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Flücht.end
Wie ungezähmt das Blut mir durch die Adern schießt,
weil unser kopfend Ja in eine Richtung fällt.
Ich bin bereit und kippe dir mein Leben in die Welt,
da selbst der kleinste Schritt von dir auch mich am (vorwärts) Laufen hält.
Das letzte Flüchten ist vorbei, im Gehen sprießt
ein Mut, der Angst ins Wanken bringt und dann zerschellt.
Mein Blick, der in den Himmel springt und auf die Sonne fällt,
erzeugt ein Strahlen, das mich blind macht für das Dunkel dieser Welt.
RE: flücht.end
in Liebe und Leidenschaft 16.03.2009 15:49von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte
Hallo Maya,
das empfinde ich als gekonnt und auch gut gelungen, auf jeden Fall ein Liebesgedicht, welches aus der Reihe fällt und in dem die Sprache erfreulich sprießt. Das Reimschema ist ebenso unkonventionell, der Haufenreim nutzt sich erfreulicherweise nicht ab. Etwas aufgesetzt erscheinen mir der Punkt in der Überschrift, das "kopfend Ja" und das in Klammern gesetzte Vorwärts. Ansonsten überzeugt mich das, selbst wenn der Mut in dieser grammatikalischen Konstruktion zerschellt. Aber vielleicht ist diese Ambivalenz sogar gewollt?
Liebe Grüße
Oliver
Gedichte und Kommentare in allerbester Absicht
Hallo Oliver,
vielen Dank für das Lob und die kritischen Worte, denen ich teils zustimme, zum Beispiel, was das in Klammern gesetzte "vorwärts" anbelangt. Das ist die Stelle, mit der ich mich am schwersten tat, und die mich selbst nicht überzeugt. Den Titel und das "kopfend Ja" finde ich aber schön, diese Dinge möchte ich beibehalten. Und dieses "zerschellt" könnte man m.E. auf Mut und Angst beziehen, je nach Lesart, aber glücklich gewählt ist diese Konstruktion natürlich nicht, denn die Aussage soll eindeutig in die positive Richtung gehen, keine Ambivalenz mehr.
Danke für dein Feedback! Liebe Grüße, Maya
RE: flücht.end
in Liebe und Leidenschaft 29.03.2009 09:00von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hallo Maya
mir gefällt der Punkt im Titel, der gibt ihm ja erst seinen Sinn.
Zeile 3 ist toll, dafür nehme ich auch die Klammern und das klopfen in kauf, das mir ein bisschen nah am pochen (*örks *g) ist.
Zeile 4 ist ein bisschen umständlich. Einfacher:
da selbst dein kleinster Schritt auch mich am (vorwärts) Laufen hält.
In Zeile 6 zerschellt eindeutig der Mut, das geht so nicht, wenn es positiv sein soll. Etwas kann zerschellen, aber etwas kann nicht etwas anderes zerschellen, das geht nicht.
ein Mut, der Angst ins Wanken bringt, die dann an ihm zerschellt.
wäre inhaltlich wohl korrekt, klingt aber nicht besonders. Lass dir halt was besseres einfallen.
Insgesamt hats mir aber gut gefallen, es ist sehr gefühlig ohne gesfühlsduselig zu sein.
Gruß
Simone
Hi Sim,
ich zerschelle dich! Geht das nicht? Nein, es muss wohl immer etwas vorhanden sein, an dem etwas zerschellt. Ich wollte den Begriff in der Art von "zerstören, zermalmen" nutzen, doch funzt das nicht. Ich sehe es ein. Klopfend? Meinst du das "kopfend", das auf eine Art Kopfentscheidung anspielen soll? Und nun, da du es "richtig" liest, findest du es noch schlimmer?
