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Deutsche Sprache tot
in Philosophisches und Grübeleien 30.04.2009 15:20von gheggrun • | 377 Beiträge | 377 Punkte
Ausgesourcet wird von Patronen.
Schluß mit teu’ren Infusjonen!
Der Kostendruck verhindert,
daß man den Abschied lindert.
Wegen ihrer Capriolen
bleibt sie Schulspaß uns’ren Kindern,
Manch ein Dichter durft’ sie küssen.
Wer’s noch will, wird eilen müssen,
denn schon liegt sie aufgebahrt
vorm Archiv als Formular
für die Elfenbeinturmküchen
tiefgekühlt, gut aufbewahrt.
Traurig steht da die Gemeinde
denn sie ist so schön als Leiche,
rosarot mit blondem Haar.
Manche Zähre, treu geweinte,
fiel zu früh ins Massengrab,
denn sie stand noch einmal auf.
Doch im Ernst: - Jetzt isses aus.
Hastanirwana
GHEG
RE: Deutsche Sprache tot
in Philosophisches und Grübeleien 30.04.2009 18:35von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte
Hallo gheggrun,
wer so einen Nick hat, der darf auch mit der deutschen Sprache spielen
Gut das Lamento über die Rechtschreibform reißt vermutlich keinen mehr vom Hocker,
aber warum soll man nicht ein paar spaßige Zeilen darüber verfassen.
Da ich mit Reimen nichts am Hut habe, trolle ich mich wieder in meinen Elfenbeinturm,
wusste gar nicht, dass es da auch eine Küche gibt.
LG
Perry
RE: Deutsche Sprache tot
in Philosophisches und Grübeleien 30.04.2009 22:07von PaulAuster (gelöscht)
In Antwort auf:Und das ist mit Verlaub widerlich poetisiert.
fiel zu früh ins Massengrab,
RE: Deutsche Sprache tot
in Philosophisches und Grübeleien 01.05.2009 21:05von gheggrun • | 377 Beiträge | 377 Punkte
Hallihallo Auster!
Der von dir angemahnte Term in gekennzeichnet falscher "Rechtschreibe"
sollte eine Absicht -verstanden oder nicht- vermuten lassen
und verhindern, daß ich dafür getadelt werde. Nun ist das doch passiert.
Also, ich dachte, daß sich aus dem übrigen Text ergibt, daß eine
-z.T.wegen vieler Therapieversuche- bereits kränkelnde und global an Bedeutung verlierende
Sprache letztlich dahin führt, daß solche "Schreiben" allg. üblich werden.
(Siehe dazu Meldungen über Schreib- und Lesefähigkeiten der Hauptschulabgänger,Pisa usw.)
Das "Massengrab" ist ja nur das Grab vieler Reformversuche. ( Nicht gemeint sind Gräber
aus der Vergangenheit Deutschlands -obwohl die Assoziation allein beim Gebrauch dieses
Wortes nahe liegt)
Ich bilde mir ein, daß du bei deinem Kommentar etwas verärgert warst.
Vielleicht liegt das (meine Einbildung) daran, daß mir zuvor beim Lesen
der alten Kommentare anderer zu den Werken anderer ein Mangel an Humor,
Leichtigkeit, Spielbereitschaft und -ja, auch- Toleranz aufgefallen ist,
neben einer kleineren Portion Lobhudelei.
In der Hoffnung, daß ich es bin, der zu ernsthaft ist
Hastanirwana
GHEG
RE: Deutsche Sprache tot
in Philosophisches und Grübeleien 01.05.2009 21:32von PaulAuster (gelöscht)
Du scheinst nicht ganz zu verstehen: Ich schreibe ausdrücklich, dass Du die falsche Rechtschreibung als eine Art Stil hervortust (= nicht falsch, sondern um der Sache Willen "richtig"). Dann frage ich, welche genaue Funktion die Falschschreibung denn explizit im Text (vielmehr an genau diesen Stellen, bei genau diesen Wörtern) hat.
Und nein: es ergibt sich nicht unbedingt aus dem Kontext, warum es eine falsche Rechtschreibung zwingend braucht bzw. wäre mir ein solches "Ergebnis", wie Du es anführst, schlicht zu kurz gedacht und zu dröge, um es überhaupt als solches aufzuführen und obendrein und mit Verlaub finde ich es textlich schwach- bis widersinnig, eine "tote Sprache" zu attestieren und ihr dann das Messer aus Kunstgründen gleich nochmal zwischen die Rippen zu schieben, weil es eben so schön kunstvoll am Knochen entlang schabt, indem man wahrlos Worte aus künsterlichen Gründen falsch schreibt. Ein anderer mag das nun "themengebunden" nennen - ich nicht. Nimm es mir nicht übel.
Und: Wenn schon in Deinem eigenen Verständnis die Massengräber so sehr als geschichtliche Assoziation abrufbar sind, dann lass doch um Himmels Willen die Finger davon. Bitte.
Persönliche Rückschlüsse zu meinem Humor brauchst Du nicht anzustellen. Dem geht es außerordentlich gut, er erfreut sich bester Gesundheit und schreibt mir manchmal Postkarten von unterwegs. Verärgert war ich auch nicht, ich urteile lediglich über den Text und hinterfrage diesen.
Edit: Doch, Du hast Recht. Der undifferenzierte Gebrauch der Massengräber hatte mich wirklich etwas geärgert. Kommt gerade wieder hoch.
Grüße
Auster
RE: Deutsche Sprache tot
in Philosophisches und Grübeleien 02.05.2009 13:37von gheggrun • | 377 Beiträge | 377 Punkte
Hallo, Auster!
Du hast aber auch nicht richtig verstanden, was ich über "Humor usw." geäußert habe.
Du warst doch nicht persönlich angesprochen zu diesen Punkten.
Ich danke dir für Deinen Arbeitsaufwand, werde aber bestimmt nicht die "Finger von
Worten lassen", weil sie jemanden aufstoßen, zumal es sich hier nicht um ein vulgäres
handelt. (Davon habe ich schon übergenug in Forumtexten gelesen.)
Ich habe nicht den Anspruch, gefallen zu wollen und "nehme Dir gar nichts übel".
Aber (Schreib-) Fehler machen wir alle aus den unterschiedlichsten Gründen.
(Hättest Du doch nur den Bindestrich hinter "schwach" (Z6) weg gelassen!)
So sei nur bedankt für Deine Reaktion.
Hastanirwana
GHEG
RE: Deutsche Sprache tot
in Philosophisches und Grübeleien 02.05.2009 17:44von PaulAuster (gelöscht)
Und da Du mir meine übrigen Fragen nicht beantworten kannst oder willst, lassen wir auch das Geplänkel. Draußen ist schönes Wetter.
Bestens
Auster
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