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kamingetränkt und weinbeglüht,
eingepackt in rotes leder
sitz ich und es singt die feder
ein unendlich warmes lied.
so liebesgrün und frühlingsnackt
schäumen szenen aus den adern.
es entsteht aus lustgeschwadern
lyrik im dreiviertel takt.
jetzt schreibbewaffnet, knallgedrückt
sticht mein stift ins menschenleid:
zetert, bittet, bettelt, schreit,
doch findet keinen kampfbereit,
der auf mein wort sein richtschwert zückt.
achseltief und schlaggezuckt
schreib ich wieder über himmel,
luft und see – mit kampfgetümmel
wird mein blatt nie mehr bedruckt.
(c) U. Würsig
eingepackt in rotes leder
sitz ich und es singt die feder
ein unendlich warmes lied.
so liebesgrün und frühlingsnackt
schäumen szenen aus den adern.
es entsteht aus lustgeschwadern
lyrik im dreiviertel takt.
jetzt schreibbewaffnet, knallgedrückt
sticht mein stift ins menschenleid:
zetert, bittet, bettelt, schreit,
doch findet keinen kampfbereit,
der auf mein wort sein richtschwert zückt.
achseltief und schlaggezuckt
schreib ich wieder über himmel,
luft und see – mit kampfgetümmel
wird mein blatt nie mehr bedruckt.
(c) U. Würsig
Hi DOCC !
Ich finde einiges Gefallen an deinem Werk. Die Wendungen kann ich zwar nicht verstehen bzw. bleiben seltsam unmotiviert aber wie dein Schreiberling da angesoffen warm und mollig auf seinem roten Ledersofa sitzt und sich den Arsch vom Kamin wärmen lässt, um dabei beschwingte frühlings- und/oder Liebesszenen zu erdichten, ist sehr schön umschrieben. Die dritte Strophe sticht dann nicht nur formal heraus, denn offenbar sticht den Dichter hier auch der Hafer. Auf einmal überkommt es das lyr. Ich und er möchte gerne Krawall bedichten. Vielleicht entgleitet ihm auch sein Erotik-/Liebesgedicht und missrät ihm doch nur wieder zu einem Betroffenheitswerk ? Wie auch immer, er bleibt stocken, das Projekt geht kaputt. Wieder einmal scheitert der Dichter an seinem Vorhaben und kehrt reumütig in der 4. Strophe wieder zu seinem üblichen Sujet zurück. Gute Idee, gut umgesetzt, gefällt mir.
Überbordender kann meine Kritik nicht werden, dafür ist einiges zu seltsam:
Klasse Strophe, klare und doch gute Metaphern, aber Z1 ist albern: Was soll die Verdrehung ? Weinbeglüht geht ja noch an, aber kamingetränkt ? Blödsinn ! Was sprach gegen "Weingetränkt, kaminbeglüht" ?
Genau wie S1: Liebesgrün ist o.k. aber zweifelhaft, ob du meintest, dass das lyr. Ich unerfahren in der Liebe ist. Frühlingsnackt ? Blödsinn !
Ansonsten prima Strophe.
.
Insgesamt problematische Strophe, wobei ich die 5. Zeile noch als Stilmittel goutiere, die ja auch die problematische Situation des lyr. Ichs unterstreicht. Aber zum einen wieder die unsinnige Vertauschung in Z1 (knallgedrückt ? Blödsinn !), zum anderen der Fehler in Z4 (findet muss es heißen). Vor allem: Wen oder was soll der Stift deines lyr. Ichs denn kampfbereit vorfinden ? Und wenn das Richtschwert gezückt werden soll, dann kann dein lyr. Ich ja nur zufrieden sein, wenn sein Vorstoß ohnehin scheitert !? Hier bleibt mir zu vieles unklar.
Wieder alles gut bis auf ... du weißt Bescheid.
