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#1
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Ausweg
in Liebe und Leidenschaft 24.02.2005 09:46von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
- Ausweg
So will ich stumm in Augen sehen
Und finden, was ich mir erträumt.
Will liebend mit dir untergehen,
Auf dass sich unsre Welten drehen.
Verloren, was wir einst versäumt.
Jetzt will ich bei dir tröstend wachen,
Auf dass dein Schlummer friedlich sei.
Will noch einmal die Glut entfachen
Und singen, tanzen, fröhlich lachen
Bis zu dem ersten Vogelschrei.
Dann lassen wir die Koffer stehen
Und tauchen fort, hinab zum Grund.
Wir werden Wunderwelten sehen –
Im nassen Grab erlöscht das Flehen –
Vereint zur allerletzten Stund.
(c) Margot S. Baumann
Hi Margot !
Wie schön immer gleich zum Inhalt kommen zu können, wenn alles Formale so wunderbar fließt und schwingt und klingt. Du solltest zukünftig absichtlich mal einen Kinken einbauen, um auf diese Weise zu kontrollieren, ob wir das bei dir überhaupt noch tun.
Der Inhalt spricht mich an, auch wenn ich persönlich Suizidgedanken sehr seltsam finde und so eine romantische Todessehnsucht und -sicht nicht teile. Sprachlich teilt sich das hier aber wunderbar mit, so dass ich mein ästhetisches Vergnügen daran habe. Allerdings bleibt - für mich - völlig offen, warum das lyr. ich ins Wasser geht. Zudem habe ich zwei Strophen lang das Gefühl, dass es sich eher um eine Totenwache handelt und in Strophe 3 gehen aber beide gemeinsam aktiv in den Tümpel (oh, entschuldige, der Unernst ist hier nicht angebracht).
Das ist fraglos alles gut gelungen (wem sage ich das ?) aber kein echter "Seufzer", wie du letztens schriebst, denn das kreist und dreht sich letztlich um ein großes Fragezeichen und daher hinterlässt es mich eher ratlos. Und dabei möchte ich das doch so gerne !
Wie schön immer gleich zum Inhalt kommen zu können, wenn alles Formale so wunderbar fließt und schwingt und klingt. Du solltest zukünftig absichtlich mal einen Kinken einbauen, um auf diese Weise zu kontrollieren, ob wir das bei dir überhaupt noch tun.
Der Inhalt spricht mich an, auch wenn ich persönlich Suizidgedanken sehr seltsam finde und so eine romantische Todessehnsucht und -sicht nicht teile. Sprachlich teilt sich das hier aber wunderbar mit, so dass ich mein ästhetisches Vergnügen daran habe. Allerdings bleibt - für mich - völlig offen, warum das lyr. ich ins Wasser geht. Zudem habe ich zwei Strophen lang das Gefühl, dass es sich eher um eine Totenwache handelt und in Strophe 3 gehen aber beide gemeinsam aktiv in den Tümpel (oh, entschuldige, der Unernst ist hier nicht angebracht).
Das ist fraglos alles gut gelungen (wem sage ich das ?) aber kein echter "Seufzer", wie du letztens schriebst, denn das kreist und dreht sich letztlich um ein großes Fragezeichen und daher hinterlässt es mich eher ratlos. Und dabei möchte ich das doch so gerne !
#3
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Ausweg
in Liebe und Leidenschaft 24.02.2005 16:53von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi muh
Ja, seufzen lässt es einem nicht unbedingt, da hast Du Recht - und auch ich kann mir solche "Auswege" nicht denken - vielleicht ist dies gerade der Schlüssel dazu, weshalb es uns beiden zwar gefällt, aber der berühmte "Stich" im Magen ausbleibt.
Ich versuche immer wieder, mich in Köpfe und Charaktere von Menschen hineinzuversetzen. Dies hier schrieb ich diese Nacht, nachdem ich ein Buch mit diesem Thema gelesen hatte. Manchmal funktioniert es gut, manchmal weniger. Vielleicht kann man ja etwas "Grosses" nur schaffen, wenn man davon überzeugt ist oder es erlebt hat.
