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#1
von Hojaro (gelöscht)
Junitropfen
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 19.02.2005 16:04von Hojaro (gelöscht)
Seht die Geschichte mit diesem Kerlchen:
Junitropfen
Kann man in Emotionen zergehen? Es gibt Tage, da fühle ich mich unbeschwert und das Herz möge nur einen Bruchteil des eigentlichen Gewichtes zu wiegen. Dann… Ja dann laufen die schönsten Wesen auf Erden herum. Sie besitzen meist tiefe braune Augen und lange, lockige schwarze Haare, die bis kurz über den Apfelpo reichen. Kennt ihr das, wenn man sich daneben so klein, so aufblickend vorkommt? Immer wieder verwechsle ich diese Wesen mit den beflügelten weißen Himmelsbesteiger. Und sehen solltet ihr erst einmal den sicheren und stolzen Gang. Kommt man sich nicht wie ein Trampel vor? Ach, niederknien möchte ich dann und weiß doch nicht warum. Was zieht mich denn an? Kommen nur ein paar Rundungen um die Ecke und schon ist es geschehen. Ich weiß noch, eine hieß Lisa. Gedichte habe ich ihr gewidmet. Immer und immer wieder. Und schüchtern war ich, ob sie meine Gefühle denn verstehen könnte. Schreit man dann doch allzu oft vom verklärten Dichter, der in der einen Hand eine Feder und in der anderen Hand ein Blatt hält. Oh, ja ich lasse mir gerne den Wind durch das Haar wehen und gerne setze ich mich still auf eine Bank und lausche dem Zwitschern der Amseln über mir. Aber wird sie denn das verstehen? Konnte ich es denn schaffen, dass sie mich alten Pergamentbekritzler in ihr klopfendes Herz schließt? Nun ich erinnere mich, wie ich zitternd mein erstes Gedicht in ihre Hände legte, ich war kaum älter als 17 und in dieser pubertären Phase, in der man auch schon mal den Himmel herunter holt und ihn seiner Angebeteten darlegen möchte. Wie ich doch ihren verwunderten Blick genoss, der irritiert von dem Gedicht zu meinen Augen und wieder auf das Gedicht glitt.
„Ist das für mich?“ Lachte sie ihre rhetorische Frage und schloss ihre herrlichen Wimpern zu einem kurzen Zwinkern.
„Ja“. Ich erwiderte ihr Zwinkern. „Knospenröte“ war der Titel und der schien ihr schon angetan.
„Ich wusste gar nicht, dass du eine lyrische Ader hast“.
„Nun, man wird sehen, ob ich die wirklich habe.“ Sie lächelte und trug ihre Füße im Gleittakt von mir weg. Sie hat das Gedicht entgegengenommen. Ich konnte es nicht glauben und schon schwoll Hoffnung in meiner kleinen verbrämten Brust. Ihr ahnt es nicht, ich konnte sogar den Nachhauseweg pfeifen und meine Gedanken an die Tristheit und Depressionen wegwischen. Wusstet ihr, wie schnell das gehen kann? Kaum meint man, verliebt zu sein, klettert man auch aus dem tiefsten Loch wieder heraus und vergisst dass man gestern noch in die Saale gehen wollte. Aber man gönne mir diese unverhoffte Seligkeit, wo mein Herz doch so versteinerte.
Ich saß also zu Hause und bekam dieses Flimmern auf der Haut, das man immer wieder bekommt, wenn man verliebt ist. Würde man sich doch nicht so schnell dadurch verraten. Zumindest meine Mutter fragte am Mittagstisch, was denn mit mir los sei. Ich antwortete nicht und hatte damit bereits die Antwort geliefert.
„Wer ist es denn, Tom?“
Ich konnte nicht verhindern, dass wieder ein Lächeln über mein Gesicht hauchte.
„Du kennst sie ja doch nicht, Mom!“
„Wenn du schon nicht sagen möchtest, wer sie ist, könntest du doch wenigstens sagen, wie sie ist?“
Leider antwortete ich das Übliche:
„Schlank, mittelgroß, braunäugig, schwarze lange Haare.“
Dass sie etwas ganz Besonderes war, vergaß ich zu erwähnen.
