#1

Fritz Mauthner: Kritik der Sprache (1913)

in Rumpelkammer 22.06.2009 08:33
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

""Im Anfang war das Wort"
Mit dem Worte stehen die Menschen am Anfang der Welterkenntnis
und sie bleiben stehen, wenn sie beim Worte bleiben.
Wer schreiten will, auch nur um den kleinwinzigen Schritt, um welchen
die Denkarbeit eines ganzen Lebens weiter bringen kann, der muß
sich vom Worte befreien und vom Wortaberglauben, der muß seine
Welt von der Tyrannei der Sprache zu erlösen versuchen."


Hastanirwana
GHEG
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#2

RE: Fritz Mauthner: Kritik der Sprache (1913)

in Rumpelkammer 22.06.2009 10:40
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte

Finde ich nicht!


Die Frau in Rot

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#3

RE: Fritz Mauthner: Kritik der Sprache (1913)

in Rumpelkammer 22.06.2009 11:25
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

Hallihallo, Margot!

Dank für den Blitzkommentar!

Ich denke, wir sind diesbezüglich noch vor dem Beginn der vorrevolutionären Phase.
100 Jahre sind ja ein Klacks. Aber es gibt Symptome (Digitalisierung,Genetik,Neurologie usw.)
für die Revolution der Sprachbefreiung, bzw. des -verlustes.

In nicht nur asiatichen Ländern ist das Sprechen während der Arbeitszeiten, wie andere
menschliche Bedürfnisse auch, immerhin schon an vielen Arbeitsstätten gänzlich verboten.


Hastanirwana
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#4

RE: Fritz Mauthner: Kritik der Sprache (1913)

in Rumpelkammer 22.06.2009 16:56
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte

Tach gheggrun

Also was dieser Herr vor 100 Jahren verzapfte, dünkt dich für die heutige Zeit passend? Da bin ich ganz anderer Meinung. Ich finde das - ehrlich gesagt - absoluter Blödsinn, was der Herr da geschrieben hat. Vor allem, weil er doch eine recht zweifelhafte Biographie bezüglich Kriegspropaganda-Artikel im 1. Weltkrieg aufweist. Bei solchen - angeblich studierten Herren - befällt mich dann zuweilen ein recht unangenehmes Kribbeln im Nacken.

Wie dem auch sei. Ich gehe täglich ein Stück weiter, meistens wegen und mit Wörtern. Wieso sollte ich mich von ihnen befreien? Was hätte ich dadurch gewonnen? Doch wohl eher das Gegenteil, ohne (jedes weitere) Wort bin ich zum Stillstand gezwungen ... und was das bedeutet, verdeutlicht ein bekanntes Sprichwort.

Und was meint der Gute denn mit Wortaberglauben? Geht’s da um Religion? Die Bibel? Wenn ja, wieso sagt er das nicht?

Für mich ist das alles viel zu vage, wischi-waschi und pseudo-intellektuelles Geschwafel.


Die Frau in Rot

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#5

RE: Fritz Mauthner: Kritik der Sprache (1913)

in Rumpelkammer 12.08.2009 19:12
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

Hallohalli, Margot!
Zuerst möchte ich mich, wegen des Eindrucks der Unhöflickeit, den ich sicher wegen
der langen Pause erzeugt habe, entschuldigen.Es hatte medizinische Gründe.
Zum Thema: Ich möchte den Herrn Mauthner nicht verteidigen -auch nicht seine
Theorien. Ein Sprichwort aber gibt es: Schweigen ist Gold. Des Weiteren liegt
natürlich in jeder Flut die Gefahr der Überschwemmung. Das gilt auch für Wort-
und Informationsfluten. Dazu gehört auch der Sprachmißbrauch, den es immer
gegeben hat. Heute sind diese Fluten beinahe alles relativierende Tsunamis.
Orientierungen gehen verloren und können auf Dauer nicht durch immer mehr
Worte erhalten werden. "Wortgewalt" verkommt zum "verbalen Delikt. Wir kennen
"Schreibtischtäter" aller coleur. Z.B. sind Befehle , Gesetze usw. auch nur Worte.
Da muß man sich schon mal befreien und das eigene Hirn freigeistig benutzen.
In solchem Sinn ist ein Denkanstoß -von wem auch immer- doch angebracht.
Dem Herrn Mauthner ging's vielleicht um die seinerzeitlichen Religionsmärchen
jeder Sorte oder nur um die christlichen. Ich weiß das nicht, beziehe es aber eher
auf Bestrebungen in Richtung "gläsernen Staatsbürger" und auf den "Aberglauben",
der wuchernden Bürokratien, alle Probleme der Menschheit per Wortschwallregelungen
in immer umfangreicheren (Zwangs-)Maßnahmenskatalogen regeln zu können.
Ob er nun Pseudo- oder nur Intellektueller war, ist mir gleichgültig (Ein blindes Huhn...).
Es ändert am Körnchen nichts, wenn es vom "falschen Huhn" gefunden wird.
Ein Intellektueller hat m.E.die Pflicht, dagegen zu sein -gegen was, bleibt ihm überlassen.
Ist er dafür, dann erscheint er mir bestenfalls als autonomer Nachvollzieher.
Im Übrigen gefiel mir das eingestellte Zitat, weil es für Literaten eine gewisse Provokation
darstellt. Es erschien mir zumindest amüsant.


Hastanirwana
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#6

RE: Fritz Mauthner: Kritik der Sprache (1913)

in Rumpelkammer 14.08.2009 16:37
von Anton Üm | 28 Beiträge | 28 Punkte

finde ich doch!

Am Anfang stand das Wort.
Der Anfang ist nicht das Ende,
das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Und danach ...
Wort-und menschenlos bleibt
was ohne Worte ist.
Alles.

anton



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#7

RE: Fritz Mauthner: Kritik der Sprache (1913)

in Rumpelkammer 14.08.2009 18:20
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

Hallihallali, Anton!
Thanks for comment!
Kurz und trocken,
piffpaff,
prägnant
ins Schwarze getroffen,
was mir niemals gelang.
Ein Anhang ist dran:


Dateianlage:
Hastanirwana
GHEG
zuletzt bearbeitet 14.08.2009 18:23 | nach oben


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