Gern gelesen und besprochen aber in dieser Form bleibt ein Nachgeschmack, der mich etwas unzufrieden den Kampfplatz räumen lässt.
Gigitally Yours
muh-q wahn
Ich finde einiges Gefallen an deinem Werk. Die Wendungen kann ich zwar nicht verstehen bzw. bleiben seltsam unmotiviert aber wie dein Schreiberling da angesoffen warm und mollig auf seinem roten Ledersofa sitzt und sich den Arsch vom Kamin wärmen lässt, um dabei beschwingte frühlings- und/oder Liebesszenen zu erdichten, ist sehr schön umschrieben. Die dritte Strophe sticht dann nicht nur formal heraus, denn offenbar sticht den Dichter hier auch der Hafer. Auf einmal überkommt es das lyr. Ich und er möchte gerne Krawall bedichten. Vielleicht entgleitet ihm auch sein Erotik-/Liebesgedicht und missrät ihm doch nur wieder zu einem Betroffenheitswerk ? Wie auch immer, er bleibt stocken, das Projekt geht kaputt. Wieder einmal scheitert der Dichter an seinem Vorhaben und kehrt reumütig in der 4. Strophe wieder zu seinem üblichen Sujet zurück. Gute Idee, gut umgesetzt, gefällt mir.
Überbordender kann meine Kritik nicht werden, dafür ist einiges zu seltsam:
Zitat: |
kamingetränkt und weinbeglüht, eingepackt in rotes leder sitz ich und es singt die feder ein unendlich warmes lied. |
Klasse Strophe, klare und doch gute Metaphern, aber Z1 ist albern: Was soll die Verdrehung ? Weinbeglüht geht ja noch an, aber kamingetränkt ? Blödsinn ! Was sprach gegen "Weingetränkt, kaminbeglüht" ?
Zitat: |
so liebesgrün und frühlingsnackt schäumen szenen aus den adern. es entsteht aus lustgeschwadern lyrik im dreiviertel takt. |
Genau wie S1: Liebesgrün ist o.k. aber zweifelhaft, ob du meintest, dass das lyr. Ich unerfahren in der Liebe ist. Frühlingsnackt ? Blödsinn !
Ansonsten prima Strophe.
Zitat: |
jetzt schreibbewaffnet, knallgedrückt sticht mein stift ins menschenleid: zetert, bittet, bettelt, schreit, doch finden keinen kampfbereit, der auf mein wort sein richtschwert zückt |
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Insgesamt problematische Strophe, wobei ich die 5. Zeile noch als Stilmittel goutiere, die ja auch die problematische Situation des lyr. Ichs unterstreicht. Aber zum einen wieder die unsinnige Vertauschung in Z1 (knallgedrückt ? Blödsinn !), zum anderen der Fehler in Z4 (findet muss es heißen). Vor allem: Wen oder was soll der Stift deines lyr. Ichs denn kampfbereit vorfinden ? Und wenn das Richtschwert gezückt werden soll, dann kann dein lyr. Ich ja nur zufrieden sein, wenn sein Vorstoß ohnehin scheitert !? Hier bleibt mir zu vieles unklar.
Zitat: |
achseltief und schlaggezuckt schreib ich wieder über himmel, luft und see – mit kampfgetümmel wird mein blatt nie mehr bedruckt. |
Wieder alles gut bis auf ... du weißt Bescheid.
Gern gelesen und besprochen aber in dieser Form bleibt ein Nachgeschmack, der mich etwas unzufrieden den Kampfplatz räumen lässt.
Gigitally Yours
muh-q wahn
So muh, jetzt zu Deinen kritischen Bemerkungen:
Ja, da ist einer, der schreibt so seine Gedichte über Sonnenuntergänge und den Herz-Schmerz-Kram und so. Er kann das ganz gut und hat damit sein Publikum. Dann reicht dies ihm nicht mehr - er will sein Publikum jetzt motivieren, das Elend der Welt beim Namen nennen und will mit Hilfe der Kunst dagegen ankämpfen.
