#1

Ein Sommerbild

in Natur 30.01.2005 15:10
von kein Name angegeben • ( Gast )
Ein Sommerbild

Im warmen Moos
bin ich ein Mensch
aus grünem Samt.

flaumig - flauschig
federweich

Und Sonne lugt
durchs Marmordach;
malt ein Lächeln
ins Gesicht.

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#2

Ein Sommerbild

in Natur 31.01.2005 14:44
von MrsMerian (gelöscht)
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Ich glaube, dass das lyr. Ich sich so wohlig fühlt in der Wiese, dass es mit dem Moos zu verschmelzen scheint. Daher der Mensch aus grünem Samt.

Das Marmordach sind für mich die Wölkchen, die den Himmel fleckig machen, wie Marmorplatten.

Leider denke ich bei dem Bild des Menschn im Moos an eien schönen blauen Himmel mit Schäfchenwolken, bei Mormor an kalte, graue Steinplatten.
Weil aber die Idee der Verknüpfung Marmors mit dem Himmel so unverbraucht und eigentümlich ist, weiß ich nicht recht, was ich denken soll.

Zudem ist es so, wenn ich im Gras liege, die Sonne scheint und alles toll ist, dass ich dann eher einschlafe... jedenfalls die Sonne allein mich nicht zum Lachen bringt.
Wenn sich das nicht für mich wiedersprechen würde, wäre es eine schöne Momentaufnahme... für mich persönlich -wenn ich mir auch vorstellen kann, was gemeint ist- ist es aber nicht zutreffend...

Die erste Strophe finde ich toll, der Mittelöteil sagt mir gar nicht zu uznd am Ende wünschte ich mir noch eine vergleichbare Metapher wie der Mensch aus grünem Samt.
Die finde ich nämlich wunderbar. Ein Mensch, nicht mehr und nicht weniger, und er ist aus grünem Samt, in seine Umwelt eingeschmolzen... Symbiont.

LG
Mrs.

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#3

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in Natur 31.01.2005 19:04
von MrsMerian (gelöscht)
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Wer sagt denn, dass ich nicht daneben liege?

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#4

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in Natur 31.01.2005 19:45
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hallo ihr zwei,

freut mich sehr, dass ihr euch so ausführlich mit meinem Gedicht beschäftigt habt.
Dankeschön
Die erste Strophe sollte, wie MrsMerian schon sagte, die Verbundenheit ausdrücken, das Einswerden, Verschmelzen mit der Natur.
Schön, dass euch das Bild gefällt.

Und die zweite Strophe sollte dann dieses Einswerden verstärken, indem der Mensch die Eigenschaften des Mooses annimmt.

Mit dem Marmordach (vielleicht ein wenig unglücklich gewählt) wollte ich die in sich verwobenen Baumkronen darstellen, die Licht durchlassen, aber eben gesprenkelt, marmoriert.

So, und der Schluss gefällt mir ehrlich gesagt selber nicht wirklich, da muss ich wohl noch ein bißchen dran tüfteln

Danke nochmal für eure Gedanken und Eindrücke!

Liebe Grüße
Soyka

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#5

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in Natur 31.01.2005 22:41
von kein Name angegeben • ( Gast )
Ich weiß nicht, was am Ende so problematisch ist. Warum soll man nicht bei solcher Friedlichkeit lächeln. Ein zeitloser Moment, den man festhält und mit einem Lächeln kommentiert. Insgesamt ein schönes Gedicht.

Das einzige, was mich etwas irritiert, ist das "flauschig". Moos und Wiese oder die ganze Situation kann flaumig und federweich sein, spielt ja auch auf den gleichen Ursprung des Empfindens an. Aber flauschig gehört meinen Vorstellungen nache in eine andere Kategorie. So richtig begründen kann ich das gar nicht, denn inhaltlich stimmt es schon. Vielleicht findest du totzdem noch ein anderes Wort. Mir selber fällt aber auch keine Alternative ein, insofern sollte ich mich also mit Kritik zurückhalten.

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#6

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in Natur 31.01.2005 23:41
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Ja, "flauschig" ist auch meiner Meinung nach ein allzusehr in allerlei Kitschwelten und der Werbung verbrauchtes Wort. Aber ich würde nicht über Semantik streiten wollen, denn gerade durch dieses hübsche unkomplizierte gedicht wird das Ansehen des Wortes wieder gehoben.

flaumig - flauschig federweich
Ist eine Alliteration die im Sinne des textlichen Sinnes und der Unauswechselbarkeit ihrer Glieder nicht gebrochen werden kann. Mir fiele da höchstens noch fluffig ein, das aber meiner Meinung nach das Ganze allzusehr ins Lächerliche rücken würde.
Ich verweise auf die ehrenwerten Herren

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#7

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in Natur 01.02.2005 18:07
von kein Name angegeben • ( Gast )
Dank euch schön, Katharma und Wilhelm.

Ich werd mir noch überlegen, was ich mit dem "flauschig" anstelle, obwohl mir das Wort an sich gefällt.

Fluffig klingt übrigens lustig, die Bedeutung bleibt mir allerdings verborgen

Liebe Grüße

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#8

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in Natur 01.02.2005 23:32
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
fluffig ist irgendwo zwischen kuschlig und knuffig angesiedelt^^. Fluffig hat also noch was leichtes, wie z.B. Zuckerwatte, die könnte man als fluffig-knuffig bezeichnen^^

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#9

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in Natur 02.02.2005 00:00
von Arno Boldt | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
knuffig ist mehr niedlich.
kuschlig mehr kindlich romantisch, auch verspielt.

fluffig hat noch etwas rosafarbenes... also, männer: vorsicht!!



grüße.
arno.

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#10

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in Natur 02.02.2005 14:54
von muh-q wahn (gelöscht)
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Die Kritiker sollten nicht so schnell kritisieren und die Dichter nicht so eilig zurückrudern ! Wer weiß denn schon, wie ein Mensch aus grünem Samt beschaffen ist ? Flausch ist ein weiches Wollgewebe und ist Samt das etwa nicht ? Flaum sind (u.a.) weiche Bauchfedern. Auf die schöne Aliteration wurde ja Gott sei's gepfiffen schon hingewiesen. Und Marmor, meine Lieben, Marmor gibt es selbstverständlich auch in grün. Da staunt ihr, gelle ! Ich hatte beim Lesen des Gedichtes überhaupt keinerlei Zuckungen bei dem Marmor, da sich natürlich, zwangsläufig und sofort die Baumkronen (auch was wertvolles) gedanklich einstellten. btw.: Kronen sind noch nicht mal grün, haha. Stutzen musste ich erst bei den Kritiken.

Schönes, kleines Gedicht. Nicht weltbewegend aber treffend. Hat mir gut gefallen, da es prima und ganz kurz beschreibt, wie man sich sommers im grünen Moose liegend fühlt, wenn einen die Sonne durch die Baumkronen anblinzelt: Flaumig, flauschig, federweich.

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#11

Ein Sommerbild

in Natur 02.02.2005 20:24
von kein Name angegeben • ( Gast )
Hui, dann ist jetzt mein Vokabular wieder um ein Wort reicher

Dein Lob, muh, freut mich sehr.
Vielen Dank!

Fluffige Grüße
Soyka

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