So kam ich dazu, am nächsten Morgen mit rosigen Wangen den Schulweg zu beschreiten, das Glück im Kopfe tragend. Ich hoffte, dieses Glück endlich einmal als Konterbande zu benützen. Genesen solltet ihr an meinem Glück.
„Warte auf mich.“ Es donnerte hinter mir. Wer war das? Ach, der Schweiß schoss schon wieder aus meiner Haut.
„Lisa, hier bin ich.“ Wisperte ich zurück.
„So wird das nichts mit dem Erobern.“ Markierte sie. Ich spürte, wie glasige Gewissheit mich überschwemmte. Konnte es schon wieder geschehen?
„Hast du im Ernst geglaubt, du könntest mit deinen besudelten Fingern mein Herz befingern?
Hast du im Ernst geglaubt, du könntest von herabfallenden Wolken dichten?
Und mich damit beeindrucken? Ich will Gefühle haben, du Holzraspler. Was soll ich mit Sahne auf der Torte, wenn ich davon dick werde. Komm später wieder, Stanzensetzer und zeige mir, dass du etwas für mich empfindest.“
„Aber ich habe doch alles ….“
„Papperlapapp. Komm mir nicht noch einmal mit solchem Tand.“
Ach, es weht mir das Herz. Wie sagte doch mein alter Mentor: „Lyrik ist brotlos und vergessen. Die Leute wollen sich die Welt nicht mehr erklären lassen. Sie wissen es selbst schon viel zu gut und gehen daran zugrunde.“
Auch damals wollte ich ihm widersprechen und meinen, dass man wenigstens die Mädchen mit gepflückten Worten beeindrucken kann.
„Dafür dichtest du also? Schäm dich ehrlich. Der Dichter möchte die dicksten Fische aus dem Wörterteich angeln und braten. Die Fische legt er dann den Deutschen vor, um sie daran würgen zu lassen. Esprit, Geist, Fantasie und Romantik. Dass sind die Dinge, mit denen der Dichter belegt sein sollte und nicht mit jugendlicher Protzerei. Wo kämen wir denn hin, wenn alle Eitlen dichten? Aber da sind wir ja schon. Ein Haufen von Schmutzfinken, die glaubt Kirsch ist vornehmlich eine Frucht und Eich ein Baum.“
Ich mag diese fickenden Fische aber nicht. Ich bin ich und das darf man nicht bemängeln. Ich bin unantastbar. Ich bin Gott.
Als die Tränen in Litern auf die Kissen meines Kummers fliegen, lehne ich mich zurück. Mittlerweile bin ich 32. Ich habe einen kleinen Sohn und wohne in einer Zweiraumwohnung mit ihm in Halle-Neustadt. Ihr kennt Halle-Neustadt. Die größte Plattenbausiedlung der ehemaligen DDR. Sehnsüchtig erinnere ich mich an die Tage, als ich noch dachte. Ich hoffte, ich könnte die Welt aus den Fugen heben. Danken muss ich mir selbst in meiner Selbsterkenntnis. Ich weiß, dass ich doch nur ein normaler Mensch bin. Ich war Dichter. Ich bin Mensch. Ich schrieb Verse. Ich lebe. Ich ergoss mich im Treiben. Ich bin geschieden.
Verliebt bin ich, doch nie habe ich mich verliebt. Wisst ihr, was ich meine? Ich log, ich könnte es, ich weiß, ich kann es nicht und ich hoffe, ich werde es nie.
