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Ich drehe sanft die Kugeln in den Fingern,
die Reize - goldverpackt - sind mir enthalten.
Ich werde bald das Liebesspiel gestalten
und ihre Körper unverfröhnt entblößen.
Ich spiele mit den zarten, kleinen Dingern
und werde meine Lust noch voll entfalten.
Mit Liebesbissen - zuckersüßen, kalten -,
beginne ich, mir Liebe einzuflößen.
Ich höhle ihre Körper mit der Zunge
und knacke selbst die Nüsse der Pralinen.
Sie fesseln mich und nehmen meinen Willen.
Ich werde meine Lust an ihnen stillen -
verstummen lassen, diese süßen Minen
und harren mit verklebter Schokolunge.
die Reize - goldverpackt - sind mir enthalten.
Ich werde bald das Liebesspiel gestalten
und ihre Körper unverfröhnt entblößen.
Ich spiele mit den zarten, kleinen Dingern
und werde meine Lust noch voll entfalten.
Mit Liebesbissen - zuckersüßen, kalten -,
beginne ich, mir Liebe einzuflößen.
Ich höhle ihre Körper mit der Zunge
und knacke selbst die Nüsse der Pralinen.
Sie fesseln mich und nehmen meinen Willen.
Ich werde meine Lust an ihnen stillen -
verstummen lassen, diese süßen Minen
und harren mit verklebter Schokolunge.
Hallo Littleshine !
Vorweg: Dein Reimschema gefällt mir am besten, weil ich zumindest bewusst ein solches noch nie in einem Sonett gesehen habe. Wahrscheinlich (und leider) gibt es nichts mehr, was es nicht schon gegeben hätte, zumindest sehr außergewöhnlich bliebe es. Das ist reizvoll.
Die Idee gefällt mir auch, Schokolade als Liebesersatz ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich , in Gedichten besungen aber wohl doch. Sprachlich habe ich ein paar Probleme, an denen ich dich nun natürlich teilhaben lasse :
die Reize - goldverpackt - sind mir enthalten
Der bestimmte Artikel erweckt in mir das Gefühl, als müsste ich wissen, welche Reize gemeint sind, weiß es aber nicht. Das Possessivpronomen ist grammatikalisch nicht richtig, was solange wertungsneutral (bei mir) bleibt, solange ich die Absicht verstehe. Hier tu ich das nicht, sondern befürchte Reim- und Metrikzwang.
und ihre Körper unverfröhnt entblößen
"unverfröhnt" ist wohl ein Neologismus aus unverfroren und unverpönt, wobei letzteres ohnehin unüblich ist, mich hier aber eher überzeugt hätte. Zusammen mit der Wortschöpfung wirkt die Assonanz auf ö etwas gezwungen.
Ich höhle ihren Körper mit der Zunge
Viele Kugeln, ein Körper ? Nein, der Plural muss her.
vernichte selbst die sühnenden Pralinen
Abgesehen davon, dass ich die "sühnenden Pralinen" nicht verstehe (wann sühnen die denn ?), hängt das "selbst" völlig in der Luft. Entweder heißt es, das lyr. Ich macht es selbst, dann frage ich mich natürlich, wer denn sonst ? Oder es heißt, das lyr. Ich vernichtet sogar die Pralinen. Häh ? Na klar, tut es das, davon ist doch hier die ganze Zeit die Rede !? Das will mir einfach nicht in den Kram passen.
verstummen lassen, diese süßen Minen
Wenn die Kalorienbomben vertilgt werden, dann verstummen sie nicht etwa, sondern explodieren ! Aber im Spiel (oder meiner Assoziation) mit Schoko-Mienen, die sehr beredt zum Verzehr einladen und folgerichtig zum Verstummen gebracht werden, lasse ich mir das noch gefallen.
und harren mit verklebter Schokolunge.
Da kann ich mir keinen Reim drauf machen, höchstens Zwang.
Dein Gedicht hat für meinen Geschmack nicht so viel Tiefe, als dass ich die sprachlichen Unregelmäßigkeiten übersehen könnte. Als Praliné müsste es nach meinem Empfinden ziselierter daher kommen, um mich zu verführen. Wahrscheinlich sehe ich aber wieder einmal den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ist das so ?
Die Idee und die formale Umsetzung sprechen mich an.
