#1

Entschuldigung

in Circus Lyricus 09.11.2009 23:42
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Verzeiht, ich buchstabierte überall, suchte mit Fingern und mit meiner Hand.
Wie konnte ich voll Eigennutz und sinnverklebt voll Hast an falscher Stelle sein,
ich schäme mich für mein Betragen, fühle mich wie ein dummes Wüstenschwein.
Wo war mein Kompaß für den guten Ton, zerreissen könnte ich mir mein Gewand,
daß ich die rechte Stelle übersah, den Platz, wo mir Geringem war erlaubt zu sprechen.
Fern lag mir, mit Gebräuchen, die den Auserwählten vorbehalten sind, zu brechen.
Komme doch Schande über mich, raube das Schicksal mir mein Haar, mache mich kahl!
Pfähle mich doch der spitzeste der Pfähle und das gleich ein paar tausend Mal
und jeder Zehennagel, jeder Zahn an mir beginne schnell und stark zu rosten,
damit ich es mir ein für allemal auch merke, nie wieder dort, wo ich nicht soll, zu posten!


zuletzt bearbeitet 09.11.2009 23:42 | nach oben

#2

RE: Entschuldigung

in Circus Lyricus 10.11.2009 14:51
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Genau, merke er sich das. Du Schwein!


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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#3

RE: Entschuldigung

in Circus Lyricus 10.11.2009 15:22
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Gnade erflehen, zitternd und demütig kriechen,
mehr ist mir nicht möglich in Deiner Gegenwart.
Ich bin nur Abschaum der Jämmerlichen,
Du bist erhaben, edel und hart.
Könnte Er mir noch einmal vergeben
dürfte ich aufblickend mein Haupt erheben,
erwiese er mir diese große Gnade,
sagte ich nie wieder voller List,
die Wahrheit, was er wirklich ist,
eine fette perverse und lüsterne Made.

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#4

RE: Entschuldigung

in Circus Lyricus 14.11.2009 15:28
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

So schweig denn! Und suhle dich in dem Sumpf.
Ich reiße dich entzwei und hänge deinen Rumpf -
Empor in die Lüfte, die Krähen sinnen deiner Düfte.
Du beleidigst mich nimmmer.
Deine Knochen bringen den Schimmer.
An denen werd ich nagen.
An den langen Tagen


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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#5

RE: Entschuldigung

in Circus Lyricus 14.11.2009 20:45
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Mit Schrecken nahm ich Seine Kunde auf,
will unterlassen jede Gegenwehr und mich auf Schmerz,
der meiner harrt, mit Reue und Scham besinnen.
Mir scheint, ich habe einen letzten Gnadenakt verwirkt,
Er hat nicht vor, aus Folter, die mir lachend zugedacht,
ein Hehl zu machen. Er rühmt sich seiner Grausamkeiten,
für die er Macht genug besitz, will sie vollziehen.

Wo unabänderlich mein Schicksal ist,
hole ich einmal noch, zum letzten Male aus zu einem Schlag,
der soll ihn treffen und den Geist Ihm Rauben,
bis Er zerstört in tiefstem Wahnsinn endet.

So höre Er, was dieser letzter Schlag, der nur ein Satz:
Seit Jahren war Sein Weib mit Lust mir zu Gefallen,
versüßte Nächte, wenn Er trunken schlief, in meine Armen.
Wir trieben Dinge, wozu Ihm Gedanken fehlen.
Foltert er mich, so folterte er auch sein Weib,
das nie noch sein war voll Ekstase, so wie mir.

