Der Tag ist meine Nacht
Ein Roman über Liebe und Abschied, über ein Leben am Rande der Gesellschaft und den Aufbruch in eine neue Zeit. Marie schreibt Gedichte und liebt die Poesie der Renaissance. Als sie mit ein paar Habseligkeiten die Wohnungstür ein letztes Mal hinter sich schließt, hat sie alles verloren, was sie einst ans Leben band. Nach dem Tod ihres Mannes kann sie die Miete nicht mehr bezahlen, und das Jugendamt nimmt ihr die kleine Tochter Nisa weg. In ohnmächtiger Trauer gefangen und schutzlos den Blicken der anderen ausgeliefert, irrt sie ziellos durch die Straßen von Paris. Sie verliert das Glück, die Wirklichkeit durch Sprache zu verwandeln, und an die Stelle der Poesie, die einst ihr Leben bestimmte, tritt der nackte Kampf ums Überleben. Unzerstörbar bleibt am Ende allein die Liebe zu Nisa, die sie mit ihrer kindlichen und märchenhaften Sicht der Welt in eine neue Zukunft führt.
Erst als die Protagonistin alles – sogar ihre Sprache – verloren hat, kann sie ganz neu anfangen, und mit den Worten sich selbst und ihr Leben (wieder) finden. Es ist ein sehr leiser Roman, wer also Action erwartet wird enttäuscht werden, aber wenn man sich darauf einläßt, findet man zusammen mit Marie zurück zu den ganz einfachen, aber elementaren Dingen des Lebens.