Digitally Yours
muh-q wahn
Vorweg: Dein Reimschema gefällt mir am besten, weil ich zumindest bewusst ein solches noch nie in einem Sonett gesehen habe. Wahrscheinlich (und leider) gibt es nichts mehr, was es nicht schon gegeben hätte, zumindest sehr außergewöhnlich bliebe es. Das ist reizvoll.
Die Idee gefällt mir auch, Schokolade als Liebesersatz ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich , in Gedichten besungen aber wohl doch. Sprachlich habe ich ein paar Probleme, an denen ich dich nun natürlich teilhaben lasse :
die Reize - goldverpackt - sind mir enthalten
Der bestimmte Artikel erweckt in mir das Gefühl, als müsste ich wissen, welche Reize gemeint sind, weiß es aber nicht. Das Possessivpronomen ist grammatikalisch nicht richtig, was solange wertungsneutral (bei mir) bleibt, solange ich die Absicht verstehe. Hier tu ich das nicht, sondern befürchte Reim- und Metrikzwang.
und ihre Körper unverfröhnt entblößen
"unverfröhnt" ist wohl ein Neologismus aus unverfroren und unverpönt, wobei letzteres ohnehin unüblich ist, mich hier aber eher überzeugt hätte. Zusammen mit der Wortschöpfung wirkt die Assonanz auf ö etwas gezwungen.
Ich höhle ihren Körper mit der Zunge
Viele Kugeln, ein Körper ? Nein, der Plural muss her.
vernichte selbst die sühnenden Pralinen
Abgesehen davon, dass ich die "sühnenden Pralinen" nicht verstehe (wann sühnen die denn ?), hängt das "selbst" völlig in der Luft. Entweder heißt es, das lyr. Ich macht es selbst, dann frage ich mich natürlich, wer denn sonst ? Oder es heißt, das lyr. Ich vernichtet sogar die Pralinen. Häh ? Na klar, tut es das, davon ist doch hier die ganze Zeit die Rede !? Das will mir einfach nicht in den Kram passen.
verstummen lassen, diese süßen Minen
Wenn die Kalorienbomben vertilgt werden, dann verstummen sie nicht etwa, sondern explodieren ! Aber im Spiel (oder meiner Assoziation) mit Schoko-Mienen, die sehr beredt zum Verzehr einladen und folgerichtig zum Verstummen gebracht werden, lasse ich mir das noch gefallen.
und harren mit verklebter Schokolunge.
Da kann ich mir keinen Reim drauf machen, höchstens Zwang.
Dein Gedicht hat für meinen Geschmack nicht so viel Tiefe, als dass ich die sprachlichen Unregelmäßigkeiten übersehen könnte. Als Praliné müsste es nach meinem Empfinden ziselierter daher kommen, um mich zu verführen. Wahrscheinlich sehe ich aber wieder einmal den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ist das so ?
Die Idee und die formale Umsetzung sprechen mich an.
Digitally Yours
muh-q wahn
#3
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
süße Versuchung
in Liebe und Leidenschaft 27.02.2005 12:14von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Kurze Anfrage: Warum Kategorie Erotik ?
Leidenschaft beinhaltet für mich Erotik. Schon allein das Wort Lust in deinem Gedicht lässt offen erkennen um was es geht.
Aber hier gehts doch eher um Roché oder ? (goldverpackt )
Hm schokolade als Liebesersatz ist eine tolle Idee und nur allzu wahr Hübsches, originelles Sonett.
Edit: Ah Muh war schon fleissig die Schokolunge bedeutet für mich man hat soviel geschnuppert bis nicht nur der Magen sondern auch die Lunge voll ist
Leidenschaft beinhaltet für mich Erotik. Schon allein das Wort Lust in deinem Gedicht lässt offen erkennen um was es geht.
Aber hier gehts doch eher um Roché oder ? (goldverpackt )
Hm schokolade als Liebesersatz ist eine tolle Idee und nur allzu wahr Hübsches, originelles Sonett.
Edit: Ah Muh war schon fleissig die Schokolunge bedeutet für mich man hat soviel geschnuppert bis nicht nur der Magen sondern auch die Lunge voll ist
Hi Shine...
Dein Sonett hat auf jeden Fall einen hohen Wiedererkennungswert.