Zu deinem Vorschlag (Z4): Die Silbenzahl würde nicht mehr stimmen. Aber der Hauptgrund für ein momentanes Belassen ist, dass ich den Vers gar nicht als zu kompliziert empfinde. Man versteht ihn doch auf Anhieb und so umständlich ist er für mich auch nicht formuliert, als dass man ihn ändern müsste. Einziger Vorteil: Ein "dir" (Z3,4) fiele weg. "Dir" klingt so hart, es sticht für mich beim Lesen jedes Mal heraus.
Ja, da muss ich mir wohl doch etwas Neues für "zerschellen" überlegen. Danke für deine Hinweise. :)
Gruß, Maya
Hallo Maya,
nicht schlecht was du hier geschrieben hast, umwohlnichtzusagen echt gut!
Wieder sieht man das du dir in Sachen Reimschema wohl sehr den Kopf machst, denn alltäglich ist wohl vieles, aber nicht dies.
Sehr erfrischend mal nicht in Standart zu versumpfen!
Was mir ganz und gar nicht in den Kram passen will ist der Vers
ein Mut, der Angst ins Wanken bringt und dann zerschellt.
bzw. die gekennzeichnete Stelle. 'Angst ins Wanken' empfinde ich (mit Verlaub) als viel zu flach im direkten Vergleich mit
dem restlichen Text!
Die von dir auch schon angesprochene Stelle um die Klammersetzung herum finde ich der Idee halber witzig -
mit Klammern lässt sich sicher viel in die Wege leiten - aber deine Variante ist mir persönlich viel zu naheliegend.
Entweder kann ich die Klammer einfach weglassen und habe nicht viel neues vor den Synapsen, oder ich lasse sie
samt Inhalt Weg und erhalte fast den selben Kontext...und das kommt m.E. ganz und gar nicht dufte.
Als Idee hätte ich hier auf Anhieb die Klammer nach dem laufen zu platzieren. Rein grammatikalisch gesehen sicher ein Wagnis,
aber du musst zugeben, dass es an diesr Stelle nicht so schnell überlesen wird wie jetzt! Somal du so den Akzent nicht direkt auf
das vorwärts laufensetzen würdest, und so fast eine neue Bildebene inne hättest.
Von diesen zwei Kleinigkeiten abgesehen ein echt guter Text der in mir einen Fan gefunden hat und sicher nicht
das letzte Mal gelesen wurde!
Einen lieben Gruß, vom franz
_________________________________________
>> Jetzt kann man schreiben was man will
(Oskar Pastior)
Hallo franz,
vielen Dank für den Kommentar. Dass dir der Text erst einmal grundsätzlich gefällt, freut mich natürlich. Ja, er hat (immer noch) Schwächen, was wohl meiner Faulheit zuzuschreiben ist, gepostete Gedichte im Nachhinein noch einmal zu überarbeiten. Mit dem Vorgang des Postens ist der Schaffensprozess - das klingt so herrlich unbescheiden! :D - für mich quasi abgeschlossen, und dann erwarte ich nur noch ein "Hot" oder "Schrott", wenn man so will und lasse es im Forum versacken. Ich ändere das meist nur, wenn der Kritiker gleich eine überzeugende Alternative bereithält, die ich nur noch zu kopieren brauche. Ja, das ist verwerflich, gelle?
Der von dir angesprochene Vers wurde schon von den anderen Kommentatoren kritisiert. Dass er zusätzlich noch flach wirkt, kann mich nicht mehr erschüttern, weil er sowieso falsche Bezüge herstellt.
Die Stelle mit der Klammer möchte ich nicht mehr ändern und den Inhalt auch nicht weglassen, weil er die Schwäche des lyrI offenbart, in Beziehungssachen sein Heil in der Flucht zu suchen, indem es eben öfter einen Schritt zurück und nicht vorwärts tut. Und sie nach dem Laufen zu platzieren, kommt nicht wirklich infrage, das klingt ja abartig. ;)
Aber es ist schon eine Schande, dass ich den drittletzten Vers noch nicht überarbeitet habe.
Liebe Grüße von mir.
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