Der Zauberfäustling
Hat der alte Klecksenmeister
sich doch einmal hopsbegeben!
Und nun sollen seine Kleister
auch nach meinem Willen kleben.
Seine Sort und Stärke
führt ich zum Gebrauch,
und in Meisterwerke
ich die Rolle tauch.
Faelle! faelle
Mut zur Lücke,
daß, als Bruecke,
Kleber fließe
und mit schwallgedämpftem Schalle
zu dem Blatte sich ergieße.
Und nun kommt, ihr Hyperthesen!
Nehmt die schlechten Wörterhüllen;
seit schon lange Knecht gewesen:
nun erfüllet meinen Willen!
Steht auf Fußeszeilen,
queret drauf den Kopf,
stehet nun, und keinen
stört des Alten Zopf!
Alle! alle
um die Ecke,
daß, zum Schrecke,
Kleister fliesse
und mit echovollem Halle
von den Gräbern aufwärts schiesse.
Seht es läuft zum Rande nieder,
Wahrlich! Schon im Wörterflusse,
Wahnwitz! der Vernunft zuwider
läuft es fort in raschem Stusse.
Schon in großer Eile!
wie die Strophe schwillt!
wie sich jede Zeile
voll mit Unfug füllt!
Stehe! stehe!
denn wir haben
deiner Staben
vollgemessen! -
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Bist du denn vom Wort besessen?
Ach, der Sinn, worauf am Ende
es das wird, was es gewesen.
Ach, es läuft und klingt behende!
Bliebst du doch ganz ungelesen!
Immer neue Stüsse
klingen stetig drein,
Ach! und keine Schluesse
stürzen auf dich ein.
Nein, nicht länger
kannst es lassen;
willst es fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird dir immer bänger!
Welche Mine! Welche Blicke!
O du Ausgeburt der Hölle!
Soll der Leser denn ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
doch schon Stabenströme laufen,
Ein verruchtes Ödchen,
das nicht hören will!
Werk, des alten Goetchen,
werd doch nicht so schrill!
Willst am Ende
gar nicht lassen?
Willst es fassen,
willst es halten
und das Spottgesuelz behende
mit dem scharfen Urteil spalten.
Sieh da springt es scheppernd weiter!
Wie du dich nur auf es werfest,
(gleich, o Purzel, bäumt dein Reiter;
lachend wie du sie gern nervest.)
Wahrlich, brav betroffen!
Sieh, es ruft Auweih!
Und nun kannst du hoffen,
bald ist's atemfrei!
Wehe! wehe!
Langeweile
jede Zeile
im Gedichte
gegenwärtig ohne Höhe!
Helft uns, ach! ihr hohen Mächte!
Doch wir haften! Fest und fester
wird das Joch, das wir erschufen.
Welch entsetzliches Orchester!
Herr der Kleister! hör uns rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die du riefst, die Kleister
werden wir nicht los.
"In die Ecke,
Lesen, loesen,
abgewiesen!
Denn als Geister
ruft euch nur zu diesem Zwecke,
erst hervor der alte Meister."