Es läutet. Marion holt Arne zum Wochenende. Es wird wohl Kino geben. Das Eis schmeckt lecker. Das gönne ich mir …
Junitropfen
Kann man in Emotionen zergehen? Es gibt Tage, da fühle ich mich unbeschwert und das Herz möge nur einen Bruchteil des eigentlichen Gewichtes zu wiegen. Dann… Ja dann laufen die schönsten Wesen auf Erden herum. Sie besitzen meist tiefe braune Augen und lange, lockige schwarze Haare, die bis kurz über den Apfelpo reichen. Kennt ihr das, wenn man sich daneben so klein, so aufblickend vorkommt? Immer wieder verwechsle ich diese Wesen mit den beflügelten weißen Himmelsbesteiger. Und sehen solltet ihr erst einmal den sicheren und stolzen Gang. Kommt man sich nicht wie ein Trampel vor? Ach, niederknien möchte ich dann und weiß doch nicht warum. Was zieht mich denn an? Kommen nur ein paar Rundungen um die Ecke und schon ist es geschehen. Ich weiß noch, eine hieß Lisa. Gedichte habe ich ihr gewidmet. Immer und immer wieder. Und schüchtern war ich, ob sie meine Gefühle denn verstehen könnte. Schreit man dann doch allzu oft vom verklärten Dichter, der in der einen Hand eine Feder und in der anderen Hand ein Blatt hält. Oh, ja ich lasse mir gerne den Wind durch das Haar wehen und gerne setze ich mich still auf eine Bank und lausche dem Zwitschern der Amseln über mir. Aber wird sie denn das verstehen? Konnte ich es denn schaffen, dass sie mich alten Pergamentbekritzler in ihr klopfendes Herz schließt? Nun ich erinnere mich, wie ich zitternd mein erstes Gedicht in ihre Hände legte, ich war kaum älter als 17 und in dieser pubertären Phase, in der man auch schon mal den Himmel herunter holt und ihn seiner Angebeteten darlegen möchte. Wie ich doch ihren verwunderten Blick genoss, der irritiert von dem Gedicht zu meinen Augen und wieder auf das Gedicht glitt.
„Ist das für mich?“ Lachte sie ihre rhetorische Frage und schloss ihre herrlichen Wimpern zu einem kurzen Zwinkern.
„Ja“. Ich erwiderte ihr Zwinkern. „Knospenröte“ war der Titel und der schien ihr schon angetan.
„Ich wusste gar nicht, dass du eine lyrische Ader hast“.
„Nun, man wird sehen, ob ich die wirklich habe.“ Sie lächelte und trug ihre Füße im Gleittakt von mir weg. Sie hat das Gedicht entgegengenommen. Ich konnte es nicht glauben und schon schwoll Hoffnung in meiner kleinen verbrämten Brust. Ihr ahnt es nicht, ich konnte sogar den Nachhauseweg pfeifen und meine Gedanken an die Tristheit und Depressionen wegwischen. Wusstet ihr, wie schnell das gehen kann? Kaum meint man, verliebt zu sein, klettert man auch aus dem tiefsten Loch wieder heraus und vergisst dass man gestern noch in die Saale gehen wollte. Aber man gönne mir diese unverhoffte Seligkeit, wo mein Herz doch so versteinerte.
Ich saß also zu Hause und bekam dieses Flimmern auf der Haut, das man immer wieder bekommt, wenn man verliebt ist. Würde man sich doch nicht so schnell dadurch verraten. Zumindest meine Mutter fragte am Mittagstisch, was denn mit mir los sei. Ich antwortete nicht und hatte damit bereits die Antwort geliefert.
„Wer ist es denn, Tom?“
Ich konnte nicht verhindern, dass wieder ein Lächeln über mein Gesicht hauchte.
„Du kennst sie ja doch nicht, Mom!“
„Wenn du schon nicht sagen möchtest, wer sie ist, könntest du doch wenigstens sagen, wie sie ist?“
Leider antwortete ich das Übliche:
„Schlank, mittelgroß, braunäugig, schwarze lange Haare.“
Dass sie etwas ganz Besonderes war, vergaß ich zu erwähnen.
So kam ich dazu, am nächsten Morgen mit rosigen Wangen den Schulweg zu beschreiten, das Glück im Kopfe tragend. Ich hoffte, dieses Glück endlich einmal als Konterbande zu benützen. Genesen solltet ihr an meinem Glück.
