Die Boliden
auf pechschwarzer Piste, die wankt,
an berstenden Rängen da werden
sie alle vorm Start frisch betankt.
Gebannt lauschen menschliche Herden
dem Grollen, das mächtig die Hauben
erschüttert mit hunderten Pferden.
Noch drängen sie unten, die Trauben
der Leute, sie setzen sich nieder
zu singen, zu gröhlen, zu glauben
erschütternde blutrünstge Lieder
für Fahrer, die eingesperrt sind
tagein und tagaus - immer wieder
macht Schweiß ihre Augen fast blind,
sie denken wohl, wenn sie so beten
vorm Start an die Frau und das Kind.
Dann jäh hallt der Schuss und sie treten
mit all ihrer Macht auf das Gas,
und kreischen und lärmen, Raketen
gleich brechen sie Luft so wie Glas.
Die Blechmasse kreischt wie sie schnellt
vorbei an dem stehenden Gras,
und hinter den Banden schon gellt
ein Schrei! Es verkeilt sich Metall,
ein Wagen verbrennt und zerschellt.
Bald jubelt der mächtige Wall,
denn jeder erkennt: Im Gedränge
ist Sterben kein Ausnahmefall.
Die Ohnmacht besiegt in der Enge
des Cockpits den stärksten Piloten.
Zerdrückt in der staubigen Menge
und wund liegen elend die Toten
tief unter der Autolawine,
und was sie im Leben geboten,
war mehr nicht als bloße Routine.
Bald legt sich der Rauch, man fährt heim -
allein in der großen Maschine.