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#1
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Duell der kühnsten Künste
in Humor und Fröhliches 09.02.2005 15:41von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Duell der kühnsten Künste
Die Bilder grauen sich, Skulpturen sind formiert,
vor Laute schlägt Musik, was federnd schwang das schwert,
vergast in süßem Duft, die Speisenwut verzehrt,
die Zunge mundstarr krampft, Pamphlete wischverschmiert.
Die Pinsel kitzeln tot, behämmern Meisselkopf,
der Bockmist tönt im Ohr, am Springer angeeckt,
Flakons sind furzgewürzt, und Töpfe wie geleckt,
nur Mundgeruch erschallt, verflossner Tintentopf.
Duelle sind erstarkt, die Künste leider frei,
doch Streiter hüte dich, die Eile rüstet schlecht,
verraten will ich dir, nur eine wappnet recht!
Denn wählt der kluge Geist die stärkste Zauberei,
die Tanzen, Riechen, Schreiben, Schmecken, Sprechen wird,
und formend, malend, klingend, als Verdichtung währt.
Hallo Willi.
Freue mich hier erste sein zu dürfen *g*
zunächst musste ich mich schlau machen, was ein Pamphlet ist und werde es gleich hier hertippen um es nicht zu vergessen also mein FWL (ich hab eins :P) sagt mir, dass es sich um eine Streit- / Schmähschrift handelt.
Tristesse (grau); schönes Wortspiel grau-grauen. Es ist also schon mehr als nur trist, sondern grauenhaft. man ist festgefahren (Skulpturen - formiert). Formiert deutet auf eine Auseinandersetzung hin.
Laute = Lautsärke? Denn das Instrument wirst Du wohl nicht gemeint haben... obwohl die Laute wieder in das Festgelage passt, dass anscheinend hier stattfindet. Aufgetakelte Gesellschaft (süßer Duft - Parfum), man hat es satt, die Zunge ist verkrampft (kein lockerer Umgang miteinander --> Zunge - Small Talk) und die Streit-und Schmähschruften lassen kaum mehr eine Eindeutige Position/ Forderung erkennen, sie sind wischverschmiert.
Pinsel kitzeln tot... erstens wird ein Pinsel genutzt um etwas zu schaffen, ein Bild, Kunst.
In Kombination mit dem tot kitzeln, denke ich aber an ein kitzeln - totlachen --> Provokation. Ich würde jedenfalls agressiv, wenn mir einer mit einem Pinsel auf dem Leim rücken würde... hat man so nicht auch früher gefoltert? Das Behämmern: Manipulation, sich etwas so machen, wie man es möchte. Bockmist nun ja, er tönt also ... das lyr. ich zeigt hier einen gewissen Verdruss ob der Umstände. Am Springer ist man angeeckt: Schach. Das woran man sich stört ist ein strategisch durchdachter Zug.
*g* es stinkt nach Scheiße. Man hat es gefressen (den Köder). Mundgeruch = Wiederholungen, da kein frischer Wind, verflossener Tintentopf --> es wurde viel geschrieben, vergeblich (verflossen).
Der Sprecher, das lyr. ich hat also die Situation von außen beobachtet und beurteilt um nun in den Terzetten Deines Sonettes Stellung zu beziehen und als immernoch neutraler Zuschauer Tipps zu geben.
Es sind Duelle, die das Bild beherrschen -das passt hier prima zu den Skulpturen die formiert sind. Das intendiert nämlich schon, dass man im Streit so festgefahren ist, dass jeder, der kein Freund ist, automatisch Feind sein muss.
Nun eine Mahnung: Hüte Dich! Man kann gegen eine strategie nur strategisch angehen, unüberlegtes, überstürztes Handeln ist fehl am Platz und fürht zu Misserfolgen. Das lyr. ich sagt, es gäbe eine bessere Lösung und zwar nur eine wirksame Waffe.
Den Klugen sei sie vorbehalten, gar eine Zauberei, die unterhalten kann und ein kleines Eigenleben führt und zudem beständig ist (währt) - die Verdichtung.
Nun, Willi. Ich stoße mich an dem Bockmist!
Warum? Das ist die einzige Stelle an der Du Dein lyr. ich eine Wertung vornehmen lässt.
Ansonsten finde ich es gut gelungen. Sehr schön würde es sich auch in einem gewissen anderen Forum machen. Ich gehe einmal davon aus, dass Du dort inspiriert wurdest?