Die Art und Weise wie die Rochers kalt gemacht werden, Schicht für Schicht, Creme raus etc. kommt mir doch nur zu bekannt vor.
Auch ich frage mich was sühnend heißt, ich dachte es kurz beim Lesen und war dann beruhigt, dass muh es auch nicht kennt.
Jetzt hab ich noch mehr Lust auf Schoki als vorher, Shine... *motz*
An der Pralinen Stelle im zweiten Terzett erwarte ich die Nuss... schade, dass sie nicht kommt.
Die Schoko-verklebten Lungen sind für mich eine sehr treffliche Beschreibung des Gefühls, wenn man zu viel Schokolade gefuttert hat und einem schon übel wird, wenn man etwas Schokoladiges riecht.
Danke Dir und einen schönen Sonntag noch.
LG
Mrs
Dein Sonett hat auf jeden Fall einen hohen Wiedererkennungswert.
Die Art und Weise wie die Rochers kalt gemacht werden, Schicht für Schicht, Creme raus etc. kommt mir doch nur zu bekannt vor.
Auch ich frage mich was sühnend heißt, ich dachte es kurz beim Lesen und war dann beruhigt, dass muh es auch nicht kennt.
Jetzt hab ich noch mehr Lust auf Schoki als vorher, Shine... *motz*
An der Pralinen Stelle im zweiten Terzett erwarte ich die Nuss... schade, dass sie nicht kommt.
Die Schoko-verklebten Lungen sind für mich eine sehr treffliche Beschreibung des Gefühls, wenn man zu viel Schokolade gefuttert hat und einem schon übel wird, wenn man etwas Schokoladiges riecht.
Danke Dir und einen schönen Sonntag noch.
LG
Mrs
Oha, Mrs., selbst Rindviecher werden nicht gerne als Kronzeugen für die eigene Unwissenheit benutzt. Sühne als solches ist mir schon bekannt, auch wenn es nicht so scheint. Wenn das lyr. Ich also späterhin für die explodierten Schoko-Minen sühnen müsste, wäre mir das nur allzu nachvollziehbar. Was aber ist hier gemeint ? Müssen ernsthaft die Pralinen für die Sucht und den Liebesfrust des lyr. Ichs dergestalt sühnen, dass sie vernascht werden ? Schuld und Sühne bei Ferreros oder wie ? Hmm, hmm.
@MQW: Erstmal danke für deine Mühe
Erstmal zur Aufklärung: Dieses Gedicht ist für einen Wettbewerb mit dem thema "Schokolade" entstanden. Daher war die Schokolunge nicht reimgesucht, sondern themagesucht.
Nun, ich finde das richtig so. Der Leser soll das lyr. Ich empathisch verstehen. Das lyr. Ich weiss, von welchen Reizen es spricht. Und die Reize werden ja wenig später aufgeklärt.
Die Assonanz war eigentlich nicht beabsichtigt.
fron = unentgeltliche Arbeit.
Unverfront = doch ein Entgelt zu bekommen
Entgelt an dieser Stelle: Der süße Kern als Belohnung der Bemühungen
Ein klares Ja! Danke
Pralinen = süße Sünden
Siehe oben
So, jetzt bin ich mal gespannt
Danke schonmal für deine Kritik.
@Wilhelm: Danke für das Kompliment
Freut mich sehr, dass es gefällt.
Danke euch beiden.
Lieben Gruß,
Littleshine
Erstmal zur Aufklärung: Dieses Gedicht ist für einen Wettbewerb mit dem thema "Schokolade" entstanden. Daher war die Schokolunge nicht reimgesucht, sondern themagesucht.
Zitat: |
die Reize - goldverpackt - sind mir enthalten Der bestimmte Artikel erweckt in mir das Gefühl, als müsste ich wissen, welche Reize gemeint sind, weiß es aber nicht. Das Possessivpronomen ist grammatikalisch nicht richtig, was solange wertungsneutral (bei mir) bleibt, solange ich die Absicht verstehe. Hier tu ich das nicht, sondern befürchte Reim- und Metrikzwang. |
Nun, ich finde das richtig so. Der Leser soll das lyr. Ich empathisch verstehen. Das lyr. Ich weiss, von welchen Reizen es spricht. Und die Reize werden ja wenig später aufgeklärt.
