#1

zugetan

in Liebe und Leidenschaft 05.11.2009 17:07
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

zugetan

Später dann,
wenn fuselnde Flausen vom Kopf in den Bauch fallen,
wie puderige Schokoherzen auf Milchschaumschnee,
dein Telefon weiter schweigt, und du doch wartest
auf irgendwas, weißt du: Es ist zu spät!
Für die schönen Rosen, die nie ankommen,
denn alles, was du dachtest, fühltest,
war nur ein Spiel, eine Eigenart
des „…was wäre, wenn…“ –
und du stellst fest:
Es hat sich in dir bereits gesetzt,
das was dich nur im Kreis bewegt
und du bist traurig, streng verirrt,
wegen dieser unerhörten Möglichkeiten
des Absurden und doch so Naheliegendem,
das in dir diese Radschläge dreht,
dem warmen Sekt, samt Korkenknallens,
in diesem sonst so kalten Leib
und du hast Angst, denn das Gefühl zu fühlen
kannst du dir nicht mal ansatzweise leisten.


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>> Du verdammter Sadist:
Du versuchst deine Leser zum Denken zu zwingen.<< - E. E. Cummings zu Ezra Pound
zuletzt bearbeitet 05.11.2009 17:09 | nach oben

#2

RE: zugetan

in Liebe und Leidenschaft 08.11.2009 16:47
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

Halloli, Gedichtbandage!

Ist das Absicht, Tippfehler oder von mir nicht verstandene
Raffinesse, daß in Z15 "wegen des so Naheliegendem" der Dativ
den Genitiv "frißt"?
In Z13 bin ich nicht sicher, ob du wirklich "streng verirrt" und nicht
etwa "streng verwirrt" meinst. Beides wäre bedenkenswert.
In Z6 passiert dem Objekt "Für die ... Rosen....." nichts.
Wenn "Für" klein geschrieben wäre und das Ausrufezeichen Z5
weg fiele, wäre es mir verständlicher -allerdings auf Kosten einer
kleinen Sinnesänderung.
Wenn in Z16 kein Punkt gesetzt ist, bezieht sich der folgende Text
weiterhin auf Z14 "wegen ...", welches m.E. den Genitiv fordert.
Du setzt in Z17 aber mit "dem ... Sekt" im Dativ fort, in der (mit-)
"samt" m.E. den Dativ verlangt (Untergang samt Mann und Maus).
In Z19 braucht's ein Komma hinter "fühlen".

Es hat mich viel Überwindung gekostet Obiges zu schreiben, weil ich
der Meinung bin: "Fehler" sind Besonderheiten, Merkmale der Persön-
lichkeiten." und ich frage mich, wer, was von wem durch diese Rot-
punkterei automatischer, zumal schlechter, Programme eingeengt
werden soll. Dies nur nebenbei.
Sei also bitte nicht verärgert, nur weil ich deinen Text im Ganzen als
Prosa auffasse, was an meiner mangelnden Bildung und nicht am Text
liegt.


Hastanirwana
GHEG
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#3

RE: zugetan

in Liebe und Leidenschaft 09.11.2009 10:22
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

Hallo gheggrun,

nur ganz kurz: DANKE! Endlich mal wieder eine Kritik!
Keine Sorge dabei um mein Befinden, darüber freue ich mich mehr, als über Herumgeeiere.

Hatte das Ding kurzerhand eingestellt, aus chronischem Zeitmangel jedoch hier verdrängt, ein paar Sachen, den kommatösen Fresssack beispielsweise, habe ich bereits bereinigt. Hoffe ich zumindest - und stelle es eventuell später dazu, jetzt geht das nicht.
Ich prüfe es nochmal, dann, wenn etwas mehr Luft ist.


Ganz großes D A N K E !!! (Auch für die Satire! :-)

Herzlichst,
Gb.


Nachtrag: >streng verirrt< muss bleiben, auch wenn der Rezipient strauchelt, das soll da genauso sein


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zuletzt bearbeitet 09.11.2009 10:37 | nach oben

#4

RE: zugetan

in Liebe und Leidenschaft 10.11.2009 15:14
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Hallo Bandage

Der Text gefällt mir vom Sinn her ganz gut, aber du solltest dir die Frage stellen, ob du es zu einer Prosa ausbaust oder den Text zu einem Gedicht verkürzt. Nur ein paar Metaphern einzustreuen und den Text zu verhackstückeln macht kein Gedicht daraus. Ein paar Zeilen sinnmäßig zusammen zu hängen macht keine Prosa daraus. Den Inhalt empfinde ich als sehr zart und liebevoll, die Verpackung nicht. Ich würde aus diesem Text eine Prosa machen. Dazu solltest du die Zeilen etwas mehr ausbauen. Für ein Gedicht hat es meiner Meinung zu wenig Substanz, da es sich nur um ein Gefühl handelt. In einem Gedicht müsstest du noch mehr Kontraste schaffen. Es ist meiner Meinung nach das Grundgerüst einer Prosa.

Lieben Gruß

Gem


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

zuletzt bearbeitet 10.11.2009 15:15 | nach oben

#5

RE: zugetan

in Liebe und Leidenschaft 13.11.2009 12:46
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

Danke Gemini,

wenn Zeit ist..........., blicke da sehr ähnlich.


Land unter,
Gb.


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