„Warte auf mich.“ Es donnerte hinter mir. Wer war das? Ach, der Schweiß schoss schon wieder aus meiner Haut.
„Lisa, hier bin ich.“ Wisperte ich zurück.
„So wird das nichts mit dem Erobern.“ Markierte sie. Ich spürte, wie glasige Gewissheit mich überschwemmte. Konnte es schon wieder geschehen?
„Hast du im Ernst geglaubt, du könntest mit deinen besudelten Fingern mein Herz befingern?
Hast du im Ernst geglaubt, du könntest von herabfallenden Wolken dichten?
Und mich damit beeindrucken? Ich will Gefühle haben, du Holzraspler. Was soll ich mit Sahne auf der Torte, wenn ich davon dick werde. Komm später wieder, Stanzensetzer und zeige mir, dass du etwas für mich empfindest.“
„Aber ich habe doch alles ….“
„Papperlapapp. Komm mir nicht noch einmal mit solchem Tand.“
Ach, es weht mir das Herz. Wie sagte doch mein alter Mentor: „Lyrik ist brotlos und vergessen. Die Leute wollen sich die Welt nicht mehr erklären lassen. Sie wissen es selbst schon viel zu gut und gehen daran zugrunde.“
Auch damals wollte ich ihm widersprechen und meinen, dass man wenigstens die Mädchen mit gepflückten Worten beeindrucken kann.
„Dafür dichtest du also? Schäm dich ehrlich. Der Dichter möchte die dicksten Fische aus dem Wörterteich angeln und braten. Die Fische legt er dann den Deutschen vor, um sie daran würgen zu lassen. Esprit, Geist, Fantasie und Romantik. Dass sind die Dinge, mit denen der Dichter belegt sein sollte und nicht mit jugendlicher Protzerei. Wo kämen wir denn hin, wenn alle Eitlen dichten? Aber da sind wir ja schon. Ein Haufen von Schmutzfinken, die glaubt Kirsch ist vornehmlich eine Frucht und Eich ein Baum.“
Ich mag diese fickenden Fische aber nicht. Ich bin ich und das darf man nicht bemängeln. Ich bin unantastbar. Ich bin Gott.
Als die Tränen in Litern auf die Kissen meines Kummers fliegen, lehne ich mich zurück. Mittlerweile bin ich 32. Ich habe einen kleinen Sohn und wohne in einer Zweiraumwohnung mit ihm in Halle-Neustadt. Ihr kennt Halle-Neustadt. Die größte Plattenbausiedlung der ehemaligen DDR. Sehnsüchtig erinnere ich mich an die Tage, als ich noch dachte. Ich hoffte, ich könnte die Welt aus den Fugen heben. Danken muss ich mir selbst in meiner Selbsterkenntnis. Ich weiß, dass ich doch nur ein normaler Mensch bin. Ich war Dichter. Ich bin Mensch. Ich schrieb Verse. Ich lebe. Ich ergoss mich im Treiben. Ich bin geschieden.
Verliebt bin ich, doch nie habe ich mich verliebt. Wisst ihr, was ich meine? Ich log, ich könnte es, ich weiß, ich kann es nicht und ich hoffe, ich werde es nie.
Es läutet. Marion holt Arne zum Wochenende. Es wird wohl Kino geben. Das Eis schmeckt lecker. Das gönne ich mir …
#2
von MrsMerian (gelöscht)
Junitropfen
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 19.02.2005 21:16von MrsMerian (gelöscht)
Hi Hojaro
Hier würde ich einen Absatz machen.
Grammatisch nicht richtig. Möge ist und zu passen nicht zusammen; entweder möge wiegen. Aber auch sinntechnisch passt das möge nicht so richtig her. Möchte wohl eher… (?) Eigentlich ist mir die Stelle hier unklar, wenn ich auch ahne, was Du sagen möchtest.
Also: möge + zu = Mist.
Viel zu viele Adjektive für meinen Geschmack.
Nein.