LG
Mrs.
Freue mich hier erste sein zu dürfen *g*
zunächst musste ich mich schlau machen, was ein Pamphlet ist und werde es gleich hier hertippen um es nicht zu vergessen also mein FWL (ich hab eins :P) sagt mir, dass es sich um eine Streit- / Schmähschrift handelt.
Zitat: |
Die Bilder grauen sich, Skulpturen sind formiert, |
Tristesse (grau); schönes Wortspiel grau-grauen. Es ist also schon mehr als nur trist, sondern grauenhaft. man ist festgefahren (Skulpturen - formiert). Formiert deutet auf eine Auseinandersetzung hin.
Zitat: |
vor Laute schlägt Musik, was federnd schwang das schwert, vergast in süßem Duft, die Speisenwut verzehrt, die Zunge mundstarr krampft, Pamphlete wischverschmiert. |
Laute = Lautsärke? Denn das Instrument wirst Du wohl nicht gemeint haben... obwohl die Laute wieder in das Festgelage passt, dass anscheinend hier stattfindet. Aufgetakelte Gesellschaft (süßer Duft - Parfum), man hat es satt, die Zunge ist verkrampft (kein lockerer Umgang miteinander --> Zunge - Small Talk) und die Streit-und Schmähschruften lassen kaum mehr eine Eindeutige Position/ Forderung erkennen, sie sind wischverschmiert.
Zitat: |
Die Pinsel kitzeln tot, behämmern Meisselkopf, der Bockmist tönt im Ohr, am Springer angeeckt, |
Pinsel kitzeln tot... erstens wird ein Pinsel genutzt um etwas zu schaffen, ein Bild, Kunst.
In Kombination mit dem tot kitzeln, denke ich aber an ein kitzeln - totlachen --> Provokation. Ich würde jedenfalls agressiv, wenn mir einer mit einem Pinsel auf dem Leim rücken würde... hat man so nicht auch früher gefoltert? Das Behämmern: Manipulation, sich etwas so machen, wie man es möchte. Bockmist nun ja, er tönt also ... das lyr. ich zeigt hier einen gewissen Verdruss ob der Umstände. Am Springer ist man angeeckt: Schach. Das woran man sich stört ist ein strategisch durchdachter Zug.
Zitat: |
Flakons sind furzgewürzt, und Töpfe wie geleckt, nur Mundgeruch erschallt, verflossner Tintentopf. |
*g* es stinkt nach Scheiße. Man hat es gefressen (den Köder). Mundgeruch = Wiederholungen, da kein frischer Wind, verflossener Tintentopf --> es wurde viel geschrieben, vergeblich (verflossen).
Zitat: |
Duelle sind erstarkt, die Künste leider frei, doch Streiter hüte dich, die Eile rüstet schlecht, verraten will ich dir, nur eine wappnet recht! |
Der Sprecher, das lyr. ich hat also die Situation von außen beobachtet und beurteilt um nun in den Terzetten Deines Sonettes Stellung zu beziehen und als immernoch neutraler Zuschauer Tipps zu geben.
Es sind Duelle, die das Bild beherrschen -das passt hier prima zu den Skulpturen die formiert sind. Das intendiert nämlich schon, dass man im Streit so festgefahren ist, dass jeder, der kein Freund ist, automatisch Feind sein muss.
Nun eine Mahnung: Hüte Dich! Man kann gegen eine strategie nur strategisch angehen, unüberlegtes, überstürztes Handeln ist fehl am Platz und fürht zu Misserfolgen. Das lyr. ich sagt, es gäbe eine bessere Lösung und zwar nur eine wirksame Waffe.
Zitat: |
Denn wählt der kluge Geist die stärkste Zauberei, die Tanzen, Riechen, Schreiben, Schmecken, Sprechen wird, und formend, malend, klingend, als Verdichtung währt. |
Den Klugen sei sie vorbehalten, gar eine Zauberei, die unterhalten kann und ein kleines Eigenleben führt und zudem beständig ist (währt) - die Verdichtung.
Nun, Willi. Ich stoße mich an dem Bockmist!
Warum? Das ist die einzige Stelle an der Du Dein lyr. ich eine Wertung vornehmen lässt.
Ansonsten finde ich es gut gelungen. Sehr schön würde es sich auch in einem gewissen anderen Forum machen. Ich gehe einmal davon aus, dass Du dort inspiriert wurdest?