Nur sattelt leider keiner aus dem Publikum sein Streitross. Am Anfang war das Wort - und auch am Ende. Resigniert wird kapituliert und er wendet sich wieder den Sonnenuntergängen zu.
Naja, die Verdrehungen in den ersten Zeilen. Die sollten eigentlich so einen schöpferischen dichterischen Akt symbolisieren (hier in Form von Wortschöpfungen) - aber vielleicht hast Du Recht und dies ist nur Blödsinn. Im Übrigen ergeben die außen und die innen stehenden Wortteile dann schon den für die jeweilige strophe nötigen Sinn: (Kamin glüht und Wein wird getrunken; Liebe/Nacktheit und Frühlingsgrün; Schreibdruck/wut und Knallen der Waffen; Tiefschlag und Achselzucken).
Womöglich noch mehr Blödsinn.
Hätte ich vielleicht doch bei Humor einstellen sollen - aber ganz lächerlich sollte das Teil nun auch wieder nicht werden. Ach, keine Ahnung...
Liebe Grüße von DOCC
Ja, da ist einer, der schreibt so seine Gedichte über Sonnenuntergänge und den Herz-Schmerz-Kram und so. Er kann das ganz gut und hat damit sein Publikum. Dann reicht dies ihm nicht mehr - er will sein Publikum jetzt motivieren, das Elend der Welt beim Namen nennen und will mit Hilfe der Kunst dagegen ankämpfen.
Nur sattelt leider keiner aus dem Publikum sein Streitross. Am Anfang war das Wort - und auch am Ende. Resigniert wird kapituliert und er wendet sich wieder den Sonnenuntergängen zu.
Naja, die Verdrehungen in den ersten Zeilen. Die sollten eigentlich so einen schöpferischen dichterischen Akt symbolisieren (hier in Form von Wortschöpfungen) - aber vielleicht hast Du Recht und dies ist nur Blödsinn. Im Übrigen ergeben die außen und die innen stehenden Wortteile dann schon den für die jeweilige strophe nötigen Sinn: (Kamin glüht und Wein wird getrunken; Liebe/Nacktheit und Frühlingsgrün; Schreibdruck/wut und Knallen der Waffen; Tiefschlag und Achselzucken).
Womöglich noch mehr Blödsinn.
Hätte ich vielleicht doch bei Humor einstellen sollen - aber ganz lächerlich sollte das Teil nun auch wieder nicht werden. Ach, keine Ahnung...
Liebe Grüße von DOCC
Hallo DOCC !
Leider hast du keine hohe Meinung von mir. Diese Vertauschungen, das hatte ich schon erkannt, dass die jeweils über Kreuz zusammengingen. Ich fragte mich ja auch nur, was das soll. Deine Erklärung ist sehr nachvollziehbar, leider ist bei einigen dieser Wortschöpfungen aber eben Blödsinn entstanden, der den Gesamteindruck, der doch POSITIV war und ist, etwas trübte. Nimm sie einfach raus.
Digitally Yours
muh-q wahn
Leider hast du keine hohe Meinung von mir. Diese Vertauschungen, das hatte ich schon erkannt, dass die jeweils über Kreuz zusammengingen. Ich fragte mich ja auch nur, was das soll. Deine Erklärung ist sehr nachvollziehbar, leider ist bei einigen dieser Wortschöpfungen aber eben Blödsinn entstanden, der den Gesamteindruck, der doch POSITIV war und ist, etwas trübte. Nimm sie einfach raus.
Digitally Yours
muh-q wahn
Hi muh,
ich habe eine hochhohe Meinung von Dir - fast nur von Dir, denn mit den anderen hier im Forum bin ich noch nicht so zugange (oder die mit mir).
Ich habs doch nur für die Allgemeinheit ausgebreitet - falls noch jemand was dazu zu sagen gehabt hätte... .- hatte aber niemand.
