Hallo perry,
nachdem du freundlicherweise geschrieben hast, benütze ich die Situation, um mich zur
Form dieser Zeilen zu äußern. Beliebig hingeschmissen sind sie nicht. Zum ursprünglichen
Charakter der antiken Waffe paßt diese Form.
Du brauchst sicher keine theoretische Abhandlung über Verskunst. Deshalb möchte ich
mich nur grundsätzlich äußern, um nicht mißverstanden zu werden.
Frühe Formen der Dichtung beschränkten sich auf Silbenzählen und Endreim. Verse kamen
ungefähr gleich lang aus, die germanische Alliteration blieb bis heute populär, als Endsilbe
wurde in der volkstümlichen Dichtung oft genug eine bloße Assonanz akzeptiert.
Diese Gebrauchslyrik für jedermann und unterwegs kam nie aus der Mode.
Da ich mich gerade ein bißchen mit Literaturgeschichte befasse, stelle ich fest,
daß schon in vergangenen Jahrhunderten Experten uneins waren bezüglich der
Formalitäten und deswegen herumzankten. Klopstock z. B. lieferte die Metrik
für seine Werke mit aus, weil sonst keiner durchkam.
Mal kurz zurück zu meinen bescheidenen Reimen. Im perfekten vierhebigen Jambus mit Auftakt
sind sie nicht zu arrangieren, wären nicht mehr dieselben.
Inzwischen will mir scheinen, daß die Sache mit der Metrik zu ernst genommen wird. Als Instrument
zum Nachweisen von Fehlern erweist sich die Betonung offenbar als willig. Allgemeine Rivalität
unter Dichtern braucht Maßstäbe, die schwierig zu objektivieren sind.
Diesem Joch will ich mich nicht völlig unterwerfen. Du tust es ja auch nicht, und ich finde, du
machst es richtig. Viele Grüße mcberry