Ich weiss nie so recht, ob ich diese Aussage glauben oder abstreiten soll. Hat doch die Vergangenheit gezeigt, dass ein Gedicht wahnsinnig gelobt wurde, das ich frei erfunden habe, eines aber, das autobiographische Züge trägt (und mir daher natürlich immens am Herzen liegt) als konstruiert und unrealistisch verschrien wurde. Tja.
Aber ich komme ins Quatschen - sorry.
Der Gedanke der Totenwache ist schon richtig. Sie wachen gegenseitig über ihre letzten Minuten. Und das Wasser... hm .... ich finde ertrinken immer so wahnsinnig dramatisch. Deshalb wohl der Gang ins Nass.
Besten Dank fürs Lesen und Kommentieren.
Gruss
Margot
Ja, seufzen lässt es einem nicht unbedingt, da hast Du Recht - und auch ich kann mir solche "Auswege" nicht denken - vielleicht ist dies gerade der Schlüssel dazu, weshalb es uns beiden zwar gefällt, aber der berühmte "Stich" im Magen ausbleibt.
Ich versuche immer wieder, mich in Köpfe und Charaktere von Menschen hineinzuversetzen. Dies hier schrieb ich diese Nacht, nachdem ich ein Buch mit diesem Thema gelesen hatte. Manchmal funktioniert es gut, manchmal weniger. Vielleicht kann man ja etwas "Grosses" nur schaffen, wenn man davon überzeugt ist oder es erlebt hat.
Ich weiss nie so recht, ob ich diese Aussage glauben oder abstreiten soll. Hat doch die Vergangenheit gezeigt, dass ein Gedicht wahnsinnig gelobt wurde, das ich frei erfunden habe, eines aber, das autobiographische Züge trägt (und mir daher natürlich immens am Herzen liegt) als konstruiert und unrealistisch verschrien wurde. Tja.
Aber ich komme ins Quatschen - sorry.
Der Gedanke der Totenwache ist schon richtig. Sie wachen gegenseitig über ihre letzten Minuten. Und das Wasser... hm .... ich finde ertrinken immer so wahnsinnig dramatisch. Deshalb wohl der Gang ins Nass.
Besten Dank fürs Lesen und Kommentieren.
Gruss
Margot
Don't get me wrong: Ich wollte nicht andeuten, dass das Gedicht etwas mit dir zu tun hätte. Ich wollte dir ein Kompliment machen: Obwohl ich gedanklich einer Selbsttötung sehr fern stehe, konntest du mich ob deiner Sprachgewalt interessieren. Das lyr.Ich beschreibt ja sehr intensiv diese letzten Minuten und den Akt des Zugrundegehens.
Nur mitleiden kann ich eben nicht ... wie gesagt.
Im Übrigen neige ich zu der Auffassung, dass eher die nicht-autobiographischen Werke meisterhaft werden, weil die Distanz meistens erlaubt, besser zu sehen und zu Intimes häufig instinktiv abgelehnt wird (--> Xenophobie ist uns Menschen eigen, ob wir es nun wollen oder nicht).
Man beachte den Leitsatz in meiner Signatur.
Nur mitleiden kann ich eben nicht ... wie gesagt.
Im Übrigen neige ich zu der Auffassung, dass eher die nicht-autobiographischen Werke meisterhaft werden, weil die Distanz meistens erlaubt, besser zu sehen und zu Intimes häufig instinktiv abgelehnt wird (--> Xenophobie ist uns Menschen eigen, ob wir es nun wollen oder nicht).
Man beachte den Leitsatz in meiner Signatur.
#5
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Ausweg
in Liebe und Leidenschaft 25.02.2005 16:43von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Ja, ich weiss, was Du meinst und doch bin ich mir in dieser Sache immer etwas unschlüssig.
