blechheini mit Singe anjefange hät, do sin Lüt öwerall
inne Stadt stehenjebliewe.
Zuerss hammer jedacht, dat wärene Karnewalsjecke. Awer e säscht, sin Mädsche
kanne Musich nich ab, wesweje e hät Land jewinne müsse. De Kinner han mit
Jrosche jeschmisse, wat jescheppert hät öwerall anne Rüstung.
Da sacht dä Tünnes: "Hier wirsse reisch mitte Häwie Mättell Saund. Unnu Schluss
mitte Jeflenne. Runkel kütt inne lokale Nachischte. De Schäl kümmert sisch umme
Projrammjestaltung. Undo simmer nu zuwersischtlisch: dat Minne, dat krieje mer röm."
_________________________________________

4. Don Carvalho

Die Ballade von Lord Rödel

Ein jeder isst gern Warzenschwein,
doch sing ich heut vom schwarzen Wein:
den ließ sich in den Rachen laufen
Lord Rödel - um zu lachen, raufen!

Auch wenn er stets sich neu erbricht
verzichtet aufs Gebräu er nicht,
er schafft sich eine heile Welt
und hofft, dass die ne Weile hält.

Denn an ihm meine Lieder nagen
von seinen schweren Niederlagen:
denn keine Frau kommt Rödel dicht,
da meilenweit sein Dödel riecht.
____________________________

5. Simone

Ein Lied für Edeltraut

Ich wollt dich auf der Wiese lieben
und nicht die dicke Liese wiegen.
Ach Edeltraut sei mir nicht böse,
du hast die allerschönsten Augen!

Der Wein war schuld und auch die Liese!
So nehm das Bündel Lauch und niese
dir die Liese aus dem Kopf
und pack den Lauch in einen Topf.

Dann lass uns auf der Wiese liegen,
ich will auch nie mehr Liese wiegen!
________________________________

6. Joame Plebis

Ich war einer der guten Knaben,
dem sie als Kind die Knute gaben.
Dann kam ein Nachteil: meine Kasse,
gähnt geldleer und birgt keine Masse.
Verliebt bin ich in Madel Ute,
und diese ist von Adelmute.
Auf einer Leier spielt ich schlicht,
sie trat heran im Schleierlicht.
"Oho, so schöne Lieder mag er?"
schon drückt sie mich aufs Miederlager
und spielte mit mir 'Weidebogen',
im Takte wir uns feste wogen.
Bei Luftnot in der Busenmitte
hatte ich eine Musen-Bitte
und faßte raschest meine Leier,
das war die Flucht von dieser Feier.

Zu Hause dann beim Laubenteiche,
lag reglos eine Taubenleiche.
daneben eine fahle Made,
war mir mit einem male fade,
ergriff mich Leid und Liebesdrang,
ich schlug die Saiten und ich sang.
von Leid und Lieb aus vollem Drang.

"Weil ich dich allezeit verehre, dir immerzu ergeben bin,
will ich seit heute dir gehören, bist du allein in meinem Sinn.
Mein Garten sollst du sein mit Rosen,
mein Stern in dunkler fremder Nacht
Das Gelb der herrlichsten Mimosen,
der Engel, der am schönsten lacht.
Dir fände ich die schönsten Wort,
will Welten für dich neu erbauen,
dich brauche ich an jedem Ort,
will allezeit nur dich erschauen,
gib dich mir hin, geh mir mir fort!
____________________________________

Das Gedicht von Gedichtbandage wird nicht berücksichtigt, weil es nicht die geforderten Schüttelreime aufweist.