Hier in dem Bereich der Geschichte gibt es mir insgesamt zu viele Adjektive. Daher rührt auch Dein Fallfehler übrigens so viele Attribute zwischengeschoben, dass du das „den“ ganz vergessen hast bist Du beim Substantiv ankommst.
den […] Himelsbesteigern müsste es heißen.
Das Wort gefällt mir nicht, da es sich in meinen Augen viel mehr männlich anhört… so nach … Nutztierbesamungsstation (wusstet ihr, dass man Bullensamen von älteren Bullen auf den Besamungsstationen nur entnehmen kann, wenn man einen gleichgeschlechtliches Tier drunter stehen hat? Die alten Bullen besteigen nicht den Lederbock. Oh, sorry. )
Versteh ich nicht. Also schon, aber wenn das Bild, wie einer mit Feder und Papier rumwedelt geht mir dabei nicht aus dem Kopf… wenn ich schreibe kann ich das Papier dabei nicht in der Hand halten, verstehst Du was ich meine? Ich lege es auf einen Tisch oder jedenfalls lege ich es hin.
Ich denke hier sofort an Anti-Schuppenshampoo. Keine Ahnung warum. Eine ganz bestimmte… sicherlich weil der Typ sich durch die Glanzmähne im Wind schüttelt.
Die Anführungszeichen beim Titel des Gedichtes irritieren, weil kurz vorher die wörtl. Rede steht evtl. Zeilenumruch! Etwas scheint jemandem angetan? Hat der Titel es ihr angetan oder ist der Titel angebracht? Oder wie? Hier stimmt was nicht.
klingt beinahe, als hätte sie das gesagt… und dass er wird es wohl nicht so beantworten oder? Mehr mit einem Schulterzucken? Ode rmit einem coolen Spruch, der viel verheißt was der Typ nie halten kann. So jedenfalls meine Einschätzung
Ich kann Hänschen Klein pfeifen… Dein Protagonist den Nachhauseweg? Cool!
Er pfeift doch am Nachhause weg oder, nicht den Weg? Hier bist Du ganz arg in die Umgangssprache gerutscht, so dass es beim Lesen zu Missverständnissen kommen kann.
zudem bin ich beim falschen Gebrauch des Begriffes Depressionen etwas empfindlich, entschuldige. Ein Mensch mit Depressionen schaut sich keine anderen Leute an und geht nicht aus eigenem Antrieb jemanden zu treffen, nimmt auch keinen stift zur Hand um die Liebste zu bedichten. Jemand mit Depressionen ist ziemlich krank und hat keinerlei Motivation irgendetwas zu tun als nur darauf zu warten, dass er tot umfällt oder wenigstens ein weiterer Tag vergeht.
Nun, die Suizid Gedanken kommen noch im folgenden Abschnitt… aber ich denke ein depressiver Mansch ist zu sehr in sich um auf andere zu achten und sich zu verlieben. Sollte es doch passieren kann ich mir vorstellen, dass es die Lage noch verschlimmern würde.
Das klingt zudem nicht wirklich ernst gemeint. Also: Depressionen austauschen… meinetwegen gegen Grübelei, Verstimmung oder was auch immer.
gefällt mir ausgesprochen gut.
wie jetzt? wegen des Gesprächs am Mittagstisch? Überleitung in meinen Augen unpassend.
Der Schulweg ist cool! Witzig, ich musste echt lachen.
kann man sich unehrlich schämen? Komma setzen!
vorm Komma sehr schön, danach leider unlogisch: Wenn die Tränen ins Kissen sickern, kann er sich doch (auf dem Bauch liegend) nicht zurücklehnen, oder? Alter Akrobat!
Der letzte Absatz gefällt mir gut.
Ich habe nicht einmal alle Dinge angekrittelt die mir aufgefallen sind. Es sind nur Kleinigkeiten allerdings beinahe in jedem Satz… das ist mir zu viel, zu unausgegoren und nicht durchdacht genug. Leider prägt es das Gesamtbild, da helfen auch nicht mehr die Stellen, die mir so gut gefallen.
Eine schöne Darstellung der jugendlichen Verliebtheit. Danke Dir.
LG,
Mrs.