LG
Mrs.
#3
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Duell der kühnsten Künste
in Humor und Fröhliches 10.02.2005 00:33von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
meine bescheidene Meinung...
sehr sonettig , also da hast Du die Zäsur gut eingehalten, wobei Du dennoch auf die übergreifenden Reime verzichtet hast. Nun ja, ich misse dennoch etwas Gehalt im Text selbst. Also mir scheint, als hast Du wahrlich nur mit Worten gespielt und den Sinn dahinter vergessen. Nun, man könnte das sogar auf den TExt selbst beziehen, indem man sagte, was denn diese Duelle für einen Sinn haben, also eine Satire auf sich selbst. Das würde mir passen...
Aber ich werde es wohl noch mal lesen müssen, um alles herauszuhören.
Grüße
sehr sonettig , also da hast Du die Zäsur gut eingehalten, wobei Du dennoch auf die übergreifenden Reime verzichtet hast. Nun ja, ich misse dennoch etwas Gehalt im Text selbst. Also mir scheint, als hast Du wahrlich nur mit Worten gespielt und den Sinn dahinter vergessen. Nun, man könnte das sogar auf den TExt selbst beziehen, indem man sagte, was denn diese Duelle für einen Sinn haben, also eine Satire auf sich selbst. Das würde mir passen...
Aber ich werde es wohl noch mal lesen müssen, um alles herauszuhören.
Grüße
#5
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Duell der kühnsten Künste
in Humor und Fröhliches 10.02.2005 13:31von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Alo wenn du die zeit findest lies es noch mal, nur für dich lass ich's hier stehen
Eigentlich ist er schon so aufgebaut, dass in den beiden ersten Quartetten 8 verschiedene... vorkommen und der Leser über diese 8 eine bestimmte Meinung bekommen soll bis etwas folgt das ich Pointe nenne. Aber ich möchte ja nichts verraten vielleicht kann man bei mrs Interpretation den Ansatz finden.
Eigentlich ist er schon so aufgebaut, dass in den beiden ersten Quartetten 8 verschiedene... vorkommen und der Leser über diese 8 eine bestimmte Meinung bekommen soll bis etwas folgt das ich Pointe nenne. Aber ich möchte ja nichts verraten vielleicht kann man bei mrs Interpretation den Ansatz finden.
na gut, ich erkenne Kochen, MAlen, Bildhauen, Musikspielen, Redekunst, hm Riechmittel, also Parfüm, Schreiben. Das wären so die Künste...
Sehr krass beschrieben.
UNd dann kommt eben dein Resümee.
Ganz toll finde ich den Vers: doch Streiter hüte dich, die Eile rüstet schlecht.
Der ist schon fast belehrend.
Grüße
Sehr krass beschrieben.
UNd dann kommt eben dein Resümee.
Ganz toll finde ich den Vers: doch Streiter hüte dich, die Eile rüstet schlecht.
Der ist schon fast belehrend.
Grüße
#7
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Duell der kühnsten Künste
in Humor und Fröhliches 10.02.2005 15:29von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Na also, das meinte ich, und all diese Künste werden durch die Dichtung naja, verdichtet eben.
Alle anderen Künste sollen lächerlich gemacht werden, in ihrem Unvermögen Duelle zu ermöglichen...
Und dann habe ich eben noch ein paar Wortspiele eingebaut was bei 6 Silben gar nicht so einfach, z.B.
die Zunge mundstarr krampft->Wundstarrkrampf
oder Speisenwut verzehrt->speisen wutverzerrt...
vor Laute schlägt Musik-> die Laute schlagen, Vorlaute werden von der Musik geschlagen....
falls es wen interessiert
Alle anderen Künste sollen lächerlich gemacht werden, in ihrem Unvermögen Duelle zu ermöglichen...
Und dann habe ich eben noch ein paar Wortspiele eingebaut was bei 6 Silben gar nicht so einfach, z.B.
die Zunge mundstarr krampft->Wundstarrkrampf
oder Speisenwut verzehrt->speisen wutverzerrt...
vor Laute schlägt Musik-> die Laute schlagen, Vorlaute werden von der Musik geschlagen....
falls es wen interessiert
#8
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Duell der kühnsten Künste
in Humor und Fröhliches 10.02.2005 16:24von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
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