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und ihre Körper unverfröhnt entblößen "unverfröhnt" ist wohl ein Neologismus aus unverfroren und unverpönt, wobei letzteres ohnehin unüblich ist, mich hier aber eher überzeugt hätte. Zusammen mit der Wortschöpfung wirkt die Assonanz auf ö etwas gezwungen. |
Die Assonanz war eigentlich nicht beabsichtigt.
fron = unentgeltliche Arbeit.
Unverfront = doch ein Entgelt zu bekommen
Entgelt an dieser Stelle: Der süße Kern als Belohnung der Bemühungen
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Ich höhle ihren Körper mit der Zunge Viele Kugeln, ein Körper ? Nein, der Plural muss her. |
Ein klares Ja! Danke
Zitat: |
vernichte selbst die sühnenden Pralinen Abgesehen davon, dass ich die "sühnenden Pralinen" nicht verstehe (wann sühnen die denn ?), hängt das "selbst" völlig in der Luft. Entweder heißt es, das lyr. Ich macht es selbst, dann frage ich mich natürlich, wer denn sonst ? Oder es heißt, das lyr. Ich vernichtet sogar die Pralinen. Häh ? Na klar, tut es das, davon ist doch hier die ganze Zeit die Rede !? Das will mir einfach nicht in den Kram passen. |
Pralinen = süße Sünden
Zitat: |
und harren mit verklebter Schokolunge. Da kann ich mir keinen Reim drauf machen, höchstens Zwang. |
Siehe oben
So, jetzt bin ich mal gespannt
Danke schonmal für deine Kritik.
@Wilhelm: Danke für das Kompliment
Freut mich sehr, dass es gefällt.
Danke euch beiden.
Lieben Gruß,
Littleshine
Zitat: |
original von mrsmerian: Bin etwas unaufmerksam, entschuldigung. |
Ääähm, ja. Ich auch.
Aus irgendeinem unerfindlichen Grund habe ich die letzten drei Kommentare überlesen *Baum*
Also, die Sünde der Praline ist die Verführung, die sie auf mich ausüben. Also sühnen sie meine Figur, oder wie man das ausdrücken will.
Nun, dein Tipp mit der Nuss ist sehenswert, zumal ich mich damit von den Liebeskugeln distanzieren könnte, die ewig mit diesem Werk in Verbindung gebracht werden.
Ich werde nochmal darüber grübeln, wie ich eine Nuss einbauen kann...
Danke,
Littleshine
Edit: Ich habe in die erste Terzine, Z2 die Nüsse ein- und "sühnende" ausgebaut. Ich hoffe, es gefällt
Hallo Littleshine,
wie macht ihr Frauen das bloß? Ich stopfe soviel Schokolade in mich rein, bis mir schlecht wird, aber ansonsten geht bei mir da gar nichts ab.
So kann ich Dein Gedicht gefühlsmäßig nicht so richtig nachvollziehen, aber das liegt sicher an meinem Stumpfsinn (ich kann auch mit Sekt mit Erdbeeren, Austern, Artischocken oder was weiß ich nichts so richtig anfangen). Ich würde Dein Gedicht auch weniger erotisch auffassen, sondern eher als Beschreibung des Genusses (der Bestandteil der Erotik ist).
Schade ist eigentlich auch, dass man sogleich auf Rocher kommt und somit Dein Gedicht für mich etwas wie Werbung hat.
Sonst aber gern gelesen und verschmunzelt.
Liebe Grüße von
DOCC
wie macht ihr Frauen das bloß? Ich stopfe soviel Schokolade in mich rein, bis mir schlecht wird, aber ansonsten geht bei mir da gar nichts ab.
So kann ich Dein Gedicht gefühlsmäßig nicht so richtig nachvollziehen, aber das liegt sicher an meinem Stumpfsinn (ich kann auch mit Sekt mit Erdbeeren, Austern, Artischocken oder was weiß ich nichts so richtig anfangen). Ich würde Dein Gedicht auch weniger erotisch auffassen, sondern eher als Beschreibung des Genusses (der Bestandteil der Erotik ist).
Schade ist eigentlich auch, dass man sogleich auf Rocher kommt und somit Dein Gedicht für mich etwas wie Werbung hat.
Sonst aber gern gelesen und verschmunzelt.
Liebe Grüße von
DOCC
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