miMOOSen
Vorzeiten hing ein Kolibri,
schwebend, erblüht,
an einem Mimosenstrauch.
Er küsste diese Kelche
im innigen Liebeserlaubt.
-
Doch alle Blüten
sind voller Falsch,
geerdet, welkend
in trockenem Hals -
seit ehedem,
im Bett aus Salz.
Denn nach dem Frühling
kam der Sturm,
die Wurzeln
fraß der Regenwurm
und so zerzaust, wie ist
wollt` er`s nicht,
-
auch wenn es hier
die Wahrheit spricht,
die eine, die seine,
das Nur.
Nein! –
DAS wollte er nicht! -
Und er beharrt stur,
auf`s Ungewollt,
denn dieser Rest
wäre wie Pest!
Das hat er nie gewollt!
Nie so (!)
-
hat Steine aufgetürmt,
Umwehrungen gerollt,
verbrettert genagelt,
gemauert,
der KOLIBRI!
-
auf dass kein Sturm
in seine Welt
der Spiegelblütenblätter fällt,
unbetrauert,
er, als Held.
Nur dieser Wall
ist nicht bedacht,
er sieht zwar Sterne
in der Nacht
und tags
scheint oben Sonne herein,
-
im Fluss des Wechsels jedoch
bleibt er allein
und einzig
hier, ganz ohne Tür.
Ja, wenn das reicht?-
Vielleicht…
…was du nicht halten kannst,
lass fliegen
und auch ganz frei,
einfach vorbei.
-
Erst wenn du schräg blickst
kannst du`s kriegen,
das greifende Biegen,
dass da auch irgendwann
ein Anfang war,
begann…
©
September 2oo9