PS: Ich kapier den Titel nicht.
Zitat: |
zergehen? Es gibt Tage, |
Hier würde ich einen Absatz machen.
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und das Herz möge nur einen Bruchteil des eigentlichen Gewichtes zu wiegen. |
Grammatisch nicht richtig. Möge ist und zu passen nicht zusammen; entweder möge wiegen. Aber auch sinntechnisch passt das möge nicht so richtig her. Möchte wohl eher… (?) Eigentlich ist mir die Stelle hier unklar, wenn ich auch ahne, was Du sagen möchtest.
Also: möge + zu = Mist.
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Sie besitzen meist tiefe braune Augen und lange, lockige schwarze Haare, die bis kurz über den Apfelpo reichen. |
Viel zu viele Adjektive für meinen Geschmack.
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Kennt ihr das, wenn man sich daneben so klein, so aufblickend vorkommt? |
Nein.
Hier in dem Bereich der Geschichte gibt es mir insgesamt zu viele Adjektive. Daher rührt auch Dein Fallfehler übrigens so viele Attribute zwischengeschoben, dass du das „den“ ganz vergessen hast bist Du beim Substantiv ankommst.
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Immer wieder verwechsle ich diese Wesen mit den beflügelten weißen Himmelsbesteiger. |
den […] Himelsbesteigern müsste es heißen.
Das Wort gefällt mir nicht, da es sich in meinen Augen viel mehr männlich anhört… so nach … Nutztierbesamungsstation (wusstet ihr, dass man Bullensamen von älteren Bullen auf den Besamungsstationen nur entnehmen kann, wenn man einen gleichgeschlechtliches Tier drunter stehen hat? Die alten Bullen besteigen nicht den Lederbock. Oh, sorry. )
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Schreit man dann doch allzu oft vom verklärten Dichter, der in der einen Hand eine Feder und in der anderen Hand ein Blatt hält. |
Versteh ich nicht. Also schon, aber wenn das Bild, wie einer mit Feder und Papier rumwedelt geht mir dabei nicht aus dem Kopf… wenn ich schreibe kann ich das Papier dabei nicht in der Hand halten, verstehst Du was ich meine? Ich lege es auf einen Tisch oder jedenfalls lege ich es hin.
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Oh, ja ich lasse mir gerne den Wind durch das Haar wehen und […] |
Ich denke hier sofort an Anti-Schuppenshampoo. Keine Ahnung warum. Eine ganz bestimmte… sicherlich weil der Typ sich durch die Glanzmähne im Wind schüttelt.
Zitat: |
„Ja“. Ich erwiderte ihr Zwinkern. „Knospenröte“ war der Titel und der schien ihr schon angetan. |
Die Anführungszeichen beim Titel des Gedichtes irritieren, weil kurz vorher die wörtl. Rede steht evtl. Zeilenumruch! Etwas scheint jemandem angetan? Hat der Titel es ihr angetan oder ist der Titel angebracht? Oder wie? Hier stimmt was nicht.
Zitat: |
„Nun, man wird sehen, ob ich die wirklich habe.“ Sie lächelte und trug ihre Füße im Gleittakt von mir weg. |
klingt beinahe, als hätte sie das gesagt… und dass er wird es wohl nicht so beantworten oder? Mehr mit einem Schulterzucken? Ode rmit einem coolen Spruch, der viel verheißt was der Typ nie halten kann. So jedenfalls meine Einschätzung
Zitat: |
ich konnte sogar den Nachhauseweg pfeifen und meine Gedanken an die Tristheit und Depressionen wegwischen. |
Ich kann Hänschen Klein pfeifen… Dein Protagonist den Nachhauseweg? Cool!