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#6

RE: Entschuldigung

in Circus Lyricus 14.11.2009 21:15
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Strophe1: V6: einen Hehl, V8: besitzt,
Strophe2: V2: Komma nach Male?
Strophe3: V3: in meinen Armen

Inhaltlich will mir ein moralisches Dilemma in dem Umstand liegen, daß ein reuiger Sünder
sich mit seinen Eroberungen brüstet. In Anbetracht bewährter Grausamkeit des Rächers,
wäre nicht galantes Stillschweigen angezeigt? Oder ist eine feurige Action Queen mit im
Bunde? Der Plot wäre komplizierter als zunächst angenommen.
Sehr erfreut, einen Zwist unter Dichtern mit adäquater Sprache ausgetragen zu lesen.
LG mcberry

15.11.09 Hallo Gemini, das Komma nach genehmigt in V5, also das wäre zuviel....

zuletzt bearbeitet 15.11.2009 19:21 | nach oben

#7

RE: Entschuldigung

in Circus Lyricus 14.11.2009 22:21
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Ein Junker tritt hervor und meint,
Gekeife sei in adäquater Sprache
er korrigiert die Kommas, die im Eifer nicht gesetzt,
hat nicht gegreint, auch niemanden verletzt
und dennoch war es frevelhaft und mich lüstet nach Rache.

Wie aufmüpfig wirkt so ein Dichterschätzchen.
Es geht hier um Folter, um Weiber entehren,
um Schande und um Knochen nagen;
so soll er sich zum Teufel schweren,
für Bagatellen ist hier gar kein Plätzchen.










zuletzt bearbeitet 14.11.2009 22:34 | nach oben

#8

RE: Entschuldigung

in Circus Lyricus 15.11.2009 14:33
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Geliebter Feind, nun streiten wir gemeinsam
Ich sehe ein, das Weib war manchmal einsam
Doch dieser Strolch der einfach seine Klinge zückt
Der hat verwirkt!
Genehmigt, wird dir nachträglich das Ficken
Lass uns den Störenfried gemeinsam nun ersticken!


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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#9

RE: Entschuldigung

in Circus Lyricus 15.11.2009 21:04
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Asthmatisch drauf in diesen kalten Tagen,
die Kleidungsstücke lumpengleich zerfetzt.
Der Hafer stach mich und ich will nicht klagen.
Anstand und Sitte habe ich verletzt.

Nur knapp der Häscher Schar entronnen,
es hetzten mich die Made und das Schwein.
Gern wär‘ ich schneller, klüger und besonnen.
Ich provozierte sie und muß jetzt tapfer sein.

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#10

RE: Entschuldigung

in Circus Lyricus 16.11.2009 11:51
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Für jetzt ist er den Schergen wohl entronnen ,
ob klüger und besonnener als ehedem,
wird mit Gedichten er beweisen uns zu Wonnen,
nicht süß wie Honig oder schwer wie Lehm.

Noch einmal wollen wir sie übersehen,
die Unzulänglichkeit, die geifernd nach ihm griff.
Er bleibe frei, dank seiner Kunst - wir werden sehen;
doch wisse er, des Henker Schwert hat einen guten Schliff!

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#11

RE: Entschuldigung

in Circus Lyricus 16.11.2009 14:17
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

So strecken wir die Waffen denn?
Ich glaub es nicht-
War ich denn auf sein Blute so erpicht?
Nun hagelt es wie Schmach auf meine Glieder
Es mag wohl sein ich war kein frommer Fiedler
Den Keuschen Gürtel legte ich der Meinen an
Gab dann den Schlüssel einem frommen Mann
Joame hieß er, und er warf mich in die Sünde
Begehrte er doch ihrer Leiber Pfründe
So sperrte er das Schloss an ihr
Und lüstete nach seiner Gier


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

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#12

RE: Entschuldigung

in Circus Lyricus 16.11.2009 16:24
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Verwirrter, lasse Er das trunkene Palaver,
Er war bestrebt, sich sündenvoll zu suhlen.
Untauglich war der Gurt, als Schutz für den Kadaver;
Er hieß die Nutte dann für Gold und Geld zu buhlen.

In mir begann das Mitleid schnell zu siegen,
als dieses Weib wie Jammer vor mir lag,
doch ich und keine Motte haben sie bestiegen,
so scharf kann ich nicht sein, an keinem Tag.

Jawohl, ich sprengte ihre Keuschheitsketten,
und legte Salbenlinnen auf ihr Hämatom,
ein Samariter war und bin ich stets in Betten,
deshalb nicht lustvoll oder wenig fromm.


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