Apropos, da fällt mir ein Experiment ein, das ich einmal mit einem befreundeten Autoren gemacht habe. Wir diskutierten genau diesen Aspekt und wir machten folgende Sache: Jeder gab dem anderen ein Thema vor, das dieser bedichten sollte. Eine Sache, mit der er sich absolut nicht identifizieren konnte, oder die er sogar hasste. Dann wollten wir die beiden Texte Unabhängigen zum Kritisieren unterbreiten und zwar so, dass sie dachten, sein Gedicht sei von mir und meins von ihm. Erstaunliche Reaktionen kamen da zum Vorschein.... *g ... Leider habe ich diese Gedichte nicht mehr präsent (ich könnte mich ohrfeigen), sie wurden eben noch in der guten alten Zeit (handschriftlich) verfasst und kamen irgendeinmal abhanden.
Ich erinnere mich aber noch an die Themen. Er musste einen Text über eine schwangere Frau schreiben und ich hatte das Vergnügen, ein Gedicht über Fussball verfassen zu dürfen.
P.S. jaja Mods - absolut offtopic - verwarnt mich doch!
Apropos, da fällt mir ein Experiment ein, das ich einmal mit einem befreundeten Autoren gemacht habe. Wir diskutierten genau diesen Aspekt und wir machten folgende Sache: Jeder gab dem anderen ein Thema vor, das dieser bedichten sollte. Eine Sache, mit der er sich absolut nicht identifizieren konnte, oder die er sogar hasste. Dann wollten wir die beiden Texte Unabhängigen zum Kritisieren unterbreiten und zwar so, dass sie dachten, sein Gedicht sei von mir und meins von ihm. Erstaunliche Reaktionen kamen da zum Vorschein.... *g ... Leider habe ich diese Gedichte nicht mehr präsent (ich könnte mich ohrfeigen), sie wurden eben noch in der guten alten Zeit (handschriftlich) verfasst und kamen irgendeinmal abhanden.
Ich erinnere mich aber noch an die Themen. Er musste einen Text über eine schwangere Frau schreiben und ich hatte das Vergnügen, ein Gedicht über Fussball verfassen zu dürfen.
P.S. jaja Mods - absolut offtopic - verwarnt mich doch!
#6
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Ausweg
in Liebe und Leidenschaft 25.02.2005 16:57von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Das ist doch dein Topic, da kannst du doch offtopic machen, was willst du !?
Ja, die handschriftlichen Gedichte. Wieviele sind da den Weg alles menschlichen gegangen ? Was meine Gedichte angeht, war es meist kein Verlust, aber so manchen Phantomschmerz empfinde ich noch.
Das mit dem Gedichte-Julklapp wäre doch eine nette Wettbewerbsidee. Im Ernst, das gefällt mir. Das zwingt einen, sich mit einem Thema noch intensiver auseinanderzusetzen, da ich mit meinen Gedichten zuallererst immer mich überzeugen möchte (nicht inhaltlich, wohlgemerkt) !
Und da kehren wir zum Topic zurück: Mit deinem Gedicht überzeugst du mich eben nur halb, da ich schon wissen möchte, warum sie das tut, dieses aber eben nicht einmal ansatzweise erfahre. Insofern eben nur 5 von 10 Punkten.
edit: So ein Pfusch, der Bush ist immer schneller !
Ja, die handschriftlichen Gedichte. Wieviele sind da den Weg alles menschlichen gegangen ? Was meine Gedichte angeht, war es meist kein Verlust, aber so manchen Phantomschmerz empfinde ich noch.
Das mit dem Gedichte-Julklapp wäre doch eine nette Wettbewerbsidee. Im Ernst, das gefällt mir. Das zwingt einen, sich mit einem Thema noch intensiver auseinanderzusetzen, da ich mit meinen Gedichten zuallererst immer mich überzeugen möchte (nicht inhaltlich, wohlgemerkt) !
Und da kehren wir zum Topic zurück: Mit deinem Gedicht überzeugst du mich eben nur halb, da ich schon wissen möchte, warum sie das tut, dieses aber eben nicht einmal ansatzweise erfahre. Insofern eben nur 5 von 10 Punkten.
edit: So ein Pfusch, der Bush ist immer schneller !
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