Er pfeift doch am Nachhause weg oder, nicht den Weg? Hier bist Du ganz arg in die Umgangssprache gerutscht, so dass es beim Lesen zu Missverständnissen kommen kann.
zudem bin ich beim falschen Gebrauch des Begriffes Depressionen etwas empfindlich, entschuldige. Ein Mensch mit Depressionen schaut sich keine anderen Leute an und geht nicht aus eigenem Antrieb jemanden zu treffen, nimmt auch keinen stift zur Hand um die Liebste zu bedichten. Jemand mit Depressionen ist ziemlich krank und hat keinerlei Motivation irgendetwas zu tun als nur darauf zu warten, dass er tot umfällt oder wenigstens ein weiterer Tag vergeht.
Nun, die Suizid Gedanken kommen noch im folgenden Abschnitt… aber ich denke ein depressiver Mansch ist zu sehr in sich um auf andere zu achten und sich zu verlieben. Sollte es doch passieren kann ich mir vorstellen, dass es die Lage noch verschlimmern würde.
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vergisst dass man gestern noch in die Saale gehen wollte. |
Das klingt zudem nicht wirklich ernst gemeint. Also: Depressionen austauschen… meinetwegen gegen Grübelei, Verstimmung oder was auch immer.
Zitat: |
Dass sie etwas ganz Besonderes war, vergaß ich zu erwähnen. |
gefällt mir ausgesprochen gut.
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So kam ich dazu, am nächsten Morgen mit rosigen Wangen den Schulweg zu beschreiten, […] |
wie jetzt? wegen des Gesprächs am Mittagstisch? Überleitung in meinen Augen unpassend.
Der Schulweg ist cool! Witzig, ich musste echt lachen.
Zitat: |
Schäm dich ehrlich. |
kann man sich unehrlich schämen? Komma setzen!
Zitat: |
Als die Tränen in Litern auf die Kissen meines Kummers fliegen, lehne ich mich zurück. |
vorm Komma sehr schön, danach leider unlogisch: Wenn die Tränen ins Kissen sickern, kann er sich doch (auf dem Bauch liegend) nicht zurücklehnen, oder? Alter Akrobat!
Der letzte Absatz gefällt mir gut.
Ich habe nicht einmal alle Dinge angekrittelt die mir aufgefallen sind. Es sind nur Kleinigkeiten allerdings beinahe in jedem Satz… das ist mir zu viel, zu unausgegoren und nicht durchdacht genug. Leider prägt es das Gesamtbild, da helfen auch nicht mehr die Stellen, die mir so gut gefallen.
Eine schöne Darstellung der jugendlichen Verliebtheit. Danke Dir.
LG,
Mrs.
PS: Ich kapier den Titel nicht.
#3
von Richard III • | 868 Beiträge | 871 Punkte
Junitropfen
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 19.02.2005 21:27von Richard III • | 868 Beiträge | 871 Punkte
Eine wirklich bemerkenswerte kleine Geschichte, so einfach, so altmodisch, so desillusionierend und doch so schön. Man schmachtet dahin mit dem Protagonisten und durchlebt noch einmal mit ihm diese jugendliche Sehnsucht.
Was interessiert es da schon, dass der Schluß vor Zynismus starrt.
Klasse, mich bannen selten Kurzgeschichten. Diese hat es erreicht.
Was interessiert es da schon, dass der Schluß vor Zynismus starrt.
Klasse, mich bannen selten Kurzgeschichten. Diese hat es erreicht.
#4
von Hojaro (gelöscht)
Junitropfen
in Kurzgeschichten, Erzählungen, Novellen und Dramen. 19.02.2005 23:46von Hojaro (gelöscht)
Ich gebe zu Mrs., dass ich den Text nicht noch einmal überarbeitet habe. Ich schrieb ihn einfach und stellte ihn hier herein. Aber ich glaube, dass es wirklich besser ist, wenn ich es im grammatischen und Sinnbereich überarbeite. Danke für deine Spürnase.
@Richard:
Oh, was für ein schwängliches Lob. Ich danke herzlich dafür. Das motiviert mich, mich in Zukunft der Prosaschreiberei weiter zu widmen.
Ciao
Hojaro
@Richard:
Oh, was für ein schwängliches Lob. Ich danke herzlich dafür. Das motiviert mich, mich in Zukunft der Prosaschreiberei weiter zu widmen.
Ciao
Hojaro
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