Liebe Versöhnungsgrüße von
DOCC
ich habe eine hochhohe Meinung von Dir - fast nur von Dir, denn mit den anderen hier im Forum bin ich noch nicht so zugange (oder die mit mir).
Ich habs doch nur für die Allgemeinheit ausgebreitet - falls noch jemand was dazu zu sagen gehabt hätte... .- hatte aber niemand.
Liebe Versöhnungsgrüße von
DOCC
Hi DOCC,
ich habe ein bild vor augen, das mir gefällt... schön beschreibst du in der ersten strophe wie dein lyrisches ich am Kamin sitzt, auf einer roten ledercoutch, kann man sich gut vorstellen, und wie dann mit der zeit der versoffenheit ;o) die worte fliessen... wobei viele menschen aus meinem bekanntenkreis behaupten immer wieder sich nur kreativ äußern zu können wenn man in einem sellischem tief steckt.... oder in anderen dimensionen schwebt, durch alkohol oder drogen hervorgerufen.. da mag man sich drüber streiten.... ich für meinen teil kann auch so kreativ sein, ohne meinen kopf in schwirrende unklarheiten zu stecken ;o)
Eines passt aber dennnoch nicht in mein Bild, die 3 Strophe, hab sie nun schon mehrmals durchgelesen..offensichtlich provozierst du irgendwelche Menschen, und möchtest das sie dir kampfbereit gegenüberstehn, aber das verstehe ich nicht so ganz.... warum erwartet das lyrische ich das die menschen kapfbereit reagieren, obwohl es doch niemand tut? warum überhaupt provoziert das lyrische ich die menschen?
Den schlussteil finde ich wieder gut... nachvollziehbar....
Liebe Grüße Nonverbal
ich habe ein bild vor augen, das mir gefällt... schön beschreibst du in der ersten strophe wie dein lyrisches ich am Kamin sitzt, auf einer roten ledercoutch, kann man sich gut vorstellen, und wie dann mit der zeit der versoffenheit ;o) die worte fliessen... wobei viele menschen aus meinem bekanntenkreis behaupten immer wieder sich nur kreativ äußern zu können wenn man in einem sellischem tief steckt.... oder in anderen dimensionen schwebt, durch alkohol oder drogen hervorgerufen.. da mag man sich drüber streiten.... ich für meinen teil kann auch so kreativ sein, ohne meinen kopf in schwirrende unklarheiten zu stecken ;o)
Eines passt aber dennnoch nicht in mein Bild, die 3 Strophe, hab sie nun schon mehrmals durchgelesen..offensichtlich provozierst du irgendwelche Menschen, und möchtest das sie dir kampfbereit gegenüberstehn, aber das verstehe ich nicht so ganz.... warum erwartet das lyrische ich das die menschen kapfbereit reagieren, obwohl es doch niemand tut? warum überhaupt provoziert das lyrische ich die menschen?
Den schlussteil finde ich wieder gut... nachvollziehbar....
Liebe Grüße Nonverbal
Hallo non,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Bezüglich der dritten Str. hatte ich schon in einer Erwiderung auf muh den Werdegang dieses Dichterlings beschrieben. Kurz nochmal: da will nun jemand "Kunst als Waffe", mit seinen Gedichten was verändern. Seinem Rufen folgt aber keiner und so widmet er sich wieder opportunistisch dem Herz-Schmerz-Frühlings-Tralala.
Nochmals Danke sagt
DOCC
vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Bezüglich der dritten Str. hatte ich schon in einer Erwiderung auf muh den Werdegang dieses Dichterlings beschrieben. Kurz nochmal: da will nun jemand "Kunst als Waffe", mit seinen Gedichten was verändern. Seinem Rufen folgt aber keiner und so widmet er sich wieder opportunistisch dem Herz-Schmerz-Frühlings-Tralala.
Nochmals Danke sagt
DOCC
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